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Mittwoch, 31. Dezember 2014

Dem Auge geht es sehr gut ...


 ... dafür tauchen nun absurde Ängste auf. 

Silvester - 08.57 Uhr morgens

Es ist schon merkwürdig, wie ruhig es draußen während der Feiertage und auch heute Morgen ist. Fast absolute Stille. Nur leise rauscht mein Computer. 

Die letzten drei Monate haben mich verändert. Sie haben mehr verändert, als die letzten 2 Jahre. Irgendwie konzentriere ich mich auf meine anderen Sinne. Und gerade am frühen Morgen ist es mein Gehör, das meine Aufmerksamkeit bekommt. 

Meinem Auge geht es gut, sehr gut sogar. Die Lichtempfindlichkeit ist massiv zurückgegangen, Schmerzen habe ich überhaupt nicht und es tränt auch nicht mehr. Außerdem öffne ich das Auge oft, ohne dass ich es bemerke. Nur mein Gegenüber meint dann überrascht:"Du hast ja beide Augen auf!!!" - Ja, es geht endlich bergauf.

Nur darf ich meiner Tropfmüdigkeit keinen Raum geben. Gestern habe ich nur 1 x Brolene getropft und einmal Isopto-Max gecremt. - Viel zu wenig .... vielleicht schlafen die Viecher ja nur! - Nein, sie sind weg.

Das wünsche ich mir für's Neue Jahr mit sehr viel Hoffnung und Überzeugung. 

Leider ist es immer so, dass irgendwas anderes ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine komplette Aufmerksamkeit nicht mehr nur meinem Auge gehört und langsam wieder in die Normalität auftaucht. 

Ängste machen sich bemerkbar; Ängste vor der Normalität, Ängste die eigentlich absurd sind. Mein Verstand aus der hintersten Ecke lacht mich dafür aus. 

Damit hatte ich schon gerechnet. Nur hatte ich gehofft, es würde nicht passieren. 

In meiner Vorstellung glaube ich, dass ein enormer "Schwerthieb" diesen Knoten löst und ich mit einem Schlag die "Alte" bin. - Das wird nicht so sein. Dafür habe ich zu viel Lebenserfahrung und weiß, dass es nur mit kleinen Schritten zu schaffen ist.

Also ist wiederum Stärke für den ersten, kleinen Schritt in die Normalität gefragt. Und wieder einmal ist Durchhaltevermögen und ganz viel Geduld angebracht. 

Meine Wünsche für das kommende Jahr: Meinem Auge soll es noch besser gehen und die Akanthamöben endlich verschwunden sein. Und dass ich meinem alten Leben wieder näher komme. 
 
Ich bin so weit gekommen - Da werde ich wohl doch auch den Rest des Weges schaffen.

Sonntag, 28. Dezember 2014

Ein sonniger Tag und ich freue mich drauf

28.12.2014 - 10.00 Uhr

Die Sonne geht langsam hinter den Häusern auf und ich kann es von meinem Lieblingsbalkon sehen. Es scheint nach langen, langen Tagen voller Grau und Regen heute ein sonniger Tag zu werden.

Ich freue mich darauf und bemerke, dass ich zwar mein krankes Auge noch geschlossen halte, aber das gesunde überhaupt nicht mehr so lichtempfindlich ist. Wie schön, endlich mal eine große Besserung zu spüren. 

Leider ist mein riesiger Sonnenschirm im November zerbrochen und er steht in der Ecke, um auf seine Entsorgung zu warten. Ohne Sonnenschirm auf meinem sonnigen Lieblingsbalkon? Das wird eine Herausforderung und ein ganz wenig Angst macht sich breit. Aber das weiß ich schon lange, dass die Angst vor Licht einfach da ist. Dagegen muss ich noch etwas tun, wenn sich das Auge weiterhin so bessert. 

Gestern machte sich bei mir eine Tropfmüdigkeit breit und ich habe weger Brolene noch irgendetwas anderes getropft. Und gecremt? ... ich gestehe, auch nicht. Und dem Auge geht es trotzdem gut. Innerlich sage ich mir:" Du treibst es zu weit. Es geht gut, aber sicherlich nicht, weil du die Tropfen wegläßt." Also für heute habe ich mir fest vorgenommen, wieder zu tropfen und zu cremen. Punkt.

Zwar ist heute Sonntag, aber wenn ich mich in meinem nicht mehr so abgedunkelten Zimmer umschaue, seufze ich und denke ... ja, der Alltag hat mich wieder und es wird aufgeräumt; so viel du schaffst und so viel, dass man es sehen kann. 

Obwohl ich mich die letzten drei Monate geschont habe; schonen musste, weil ich vor Schmerzen nicht wußte wohin und ständig nur im Dunkeln war, bemerke ich, dass ich schnell ermüde. - Aber ich glaube, dass ist ganz normal, wenn man so lange krank war. Auch die Kondition läßt einfach nach. Also wird auch daran gearbeitet. Jeden Tag ein wenig mehr, bis ich wieder die Alte bin. 

Vielleicht schaffe ich es heute ja auch, einen Spaziergang im nahegelegenen Park zu machen. Dort gibt es Sonne, aber auch Schatten der mich schützt.

Freitag, 26. Dezember 2014

Emotionaler Stress und mein krankes Auge

26.12.2014 - Zweiter Weihnachtstag

Obwohl es schon 11.00 Uhr ist, scheint es mir draußen ruhig, wie sonst nie. Es ist still im Haus und still draußen. 

Mir geht es gut, wie schon lange nicht mehr. Seit über einer Woche nehme ich keine Schmerzmittel mehr; habe sie einfach nicht nötig. Die Lichtempfindlichkeit geht langsam, ganz langsam zurück und ab und zu bemerke ich, dass ich in der Wohnung mein Auge öffne, ohne dass mich das Licht stört. 

Zwar kann ich mit dem operierten Auge nur helle und dunkle Dinge wahrnehmen; so ganz ohne Kontur und ohne genauere Details ... aber das ist völlig egal. Mein größter Wunsch ist zu Weihnachten in Erfüllung gegangen. Ich bin Schmerzfrei und die Lichtempfindlichkeit verschwindet langsam. 

Auch mein Alltag kehrt langsam ganz langsam zurück. Der Schlafrhythmus ist wieder normal und ich bin nicht ständig müde. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich mich schon jetzt auf den Frühling und den Sommer freue, an lange Spaziergänge im Park und ans Zeichnen denke. Aber eigentlich traue ich mich noch nicht, daran zu denken oder mich darauf zu freuen. Zu lang ist einfach die Zeit, in der 4es auf und ab ging. Ich voller Optimismus war und gleich ein paar Tage später wieder am Boden, weil sich das Auge schmerzhaft meldete. 

Aber diesmal bin ich sehr zuversichtlich, denn emotionaler Stress macht sich nicht mehr im Auge bemerkbar. 
Nach meiner ersten Hornhauttranplantation konnte ich allen emotionalen Stress direkt oder ein paar Stunden später im Auge bemerken. Da war bzw. ist ein Zusammenhang. - Nun ... nach der zweiten Operation ... hatte ich diese Beschwerden noch nicht. Keine emotionale Gelegenheit machte meinem Auge zu schaffen.

Deshalb glaube ich, dass die Amöben besiegt sind. - Ich hoffe es so sehr!!!



