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Samstag, 16. Mai 2015

33 Monate seit den ersten Symptomen ...

... und es ist noch nicht vorbei

Samstag, 16.05.2015 - 10.42

Schon seit dem Aufwachen überlege ich, hier zu schreiben, aber alles in mir wehrt sich dagegen. Es ist ein nicht so sonniger Tag, wie die vergangenen und Hochnebel mildert das Licht. Dennoch ist es wie immer. Mein Sonnenschirm auf meinem Lieblingsbalkon aufgespannt. (wie schön ich wieder ablenken kann!)

Seit über einem Jahr habe ich hier geschrieben, wie es mir geht, was ich tropfe, welche Hoffnungen ich habe. Seit meinem letzten Eintrag sind schon ein paar Wochen vergangen und eigentlich will ich gar nicht mehr etwas schreiben.

Ich will einfach nur, das fast normale Leben wieder genießen. Alles andere verdränge ich. Ist mir das zu verübeln? Ein wenig Normalität, ohne Schmerzen, ohne dem Verstecken vor Licht? 33 Monate nach dem Auftreten erster Beschwerden, 7 Monate nach meiner zweiten Transplantation. Irgendwann muss doch mal genug sein?!!

Ok ... ich nehme Anlauf. Mein Auge macht sich wieder bemerkbar. Es sind ein paar rote Äderchen im Weißen des Auges zu sehen. Aber das fällt nur auf, wenn man nahe vor den Spiegel geht. Viel schlimmer finde ich, dass mein Auge wieder auf Licht reagiert, schmerzhaft reagiert. 

Kopflastig - 5.2015

Ich bemerkte heute morgen ein Ziehen, als ich mit einer ersten Tasse Kaffee auf meinen Lieblingsbalkon ging; obwohl ich die Sonnenbrille auf hatte. 

Natürlich habe ich es noch ein paar mal getestet und meinen Kopf extra hellen Stellen am Himmel zugewandt. - Ja, es reagiert mit einem Ziehen links unten, vielleicht sogar tief im Innern. So genau kann ich das nicht lokalisieren. 

Meine Stimmung schwankt von Panik bis zu ermattender Resignation. 


Vor ein paar Tagen, es kann auch eine Woche sein, bemerkte ich auch ein wundes Gefühl im Auge. Ich schob es auf die Bläschen, die ... so mein Arzt ... platzen würden, da ja die Abstoßung der neuen Hornhaut in vollem Gange war. Mit dieser Information im Kopf schob ich das Gefühl beiseite und achtete ganz besonders auf Isopto-Max abends vor dem Schlafen gehen und siehe da ... das
Gefühl des wund Seins verschwand. 

Und nun heute morgen das. Es ist einfach nur zum Kotzen. Geht alles wieder von vorne los? Geht es doch Richtung: das Auge entfernen? - 33 Monate und ich glaubte, ein Ende sei in Sicht. 


Lichtspiele
Obwohl ich es genieße, im Atelier zu sein und es mein Lebenselixier ist, 
spürte ich schon, dass es auch ein Weglaufen sein könnte. 
Nur zuordnen konnte ich es nicht.  

Wußte meine Seele vor meinem Bewußtsein, dass etwas in die verkehrte Richtung geht?
 
Ich glaube, deshalb bin ich seit mehr als einer Woche auch ständig im Atelier, ohne einen Termin zu haben. Ich beschäftige mich mit Drucktechniken und drucke wie eine Wahnsinnige; in grellen Farben und  
einen nach dem anderen.

Blumentanz I


Am Donnerstag habe ich einen Untersuchungstermin in der Universitätsklinik.

Ich will da nicht hin. Ich will nicht hören, was sie mir zu sagen haben, ich will nicht mehr die schmerzhaften Untersuchungen. 

Ich will einfach nur ... normal leben. 



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