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Mittwoch, 16. April 2014

Sonnenlicht ...

... und ich bekomme Angst


Es ist ein wunderbarer Morgen. Nur ein paar Wolken finde ich am Himmel und die Sonne versteckt sich im Osten noch hinter ein paar Bäumen. Ich freue mich, dass es anscheinend ein schöner Tag wird. Aber gleichzeitig spüre ich wieder Angst. Die Angst, die nun schon 20 Monate mein Begleiter ist, Angst vor strahlender Sonne. Für mich ist es wie ein Countdown. "Wie lange bleibt der Balkon noch im Schatten der Bäume und wann wird er Sonnen überflutet sein?" Ich erwische mich dabei, wie ich zum Balkon will, mit einem Morgenkaffee in der Hand und stoppe. - "Nein, nicht ohne Sonnenbrille." Zurück geht der Weg und der Griff nach meiner Sonnenbrille beruhigt mich ein wenig. Morgens, um halb acht mit meiner riesigen Sonnenbrille auf der Nase und darunter einem zugekniffenen Auge... im letzten Schatten, bevor die Sonne den Balkon flutet. 

Viel lieber würde ich heute im Bett bleiben oder in Zimmern auf der schattigen Seite des Hauses, aber das geht nicht. Ich muss Geld verdienen, muss das Haus verlassen. Schon jetzt graut mir davor und ich plane den Weg. "Von wo scheint die Sonne? Welche Seite der Straße liegt dann im Schatten?"

Mein krankes Auge brennt heute morgen wieder mal. Ein Zeichen, dass die verdammten Viecher aktiv sind; sich aus ihrer Ziste trauen, um Futter zu suchen.  Für mich bedeutet es, die Tropfung mit Antibiotika, Kortison und dem anderen Tropfzeug zu erhöhen. Furchtbar ... ich hasse das. Seit ich für mich selbst ein wenig die Krankheit erklärt habe und mir vorstelle, es wären Kühe, die erst im Stall schlafen und dann auf der Weide Futter suchen .... sind diese beschissenen Entzündungszyklen, die in immer kürzer werdenen Abständen kommen, erträglich. - "Was sollen die armen Kühe auch machen, wenn sie rauskommen, die Wiese halb vernichtet ist ... und sie nicht richtig satt werden.?" - Klar, sie machen ein Nickerchen, bekommen Hunger und versuchen es wieder auf der Wiese. - So, genauso verkaufe ich mir die schmerzhaften Entzündungsphasen, die mich tierisch lichtempfindlich machen. - Mittlerweile schaffe ich es sogar, mir die kürzeren Abstände schmackhaft zu machen. "Tja, wenn sie nun so oft kommen, dann haben sie richtigen Hunger und dann sind sie vielleicht auch schon bald verhungert." - Ich hätte Verkäufer werden sollen.


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