Mittwoch, 10. Dezember 2014

Eine Wimper im Auge

10.12.20124 - 05.00 Uhr einfach viel zu früh

Ganz, ganz ... einfach ganz früh startet heute mein Tag. Draußen ist noch alles Dunkel und der Verkehr beginnt mit seinem ansteigenden Vorbeirauschen. Ich habe schlecht geschlafen. Nicht ausschließlich wegen meinem Auge sondern weil ich mir Sorgen mache. Sorgen um meine Tochter un ihren Freund. 

Beide fliegen heute für zwei Wochen in die USA, um Urlaub zu machen, um auszuspannen ... einfach, weil sie beide so viel gearbeitet haben und Amerika ihr Traum ist. Ja, darum fliegen sie heute in die USA. - Natürlich bin ich wie jede Mutter und mache mir Sorgen. Aber die Sorgen multiplizieren sich um ein Vielfaches, weil ich weiß, dass meine Tochter Flugangst hat. - Weil ich absolut nichts machen kann, um ihr diese Angst zu nehmen, brennen nun bereits zwei Kerzen für sie und ihren Freund.

Ich habe ihr versprochen, sie solange brennen zu lassen, bis sie in den USA gelandet sind. Tja, das sind nun die Sorgen einer Mutter und die spüre ich im Auge.

Bereits vor der zweiten Transplantation machte sich emotionaler Stress im Auge bemerkbar. Nun, jetzt nach der zweiten OP die Ende Oktober vorgenommen wurde, hatte ich bisher nicht das Problem, großartig emotionalen Stress zu spüren. 

Aber seit gestern spielen sich alle Gefühle im Auge ab. Es zwickt, es brennt, es tränt und wie so oft sitze ich mit Sonnenbrille und geschlossenen Augen vor dem Computer, um zu tippen, um meine Gefühlen Worte zu geben.

Gestern war sowieso ein langer Tag. Meine Schwester und ich fuhren seit einer gefühlten Ewigkeit mit dem Bus in die Uniklinik. Nicht weil ich einen Termin hatte, sondern weil ich das Gefühl hatte, es ist etwas im Auge. Es zwickte links unten, es tränte wieder schlimm und die Lichtempfindlichkeit steigerte sich.

Es wäre auszuhalten gewesen, aber wie sagte der Oberarzt:"Sobald sie etwas verspüren, kommen sie bitte vorbei." Tja und das tat ich dann gestern auch. Natürlich auch, um mir eine Liste von Medikamenten verschreiben zu lassen.

Eigentlich war ich ja der Meinung nicht genügend Clorhisterin, Isopto-Max und dieses neue Mittel Co soundso zu haben. Nur in meinem Haufen Medikamente der letzten zwei Jahre ging wohl unter, dass genau diese Mittel nicht mehr ausreichend vorhanden waren. 

Meine Tochter hatte sie in der letzten Woche sortiert, abgelaufene Medikamente weggeschmissen und ebenso ältere, halb leere .... und da sah es mit meinem Vorrat dann nicht mehr so gut aus. Das einzige, dass ich in ausreichender Menge noch hatte oder habe ist Brolene, eins der wichtigsten Medikamente überhaupt. 

Na ja, also das erledigten wir dann gestern auch in der Uniklinik.

Diesmal waren wir nach 4 Stunden fertig, hatten das Rezept für die Medikament und die Untersuchung war auch hinter mir.

Natürlich wusste ich, dass mein Oberarzt für zwei Monate in Urlaub ist und mich nicht untersuchen konnte. ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich nur noch ihn an mein Auge lasse. nach all den Assistenzärzten, den Augenärzten die keine Ahnung von Akanthamöben Keratitis haben, sehe ich es nicht mehr ein, einen unwissenden Arzt an mein Auge und mich durch das aufgedrehte Untersuchungslicht quälen zu lassen.

Nun gut, der Oberarzt ist in Urlaub ... so bis Februar 2015. Der Assistenzart, der in meiner Akte eingetragen war, falls ein Notall eintritt .... war gestern auch ..... in Urlaub.

Aber beide Assistenzärzte, die mich untersuchten, kannten mich .... und waren freundlich vorsichtig mit dem Auge. Einfach eine angenehme Überraschung.

Resultat der Untersuchung war eine Wimper, die ich im Auge hatte. Mal etwas neues. In den letzten zwei Jahren hatte ich so oft und manchmal ständig das Gefühl eine Wimper oder etwas anderes im Auge zu habe. Nur es war nichts im Auge! Bis auf gestern und so nahm ich einfach an, das wieder mal ein Faden gerissen war, der mich dann quälte. Dem war nicht so. Zwar ist da ein Faden, der sich etwas gelockert hat, aber es konnte kein Infiltrat oder eine Entzündung entdeckt werden. Mir wurde empfohlen, dass man den Faden zwar beobachtet, aber ihn nicht entfernt. Schließlich wäre das dann eine neue kleine Wunde, die das Risiko einer Infektion birgt. 

Also gut ... eine Wimper im Auge. - die war natürlich ruckzuck entfernt. 

leider musste ich dann noch ins Fotolabor. Auge wird aufgehalten und dann ein heller Blitz und das einige male. Wir mussten zwischendurch eine kurze Pause machen, weil es so tränte, dass die Lichtreflektionen so stark waren, dass nichts auf dem Foto zu erkennen war. 

Danach war ich fix und fertig. Am liebsten hätte ich mich kurz in eine Ecke gestellt, um mal alles rauszuheulen. Da in der Uniklinik wieder mal die Hölle los war, die Flure mit sitzenden und stehenden Menschen überfüllt war, habe ich mir das natürlich verkniffen. 

Tja und heute Morgen ... das Auge brennt, tränt und ist stark Lichtempfindlich. 

Ich schiebe es einfach mal auf den gestrigen, anstrengenden Tag und wiegesagt auf meine Emotionen.

Eine Mutter bleibt einfach eine Mutter. Egal, ob sie gesund oder selbst krank ist. 

Samstag, 6. Dezember 2014

Problemchen - Schlafrythmus

Samstag, 06.12.2014 - 04.53 Uhr

Alles ist noch so still draußen und dunkel. Das mag an der Jahreszeit liegen, aber auch an der Uhrzeit. Genau die ist im Moment mein Problem. wie sich das anhört. Mein Problem. Quatsch, das ist kein Problem, nur meine Aufgabe im Moment. Sie lenkt so schön ab von meinem Auge. Läßt mich nicht ständig horchen, ob ich Schmerzen habe oder was sich verändert hat. Das würde mich langsam aber sicher wahnsinnig machen.

Also beschäftige ich mich mit meinem "Problem" des frühen Aufstehens. Die Zeit in der Klinik voller Schmerzen, mit absoluter Lichtempfindlichkeit schaffte ich zu überbrücken, in dem ich schlief. Nur im Schlaf spürte ich keine Schmerzen, keine Lichtempfindlichkeit. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel geschlafen. Meist war ich eine Halbe- bis eine Stunde wach, um mich dann wieder in den Schlaf zurückzuziehen. Das hat mir geholfen, die Zeit zu überstehen. 

In der Uniklinik bekam ich Abends zusätzlich zu den Schmerzmitteln und dem Antibiotikum auch noch Schlafmittel, so dass ich gar nicht bemerkte, wie sich dieses in den Schlaf zurückziehen auf meinen Schlafrythmus auswirkte. 

