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Mittwoch, 3. Juni 2015

Alles wieder gut ...

... fragt sich nur, wie lange?

Mittwoch - 03. Juni 2015 - 09.00 Uhr

Ein für Juni etwas zu kalter Tag kündigt sich an. Die gemalten Wolken haben sich verzogen und die Sonne bereitet einen wunderbaren Tag vor. Mein Sonnenschirm ist aufgespannt und richtet sich nach dem Wind und nicht nach dem Sonnenstand. Leider ... aber was soll's?!!

Jetzt ist in mein Leben wieder mal die Normalität eingekehrt. Nach dem abendlichen Besuch auf der Notfallstation der Universitätsklinik war ich noch zweimal dort, um die Verbandskontaktlinse anpassen  und das Auge kontrollieren zu lassen. - Nach einigen Versuchen mit normal großen Kontaktlinsen war es die größte Linse, die mir Linderung verschaffte.

Erst nach ein paar Tagen schaffte ich es, mir mein Auge im Spiegel anzuschauen und zu erraten, wie groß diese Verbandslinse ist. - Sie bedeckt das komplette Auge. Größer geht einfach nicht.

Die Rötungen sind ganz langsam zurückgegangen. Und wenn ich schreibe ... ganz langsam, dann ist das nur jeden Tag ein Hauch von Besserung gewesen, der kaum bemerkbar war. 

Nun brauche ich nur noch 1 x täglich FLOXAL zu tropfen (ist gegen eventuelle Infektionen, die sich unter der Kontaktlinse bilden können), jeden Abend 1 x ISOPTO MAX und 1 x Brolene.

Alles eigentlich wunderbar ... aber irgendwie versuche ich im Moment alles was das Auge betrifft zu verdrängen. Ich will unbedingt wieder einen normalen Alltag, in dem ich meiner Aufgabe nachgehen kann, mich vor anderen Sachen fürchte, als vor einer aufflammenden Augeninfektion. 

Leider konzentrieren sich nun aber meine Ängste auf die Nacht. Kurz vor dem Einschlafen steigen sie in mir auf, ohne dass ich sagen könnte, wovor ich Angst habe. Sie schleicht sich in meine Seele, steigert sich und
formt sich zu einer riesigen Mauer, durch die ich hindurch muss, um einschlafen zu können. 

Meinem Auge geht es gut, das Ödem auf der Hornhaut hat sich zurückgebildet und mein Tag wird nicht mehr ausschließlich von Sorge und Gedanken an mein Auge bestimmt. 

Dafür aber schnüren mir Ängste meine Seele ein und fordern, beachtet zu werden.

Ist durchgestandenes Leid ein Trauma? 

Mir sagte einmal ein Arzt, der Körper weiß ganz genau, wann er krank werden kann. - Weiß meine Seele auch, wann sie krank werden darf?


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