Auch Zuhause war es kein "Problem". Die erste Woche schlief ich so oft und so lange, dass sich meine Familie schon Sorgen machte. Erst mit dem langsamen, ganz langsamen Verschwinden der Schmerzen, änderte sich auch mein Schlafverhalten. 

Die Wachphasen wurden länger und die Schlafphasen weniger und kürzer. 

Nur im Moment werde ich jeden Morgen um 04.30 oder um 05.00 Uhr wach. Das ist schon ein großer Fortschritt. In der letzten Woche war es 03.00 oder 03.30 Uhr. 

Für mich erleichternd ist meine geänderte Einstellung zum frühen Aufstehen. Anfänglich ärgerte ich mich noch, wenn ich feststellte, dass es nicht 08.00 Uhr oder 7.00 Uhr war, sondern 03.00 Uhr, also mitten in der Nacht. - Dieser gefühlte Ärger hat mich den ganzen Tag begleitet und hat mir den Tag verdorben. 

Nun werde ich wach, fühle mich topfit und wenn ich nicht mehr einschlafen kann, stehe ich auf. Punkt. Ich nehme es einfach hin. Genieße die Ruhe der Wohnung und die Ruhe des Verkehrs, der normalerweise vor dem Fenster vorbeirauscht. 

Mit dieser Einstellung geht es mir besser. Anfänglich war ich an solch früh begonnen Tagen meist schon um 19.30 Uhr so müde, dass ich Schlafen ging. - Dann ist es auch nicht verwunderlich, wenn sich an meinen Aufwachzeiten nichts änderte.

Nun ist meine Taktik .... aufstehen, wenn ich wach werde, nicht ärgern über die Uhrzeit. Am frühen Nachmittag einen Mittagsschlaf machen, Kaffee trinken (normalerweise trinke ich um 14.00 Uhr die letzte Tasse Kaffee ... nun ist es aber meist 17.00 oder 18.00 Uhr) und versuche ziemlich lange aufzubleiben.

Die Idee ist nun nicht schlecht. Schließlich stehe ich im Moment um fast 05.00 Uhr auf. Gestern war es sogar 06.30 Uhr - fantastisch!! Ich hoffe, die Normalität hat mich bald wieder.

Vielleicht nur einen kurzen Satz zu meinem Auge. Heute Morgen schmerzte es etwas. Es kann vom Schlafen kommen, also vielleicht das Rumwühlen im Kopfkissen, oder ... daß ich die ganze Nacht nicht getropft habe ... oder es ist irgendwas anderes. Ich will gar keine andere Möglichkeit in Betracht ziehen ... noch nicht mal einen Gedanken dran verschwenden. 

Meine Oma sagte immer:"Kind, was du nicht kennst, kannst du auch nicht bekommen."

Vielleicht hoffe ich, wenn ich an alle anderen Möglichkeiten meiner Schmerzen n i c h t denke, dann ist es das auch nicht. Ein wenig Selbstbetrug. Aber das darf schon sein. 

Sollte es mehr sein, so werden mich die Schmerzen bestimmt ganz schnell und ganz unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Gewöhnen an Kunstlicht


04.12.2014 - Mitwoch - 07.14 Uhr

Draußen rauscht schon der morgendliche Verkehr vorbei. Es ist dunkel und mal wieder sitze ich mit geschlossenen Augen und versuche meine Gedanken in vernünftige Sätze zu formen. Heute ist Tag zwei meiner ersten Versuche nach der Operation mal wieder am Computer etwas zu erledigen. Gestern war ich nicht lange am PC. Natürlich mit Sonnenbrille und geschlossenen Augen. Nur um Rechtschreibefehler zu verbessern, öffnete ich das gesunde Auge. Das war nicht lange.

Vielleicht hätte ich doch nicht mein E-Mailpostfach kontrollieren sollen. Es waren viele Mails, die sich in ungefähr 5 Wochen angesammelt haben. Viele waren Spams und konnten sofort gelöscht werden. Aber wahrscheinlich war ich zu lange am Computer, denn mein Auge begann zu brennen. Schmerzen habe ich glücklicherweise im Moment nicht mehr. Es brennt, wenn ich es überlaste ... so denke ich auf jeden Fall. Also schone ich es und höre dann nur noch; sei es das Fernsehen, die Geräusche draußen oder drinnen. Dann liege ich im Wohnzimmer, tropfe alle 10 Minuten. Und wenn das immer noch nicht hilft, kommt Isopto-Max als Creme in das Auge und ich lege mich für zwei Stunden schlafen. Dannach ist meist alles wieder gut und ich spüre das Auge nicht.

Ganz langsam, also eher weniger als langsam geht es zurück in mein Leben. die Ideen sprudeln schon wieder und ich freue mich auf mein Atelier.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Zurück aus der Hölle

Mittwoch, 03.12.2014 - 07.43 Uhr

Seit meiner letzten Eintragung am 12.10.2014 (Sonntag) ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Seit 7 Wochen im Halbdunkeln, mit Sonnenbrille auf der Nase und ständigem Tropfen, ist es heute das erste Mal, dass ich die Helligkeit des Computerbildschirms ertragen kann, nur mit dem gesunden Aug und nur mit Sonnenbrille. Aber ich habe das Gefühl, wieder aufzutauchen. Aufzutauchen aus einer bodenlosen Dunkelheit.

Am Montag, 13.10.2014 bin ich in die Uniklinik aufgenommen worden. Eigentlich hätte ich um 15.00 Uhr einen Termin zur Untersuchung gehabt, aber die Schmerzen waren einfach nicht mehr zu ertragen. Glücklicherweise telefonierte meine Tochter bereits Vormittags mit der Uniklinik und man sagte ihr, dass man bereits ein Zimmer für mich fertig gemacht hätte und ich dürfte direkt auf Station. So ohne das stundenlange Gewarte unten in der Notaufnahme.

An dieser Stelle möchte ich den 3wöchigen Klinikaufenthalt nur kurz zusammenfassen. Ab dem zweiten Tag bekam ich Morphium, 100mg pro Tag und eine Handvoll Medikamente, von denen mindestens zwei Antibiotikum waren. Nach zwei Wochen in der Klinik wurde ich operiert und bekam eine neue, also meine zweite, neue Hornhaut. Die erste war mit Bakterien übersät und löste sich auf. Bei der Operation war sie nur noch Gelartig und mein komplettes Augeninnere war vereitert. Mehr weiß ich nicht und will es eigentlich auch gar nicht so genau wissen. Der Oberarzt meinte nur. der Zustand des Auges wäre katastrophal gewesen.

Vor dem Transplantieren wurde mein Auge ausgespült und .... das finde ich so wichtig und auch interessant .... die restliche , also meine eigene Hornhaut wurde vereist. Grund: Um eventuell noch vorhandene Akanthamöben abzutöten.

Nach 1 1\2 Wochen mit langsam, ganz langsam verschwindenen Schmerzen und in absoluter Dunkelheit wurde ich entlassen. Leider war ich durch den kalten Entzug des Morphiums und den Mengen an Antibiotikum so geschwächt, dass ich kaum laufen konnte. Insgesamt 4 Wochen hatte ich durch das Antibiotikum Durchfall und auch kein Appetit. Meine komplette Darmflora war durch die Medikamente zerstört. Und damit habe ich dann ganze zwei Wochen verbracht, um diese wieder aufzubauen.

An dieser Stelle muss ich einfach die Hilfe meiner Familie erwähnen. Die kompletten 3 Wochen Klinik und auch jetzt in meiner Wohnung ist jemand bei mir. In der Klinik übernahmen sie die 10 Minütige Tropfung. Alle Pflegekräfte waren einfach damit überfordert. Wiegesagt, ohne meine Familie und ihren tatkräftigen Beistand weiß ich nicht, wie ich diese Zeit überstanden hätte oder ob ich sie überhaupt überstanden hätte.

Seit drei Tagen direkt nach dem Aufwachen ist nicht mein erster Gedanke an mein Auge. Nein, ich denke an vieles ... aber erst nach Minuten an mein Auge. Und das ist so wunderbar, nicht mehr nur konstant an mein krankes Auge erinnert zu werden.

Es heilt langsam, so langsam, dass man nur im Rückblick von ein paar Tagen und Abfragen verschiedener Punkte sagen kann, ja es hat sich gebessert.

Diesmal habe ich das Gefühl, es ist ausgestanden.



Sonntag, 12. Oktober 2014

Ein neuer Schub durch Akanthamöben

Sonntag, 12.10.2014 - 14,29

So schlimm, wie es mir heute geht, so schlimm war es schon lange nicht mehr. Sonnenbrille auf, das Handtuch griffbereit um den Hals gelegt, der Eisbeutel liegt links von mir und meine Auge sind geschlossen. Trotzdem ist das Licht des Bildschirms einfach zu hell. Also tippe ich vornübergebeugt. Der Kopf neigt sich zur Tastatur. So geht es etwas; so kann ich tippen.

Gestern war ich in der Uniklinik. Die Schmerzen waren einfach nicht mehr zu ertragen. Glücklicherweise bekam ich direkt die wunderbaen Schmerztropfen von einer Schwester. So konnte ich die Wartezeit im Flur überstehen. Diese Tropfen sind ja einfach wunderbar. Sehr toxisch, aber auch eine tolle Wirkung.
Leider musste ich ziemlich lange warten, bevor ich an die Reihe kam und eine Assitenzärztin sich mein Auge anschaute. 

Glücklicherweise kannte sie mich und drehte direkt das helle Deckenlicht aus. Auch die Untersuchung hat sie so vorsichtig wie möglich vorgenommen. Und dennoch war es schmerzhaft, dieses helle Licht der Untersuchungslampe zu ertragen.

Ihre Diagnose. Alles in Ordnung, sogar das Loch war zu. Nur die Oberfläche des Transplantates war sehr aufgeraut und sie meinte, das würde die Schmerzen hervorrufen. Sie würde dann aber noch mal mit meinem Oberarzt telefonieren und mir dann Bescheid sagen.

Nur kurz mußte ich draussen warten, dann rief sie mich herein. Sie hätte zwei alternativen für mich. Sie würde mir eine Schmerzkapsel geben, die ich bisher noch nicht hatte und wenn die half, sollte ich mich am Montag wieder vorstellen. Würde sie nicht helfen, sollte ich morgen, also heute um 09.00 Uhr wieder in der Klinik einfinden. Mein Oberarzt hätte dann Dienst.

Die zweite Alternative wäre ... in der Uniklinik stationär aufgenommen werden. - Ich wählte Alternative Nr. 1

Nahm Abends die Schmerzkapsel und wartete länger als eine Stunde auf eine Wirkung. Nichts, absolut keine Wirkung.

Also bin ich heute Morgen um 08.00 Uhr aufgestanden und mit dem Bus in die Klinik gefahren. Die Fahrt und der Weg dorthin war für mich die Hölle. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Trotz Kappe und Sonnenbrille war alles einfach zu hell. Also schützte ich mit einer Hand an der Kappe mein Aug vor einfallendem Licht.
Ungefähr so bin ich dann zur Klinik gekommen.

Es ist Sonntag und eigentlich hätte ich einen leeren Flur erwartet. Aber dem war nicht so. Der Flur war fast so voll, wie an normalen Wochenentagen. Weinend vor Schmerzen wollte ich mich in Zimmer 21 bei der Schwester anmelden, aber da warteten schon einige andere. Als ich dann vor Schmerzen an der Wand runterrutschte und in der Hocke gekauernd wimmerte, meinte ein junger Mann. "Sie haben große Schmerzen, dann gehen sie einfach mal vor. So viel Zeit muß sein." - Nach der Anmeldung dauerte es kaum 2 Minuten und ich wurde aufgerufen. Gott sei es gedankt.

Mein Oberarzt schaute sich das Auge an und kurz bevor ich vor dem hellen Licht zurückschreckte, sage sie noch "Scheiße, unten ist eine Eintrübung. Sie sind wieder da." Ja, die Akanthamöben sind wieder da und das womit ich seit Mittwoch zu kämpfen habe und was immer schlimmer wurde, ist ein neuer Schub.

Ich hätte in der Klinik bleiben können, aber ich wollte nicht. Sie tropfen auch nur und ich werde Zuhause probieren, das mit dem Tropfen hinzubekommen.

Morgen ist ein neuer Termin in der Klinik. Diesmal geht meine Tochter mit.

Ist wirklich echt Scheiße ... dass es ein neuer Schub ist.  


P.S: Nachtrag 07.01.2015 - Am nächsten Tag wurde ich in der Uniklinik stationär aufgenommen (Aufenthalt: 3 Wochen) und bekam direkt Morphium. Die Schmerzen waren nicht mehr zu ertragen.

Samstag, 11. Oktober 2014

Wieder zur Uniklinik?

Samtag, 11.10.2014 - 16.23 Uhr

Ich glaube ... heute ist es wieder so weit. Der Weg zur Uniklinik ist angesagt. Die Schmerzen und Lichtempfindlichkeit sind kaum noch zu ertragen. Da ich befürchte, dass ich gestern zu viel von dem Schmerzmittelcocktail genommen habe, habe ich bis vorhin mit Schmerzmittel gewartet. Und jetzt gerade auch nur 2 Ibuprofen genommen. Nun warte ich auf eine Wirkung. - Aber ich weiß ja eigentlich, dass sie nicht helfen werden.

Mein komplettes Auge und Augenhöhle ist ein Matsch von Schmerzen. Ich sitze hier, die Augen geschlossen und ich weine. Weine ... weil ich es einfach nicht mehr aushalten kann. 

Genau das habe ich nach dem Besuch am Mittwoch in der Uniklinik schon geahnt. Das da etwas ist, dass dier Arzt och nicht sehen kann, dass sich aber entwickelt. Und heute ist es eben soweit. 

Heute Morgen habe ich schon extra lange geschlafen und mich vorhin auch noch einmal für knapp 4 Stunden hingelegt. Aber ...  keine Besserung. Meine Tränen laufen jetzt einfach ... weil ich aufgegeben habe ... für heute. 

Ich werde noch abwarte, ob Ibuprofen wirkt. Und wenn nicht ... dann tappere ich mal Richtung Uniklinik.

Gott sei dank, brauche ich ja nur zwei Busstationen fahren, ein Stückchen laufen und bin dann da. 

Wann hört dieses Elend endlich auf!!!!

Gestern zu viel Medikamente?

Samstag, 11.10.2015 - 08.30 Uhr
Draußen ist es nebelig, sehr nebelig ... so nebelig, dass ich die gegenüberliegende Häuserfront nicht mehr erkennen kann und sie in einer hellen Masse verschwindet. - Neben völlig verrechneten Tagen, ist so ein Wetter schon angenehmer, als wunderbar sonnige Tage. 

Nur ... auch jetzt ist mir vieles zu hell. Wie so oft, sitze ich wieder mit Sonnenbrille, geschlossenen Augen vor dem Computerbildschirm und tippe meine Gedanken in die Tastatur. 

So langsam verschwinden die Kopfschmerzen, die ich heute Morgen hatte. Es mag am Kaffee liegen, dass sie verschwinden oder einfach nur daran, dass mein Kreislauf beginnt sich in einen normalen Bereich zu pumpen. Vom Auge merke ich ... nichts. Irgendwie ist es heute Morgen wie ein Matschbrocken, von dem ich nichts bemerke. Also ehrlich gesagt, fühlt sich das auch nicht gut an. Ein paar Tränen laufen mir die Wangen herunter und Schmerzen? - Nein oder ich spüre sie nicht mehr, weil ich mich an den Schmerzpegel gewöhnt habe.

Nach zwei richtig verregneten Tagen war gestern ein sonniger Tag. Für mich außerdem ein langer Arbeitstag. Im Atelier hatte ich berufliche Termine, die von 10.00 bis 17.30 Uhr durchgingen. Es war eine Quälerei. Im Atelier konnte ich die Sonnenbrille nicht absetzten und die Tränen liefen in Strömen meine Wangen herunter. Natürlich konnte ich die Schmerzen mit der tollen Arbeit etwas verdrängen. Nur ... kam ich nicht umhin, mir einmal einen Schmerzcocktail zu machen, um die Stunden durchzuhalten. Für mich war es so schlimm, dass ich teilweise mit geschlossenen Augen Anweisungen gab. 

Am späten Nachmittag war ich heil froh, wieder in meiner abgedunkelten Wohnung zu sein und legte mich direkt für zwei Stunden Schlafen. - Viel habe ich dann auch nicht mehr Zu hause gemacht außer etwas TV schauen. 

Als ich dann schon für meine Verhältnisse etwas früher, als sonst im Bett lag, hatte ich das Gefühl. Vielleicht doch etwas zu viel Schmerzmittel genommen zu haben. Aber das wir mir dann im Moment auch völlig egal. Ich bemerkte nur, dass es mir nicht gut ging und ab und zu ein Brechreiz unterdrückt werden musste.

Heute werde ich diesen Fehler nicht mehr machen. Bisher habe ich noch keine Schmerzmittel genommen und werde auch probieren, heute nur mit Ibus klar zu kommen. 

Es kann ja nicht sein, dass ich statt Schmerzen mir eine Medikamenten- vergiftung einfange. Das hätte mir noch gefehlt. Also bin ich heute mal richtig vernünftig. Glücklicherweise habe ich auch keine beruflichen Termine außer Haus, sondern muss nur Dinge am PC erledigen. 

Und das sind dann Momente, wo ich denke ... wie gut, dass ich mich irgendwann, vor gefühlten Tausend Jahren, durch die Handelsschule gequält habe und Schreibmaschine tippen gelernt habe.

Es ist eben alles für etwas gut. 

Meine Kopfschmerzen sind weg. Ein Glück. - Heute kann alles nur besser, als gestern werden. Hoffe ich auf jeden Fall. 

Aber eine "Pfütze am Boden" bin ich heute Morgen nicht.

Freitag, 10. Oktober 2014

Wie aus dem nichts ... Besserung

Freitag, 10.10.2014 - 00.43 Uhr
ein langer Tag liegt hinter mir un dich bin froh, dass er vorbei ist. Eigentlich müsste ich Schlafen gehen, weil ich morgen einen richtig langen, beruflichen Termin im Atelier habe, aber gerade jetzt ... ist die schönste Zeit des Tages für mich. Und so ... schreibe ich noch etwas.

Die Krankheit ist schon wirklich komisch. Den ganzen Tag habe ich mich mit meinem "Trio Infernale" rumgequält un dich meine ... wirklich rumgequält!!! Zweimal den Schmerzmittelcocktail und einmal 2 Ibuprofen genommen ...getropft und gecremt und es wurde nicht besser.

Jetzt, seit knapp einer halben Stunde fällt mir auf. Ich kann das Auge ohne Probleme öffnen, keine Schmerzen (obwohl die Ibus längst ihre Wirkung verloren haben müssten) und das Auge tränt auch nicht. Sogar der Bildschirm ist nicht zu hell. Verflixt ... ich weiß nicht warum, das jetzt passiert. Genauso wenig, wie ich weiß, warum mein Auge die letzten zwei Tage so rebellierte. 

Nun gut ... es wäre schön, wenn es länger so bliebe.


Aber ... wie ich schon mal erwähnte ... meine Tage sind wie Überraschungstüten. Ich weiß nie, was kommt und vorallem weiß ich nicht ... warum oder wodurch. 


Schlafen wir noch eine Runde, bevor ich die neue Überraschungstüte öffne.

Wie ein Vampir traue ich mich fast nur im Dunkeln vor die Tür.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Wie eine Pfütze am Boden

Gestern war ich spontan in der Uniklinik, nehme heute statt Ibus ... einen Schmerzmittelcocktail und hoffe mal wieder auf Besserung. 

Donnerstag - 09.10.2014 - 09.00 Uhr

Ein neuer Morgen, ein neuer Tag. Der Himmel ist grau, bedeckt und dennoch wie immer ... zu hell für mich. Vorhin habe ich mir einen Schmerzmittelcocktail gemacht. Es hat eine halbe Stunde gebraucht, bevor ich eine Wirkung bemerkte. Nun habe ich ein Mitglied des "Trio Infernale" auf jeden Fall verscheucht. Die beiden anderen ... Lichtempfindlichkeit und Tränen ... amüsieren sich noch prächtig. Ich tue es nicht. 

Wieder mal ein Morgen, an dem ich das Gefühl habe, vom Boden nicht mehr hochzukommen. Es fühlt sich an, als wäre ich völlig zerflossen und als große Pfütze auf dem Boden verteilt. Und dann versuche mal als Pfütze aufzustehen.

Gestern nach dem Tropfen von Brolene (das fiel mir aber erst später auf, dass es nach Brolene passierte) schmerzte mein Auge. Es war ein Gefühl, als hätte ich ein Stück Holz im Auge oder ein Faden wäre gesprungen. Bei jedem Augenaufschlag, den ich mit diesem Auge nun wirklich nicht oft mache, schmerzte es und das Auge tränte aus allen Kanälen. 

Es tröstet mich, meine Bilder aus "alten Zeiten" zu betrachten.

Nein, so nicht. Und meine Angst, dass ich eventuell wieder einen Infektionsherd im Auge hätte, machte ich mich gestern Nachmittag auf den Weg zur Uniklinik. Tja und da saß ich nun wieder im Menschen vollen Flur. Es kam mir vor, als würden gerade gestern besonders viel ältere Menschen dort sitzen und sich laut schnatternd unterhalten. Natürlich über Krankheiten. Gott bewahre, dass ich nie so werde. Natürlich waren da auch wieder weitgereiste Patienten mit einem Termin, die sich aufregten, dass sie schon Stunden warten mussten. Neben mir, auf einer zusammenhängender Reihen von Stühlen, saß ein junger Mann, der aufgeregt mit dem Bein wippte. Es nervte mich, denn alle Vibrationen gingen durch die Stuhlreihen und man spürte sie sehr direkt. Man spürte, wenn ein gewichtiger Mann sich auf einen Stuhl fallen ließ, man spürte das Beinwippen des jungen Mannes. Man spürte einfach alles. 

Ich finde es immer deprimierend in dem Flur zu warten. Die gute Laune oder auch das Elend mancher zu spüren. Eigentlich mag ich es ja ... diese Schwingungen von Menschen mitzubekommen, weil ich Menschen mag. Aber nicht in der Uniklinik. Ich weiß, dass so viele Emotionen .... meine eigenen, die verdrängten ... dann auf mich einstürmen. Und da will ich von andern nichts mitbekommen. Einfach nichts. Es würde zu viel für mich sein. 

Nach 2 Stunden Wartezeit war ich endlich dran. Eine neue Assistenzärztin, ... die ihr Mitgefühl wirklich gut weggepackt hatte, untersuchte mich. Natürlich mit zu viel Licht und natürlich nicht sehr feinfühlig. Ich frage mich oft, warum solche Menschen Arzt werden wollen? Während der Untersuchung war ich kurz davor, sie abzubrechen. Aber irgendwie habe ich es geschafft, mein Unwohlsein herunterzuschlucken. 

Die Assistenzärztin konnte nichts im Auge erkennen. Es hat dann noch einmal eine halbe Stunde gedauert, bevor mein Oberarzt sich das Auge anschaute. - Nichts konnte er sehen. Die Wunde würde gut heilen und ... ach ja, ich hätte da zwei Bläschen auf der Hornhaut. Wahrscheinlich wäre vorher eins geplatzt und dadurch hätte ich die Beschwerden bekommen. Tja, das gehört dann wohl wieder in die Schublade .... ich merke mehr, als die Ärzte im Moment erkennen können. Und wenn ich Pech habe ... bin ich in ein paar Tagen wieder da ... und sie erkennen dann die Ursache der Beschwerden

Ist schon lange nicht mehr so gewesen. Entzündungsschübe, die von Akanthamöben ausgelöst werden, bemerke ich ... noch bevor der Arzt die Symtome erkenne. Wiegesagt, Schübe hatte ich schon lange nicht mehr. Ist das gut? - Ich traue mich nicht mehr, irgendein Urteil abzugeben.

Ich fädle einfach jeden Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute auf eine Reihe, hake sie ab und sammle all meine Kraft, um den nächsten Tag anzugehen.

                                                       Es ist zum Kotzen. 

Jetzt müsste ich in Amerika sein. Dort nehmen die Leute in solchen Situationen Valium, wie Bonbons. Zu mindestens habe ich das gehört.

                     Also jetzt hätte ich gern eine Tüte von diesen Bonbons.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

One Man Show

Dienstag, 07.10.2014 - 17.30 Uhr
Es gibt Tage, da sprühe ich vor Energie. Es gibt Tage, da fällt mir jeder Schritt schwer. Und es gibt Tage, da ist alles zusammengeklebt, wie Kaugummi. Da könnte ich auch im Bett bleiben, denn aufraffen ist gestrichen, Motivation ersatzlos ausgefallen und "vor Energie sprühen" ... völlig vergessen.

Tja und so ein Tag war heute. Nichts, aber auch absolut nichts habe ich geschafft. Nicht einen Brief zum Briefkasten gebracht; nicht zum Atelier gefahren, kein Bild weitergemalt. Nichts, einfach Nichts; nur mein Gedankenkarusell ist imme noch in Betrieb.


In den letzten Tagen erhielt ich endlich, nach fast einem Jahr ... meine Bilder zurück, die ich zu einer Ausstellung geschickt hatte.  - Es ist beinahe so, als würden Kinder nach Hause kommen.

Mittwoch, 08.10.2014 - 08.40 Uhr 
Der Himmel ist wieder bedeckt. Ein kühler, sehr kühler Wind fegt über die Dächer und es fühlt sich nach Regen an. Es "sieht nach Regen" aus ... wäre übertrieben zu schreiben, weil ich ja mit geschlossenen Augen meinen Morgen auf meinem Lieblingsbalkon starte. Sonnenbrille auf der Nase, mit dem Rücken zum Himmel und die Augen geschlossen. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob es wirklich das Licht ist oder einfach Gewohnheit und Angst. Und ist das wichtig??! - Nein, ist es nicht.

Was heute wirklich wichtig ist. Ich muss heute vor die Tür. Nicht weil ich muss und weil ich Termine habe. Nein, ich muss vor die Tür, weil ich sonst in ein zu tiefes Loch rutsche, aus dem ich noch schwerer wieder herauskomme. 

Gestern war ein absoluter Durchhängertag. Und natürlich darf solch ein Tag auch mal vorkommen. Aber "liegen bleiben" gibt es nicht. 

Innerlich ist schon der Wunsch da, es heute genauso zu machen, wie gestern. Nämlich nichts zu tun; absolut nichts. Nur zu atmen, zu tropfen und zu denken. 

Aber ich weiß auch, dass genau das nicht gut für mich ist. Also heute treib ich mich vor die Tür!!!

Meinem Auge? Ja, wie geht's meinem Auge? Es schmerzt nicht, Tränen sind auch minimal und Lichtempfindlichkeit? ... ja, die ist noch da, aber ohne Schmerzen. also ist heute aus dem "Trio Infernale" eine  "One-man-show" geworden. 

Gleich werde ich mir diesen "köstlichen", chinesischen Tee kochen, denn gestern habe ich ihn ersatzlos ausfallen lassen. Heute geht es weiter mit Tee schlürfen. Ich will einfach nicht riskieren, ihn nicht mehr zu nehmen. Wer weiß ... vielleicht hilft er ja nochmal so gut, wie am Anfang, als ich in verschrieben bekam.

Also ... wie immer .... heute weitermachen, nicht liegen bleiben, nicht durchhängen und das bisschen Optimismus zusammenkratzen, was da noch ist und probieren, wieder aus dem Loch zu kommen.


Dienstag, 7. Oktober 2014

Sprachlos


Dienstag - 06.10.2014 - 9.30 Uhr
Der Morgen ist kühl, verregnet und mit einer geschlossenen Wolkendecke. Eigentlich richtig ungemütlich. Aber das ist mein Wetter. Auf meinem Lieblingsbalkon hatte ich schon gestern den Sonnenschirm zusammen geklappt, da der Wind zu stürmisch war. Heute werde ich ihn sicherlich nicht aufspannen müssen.

Die Aussicht von meinem Lieblingsbalkon ... mit wunderbar bedecktem Himmel

Gestern und auch heute Morgen hat sich nichts (vielleicht nehme ich es auch nicht wahr, weil es so, so, so minimal ist) geändert. Das "Trio Infernale" steht bei Fuß ... und ich habe keinen Bock mehr drauf. 

Im Moment macht es mich einfach nur sprachlos. 


Sonntag, 5. Oktober 2014

Heute nur noch zwei des "Trio Infernales"

Es geht besser, aber ich bin sehr dünnhäutig

 

Sonntag - 05.10.2014 - 10.00 Uhr:
Diesig beginnt dieser Sonntag. Eine hellgraue, geschlossene Wolkendecke bedeckt den Himmel und .... es ist immer noch zu hell für mich. - Es klingt wie eine endlose Leier ... immer noch zu hell, immer noch zu hell. Kann denn ein Morgen nicht mal beginnen mit ... die Helligkeit macht meinem Auge nichts aus?!!!!! Ach, unwichtig. 

Es ist ein diesiger Sonntag, meine Augen sind im Moment natürlich ... wie fast immer vor dem Computer ... geschlossen. Die Fenster sind zum Lüften geöffnet und ich höre das Vorbeirauschen der vereinzelten Autos draußen vor der Tür. Ansonsten ist da nur das Dröhnen des Computers. Ja, ich empfinde es als Dröhnen. Obwohl es sicherlich kein Dröhnen ist. Es ist ein gleichmäßig lauter Ton, der vom Ventilator des Computers erzeugt wird. 

Wie bescheuert ist das denn?! Ich beschreibe das Ventilatorengeräusch meines Computers. Vielleicht ist es mein Versuch, mich an banalen, sehr banalen Gedanken festzuhalten, um meinen Verstand davon abzuhalten, weiter zu denken. Vielleicht sogar daran zu denken, was der Oberarzt am Donnerstag in der Uniklinik noch zu mir sagte. 

Vorhin wurde mir bewusst, dass ich das gar nicht erwähnt habe. Vielleicht weil es mir große Angst macht, ich mir noch hilfloser vorkomme, als schon die letzten zwei Jahre. Mag sein. Der Mensch ist einfach ein komisches Tier. Sein Verstand verdrängt. Na super!! Ich also auch ... nur ein winziger Mensch, der verdrängt. 

Mein Arzt untersuchte, auf meinen Wunsch hin, mein gesundes Auge. Mir war in letzter Zeit aufgefallen, dass ich, wenn ich am Bildschirm etwas genauer betrachten wollte, genau auf dem Mittelpunkt etwas war, dass mir die Sicht erschwerte. Es war, als würde ein kleiner Staubpartikel die Sicht erschweren. Also deshalb bat ich den Arzt, sich mein gesundes Auge mal anzuschauen. "Diese Stelle im Auge, die sie stört, ist nicht fest, sondern beweglich?" "Ja, wie etwas, dass ich im Auge habe. Und nach ein paar mal Wischen geht es wieder." Er schaute sich das Auge an und meinte dann beschwichtigend (So sollte es wohl klingen, tat es aber nicht. Eher wie eine Explosion in meinen Ohren.) - "Ja das ist eine Altersbedingte Trübung der Linse, die beginnt." - Na super. Warum habe ich bloß gefragt?!! Ehrliche Frage, ehrliche Antwort. 

Natürlich schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Werde ich jetzt auf beiden Augen blind?  Wie soll ich das schaffen, mir meine Existenz weiter aufzubauen? So als blinde Malerin? Ich will einen Kotzeimer  und zwar sofort! 

Im Moment meine Lieblingszeit und mein Lieblingsort- Nachts 01.00 Uhr auf meinem vorderen Balkon.
Ich glaube, diese Information, die ich so sicherlich nicht haben wollte. Oder anders gesagt, ich wollte eine andere, eine leicht verdauliche, hat wohl dazu beigetragen, dass ich mich selbst in den letzten Tagen als dünnhäutig empfinde. Belastbarkeit = Null. Geduld = erzwungen. Müdigkeit = hoch, Optimismus = sucht sich gerade einen Weg.

Also das war eigentlich der zweite Nackenschlag am Donnerstag. Aber nun ist Sonntag und ich kenne mich nur zu gut. Ich weiß, dass ich ein paar Tage brauche, um ein Knockout zu verarbeiten, schön mit Blümchenpapier zu verpacken, es in die Ecke zu stellen, mich aufzuraffe, mit schleppendem Schritt beginne und spätestens nach einer Woche mit leichtem Schritt und dank Verdrängung wieder auf mein Ziel zumaschiere. Wie gut, dass der Mensch ein komisches Tier ist!! Und ich bin eins dieser komischen Tiere. 

Abschließend eine kurze Zustandsbeschreibung: Mein Auge fühlt sich besser an. Das "Trio infernale" ist heute morgen nicht komplett. Lichtempfindlichkeit vorhanden, Tränen = ab und zu. Schmerzen? ... nein, keine da. Und dieser eigentlich ganz positive Zustand, obwohl ich gestern kaum getropft oder gecremt und auch den chinesischen Tee ... nicht gekocht und ... getrunken habe. 


Aber gleich, gleich starte ich wieder mit all den Prozeduren, die helfen sollen.

Wie sagt man ... 
Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Mal sehen, wann sie bei mir abkratzt.




Samstag, 4. Oktober 2014

Mal wieder unten

Samstag, 04.Oktober - 09.30 Uhr
Der Tag startet, wie auch die letzten drei Tage ... wunderbar sonnig. Nicht gut für mich. Heute Morgen trank ich meine erste Tasse Kaffee nicht auf meinem Lieblingsbalkon. Schon in der Küche konnte ich am Fenster die strahlende Sonne erkennen, die meinen Lieblingsbalkon überflutete. Nein, es wurde der auf der anderen Seite des Hauses. er ist zwar laut, aber noch im Schatten. 

Nun, wie fast immer, wenn ich am PC schreibe, tue ich das jetzt blind mit geschlossenen Augen, weil ich die Helligkeit des Computerbildschirms nicht ertragen kann. Natürlich habe ich schon zwei Ibuprofen geschluckt und warte auf die Wirkung. 

Ich hoffe natürlich, dass es auch heute wieder die Ibus schaffen, mich Schmerzfrei zu bekommen. Jeder meiner Tage ist einfach eine "Wundertüte" ... nur mit negativer Füllung. 

Ich bin es sooooo satt. Es kommt mir vor, als würde ich eine lange Strecke tauchen und in dem Moment, in dem ich endlich auftauchen will, weil ich keine Luft mehr habe .... drückt mich jemand nach unten und ich erfahre, dass ich noch nicht auftauchen kann. Da darf man doch mal kotzen vor Erschöpfung. 

Am Donnerstag war ich vermummt mit Kappe und Sonnenbrille in der Uniklinik. Auch Donnerstag war ein wunderbar, sonniger Tag. Alle trugen nur T-Shirts und Sonnenbrillen; waren einfach nur luftig, leicht bekleidet. Sicherlich gebe ich mit dieser doofen Kappe und der überdimensionalen Sonnenbrille ein komisches Bild. Es ist die Sonnenbrille meiner Tochter, die sie mir schon zu Anfang der Erkrankung gab. Sie war nicht billig, sieht bei mir aber aus, als wäre ich eine großes Insekt. Nur ... und das ist wirklich hervorragend ... kann ich meine normale Sehbrille tragen und diese Sonnenbrille zusätzlich noch drüber. Bei Bedarf ist sie schnell auf meinem Kopf platziert. Naja, das Aussehen ist in meiner Situation wirklich das Letzte, woran ich mich störe. 

Also am Donnerstag in der Uniklinik: Wie fast immer, war meine Tochter an meiner Seite und wartete mit mir. Knapp zwei Stunden saßen wir in dem, wie immer, Menschen übervollen Flur. Manchmal schaue ich, ob noch jemand mit Sonnenbrille dort sitzt. Aber nein, saß niemand. Da waren gutgelaunte Rentner, die sich lautstark über irgendwas unterhielten, so daß man das Aufrufen der einzelnen Patienten kaum mitbekam. Da waren Eltern mit Kindern, nicht so gut gelaunt, weil sie wahrscheinlich schon Stunden warteten. Körperlich gebrechliche ältere Menschen, die mit ihren Betreuern, die nicht gerade leise schauspielerten, wie viel sie doch für diesen gebrechlichen Menschen taten. So wirkte es auf jeden Fall auf mich. Und da waren dann die stillen, so wie meine Tochter und ich, die sich mit lesen oder ihrem Handy beschäftigten. Die Luft dort im langen, langen Flur war wie immer schlecht und verbraucht. 

Ich mag das Warten im Flur einfach nicht.  Punkt. Besonders mag ich die ungeduldigen Erstpatienten der Uniklinik nicht, die sich schon nach 20 Minuten Warten lautstark aufregen, wie lange es doch dauert. Na ja, sie werden schon merken das 5 Stunden Warten gar nichts ist und völlig normal.

Diesmal brauchten wir nicht erst zum Assistenzarzt, sondern als ich aufgerufen wurde, war der Oberarzt auch da. 
 
Eins meiner Atelierfenster im Dunkeln.



Die Wunde auf der Hornhaut würde beginnen zu heilen. Es hätte sich nur ein Zellklumpen gebildet, den müsste er entfernen. 

Das wollte ich doch gar nicht hören. Ich wollte hören ... na super, das Loch ist zu. Nun gehen wir in die Zielgerade. - Aber nein, ich durfte noch nicht "auftauchen". Das war der Moment, in dem ich begann zu weinen. und ich konnte es einfach nicht mehr stoppen. Meine Tochter war schon irritiert. "Was ist Mama? Hast Du Schmerzen?" - Nein, Schmerzen waren auszuhalten, denn ich hatte ja diese tollen Betäubungstropfen bekommen. Sie vermutete dann, dass es an dem im AK-Forum Gelesenem lag.

Ich hatte ihr ein paar Tage vorher davon erzählt. - Bei einer Patienten in den Niederlanden wurde eine zweite Hornhauttransplantation nicht gemacht, sondern etwas anderes ... und wenn das nicht klappen würde, würde ihr das Auge entfernt. - Meine Tochter also meinte, deshalb würde ich so weinen, weil ich vermutete, dass ich denselben Weg gehen würde. 

Nein, das war es nicht. Ich sagte noch zu ihr ... wenn ich die Schmerzen und die Lichtempfindlichkeit endlich loswerden würde, wäre der Verlust meines Auges zu akzeptieren. Wirklich, ich glaube, damit könnte ich leben.

Mein Weinen, das ich einfach nicht stoppen konnte, war einfach psychisch. immer wenn ich in der Uniklinik bin, stürmen alle Erinnerungen auf mich ein, einfach das komplette Elend der letzten zwei Jahre. Außerdem ist da dann noch die Angst um die berufliche Existenz, die sich ja auch finanziell bemerkbar macht.

Im Täglichen schaffe ich es, all diese Gedanken wegzudrücken, mich abzulenken. Nur eben in der Klinik schaffe ich das nicht. Alles ... was gewesen ist und meine Ängste, was noch kommen wird ... stürmen auf mich ein und überfluten mich. 

Erst am folgenden Tag hatte ich mich etwas gefangen und dennoch bemerke ich, dass ich ganz schön dünnhäutig geworden bin.   


Mal sehen, wie der Tag wird.
Neuer Tag, neues Glück.



Donnerstag, 2. Oktober 2014

Das Brennen ist wieder da

Dienstag - 08.30 Uhr
Es ist ein schöner Frühherbst Morgen. Glaube ich jedenfalls, denn ich kann ihn nicht sehen.; nur fühlen und hören. Der Morgen fühlt sich an, als wäre ich im Garten meines ersten Atelierhauses. Es ist dieselbe Stimmung, dasselbe Gefühl. Ich atme tief durch und denke an diesen Ort, den ich so geliebt habe. Ja, genauso fühlt sich dieser Morgen an; nach schönen Erinnerungen.

So schön diese Erinnerungen auch sind, sie können nicht darüber hinwegtrösten, dass es heute Morgen nicht gerade gut mit meinem Auge geht. Auch jetzt sitze ich wieder mit geschlossenen Augen vor dem Computer. Ich schüttele den Kopf, stütze ihn mit einer Hand ab und denke:"Wann hat es endlich ein Ende?!"

Wie ich so oft schon sagte:" Auf dem Boden liegen und kurz ausruhen darf ... aber liegen bleiben nicht." Dabei bin ich so müde. Einfach nur müde immer wieder zu hoffen,, von aufflammender Aktivität meiner Ideen und dann dem "Nackenschlag", der mich wieder zu Boden zwingt. Diesmal scheint es kein Schlag zu sein, sondern eher ein langsames, kontinuierliches Runterdrücken.

Zwei Ibus habe ich schon genommen und warte auf die Wirkung.Glücklicherweise helfen Sie. 
Und der Tag kann kommen.

Ich liebe das Naturzeichnen. .. als Übung und Meditation.
Das vermisse ich nun schon fast zwei Jahre!!!! Einfach zu viel Licht.



Donnerstag - 09.23 Uhr Kann man es mir verübeln, wenn ich mal keine Lust habe, zu schreiben? Noch nicht mal Lust, mich auszukotzen, obwohl ich das Gefühl habe, genau das könnte ich im Moment richtig gut. 

Es gibt zwei Gründe, warum ich mal nicht schreibe. Der erste Grund ist, dass es mir richtig gut geht und ich den Tag endlich mal draußen verbringen möchte; sicherlich mit Sonnenbrille und Kappe, aber draußen im Park oder sonst wo. 

Der zweite Grund liegt eher auf der Hand, denn der erste Grund ist noch nicht oft passiert. (Ist er überhaupt schon passiert) Also der zweite Grund ist, wenn es mir wirklich schlecht geht, ich nichts mehr hören und sehen will; wenn ich mich nur noch verstecken möchte. 

Ja, und diesen zweiten Grund gab es in den letzten Tagen für mich. Zwar helfen zwei Ibuprofen immer noch, wenn ich sie noch vor dem ersten Kaffee nehme, aber sobald ich vor der Tür bin, beginnt die Quälerei. Natürlich begleitet mich mein "trio infernale"  und die Lichtempfindlichkeit läßt mich vor vielem zurückschrecken. 

Gestern war ich bei der Heilpraktikerin zur Akupunktur. Sie meinte, der Zungenbelag wäre besser geworden und wir müssten mit dem Tee einfach noch durchhalten, da viele chronische Krankheiten einfach lange brauchen, bevor eine endgültige Besserung, konstante Besserung eintritt. Na das kann ja teuer werden! 

Nun ist mein neuer Termin erst in drei Wochen und ich werde weiter den Tee trinken und gleichzeitig die Medikamente der Uniklinik tropfen. Aber sollte sich dann noch nicht viel verändert haben, werde ich es abbrechen. Punkt. So viel Geld habe ich ja auch nicht, jede Woche aus eigener Tasche die Heilpraktikerin zu bezahlen. Wenn es dann wirklich kontinuierlich besser würde und auch bliebe. Na ja, ich werde abwarten und dann entscheiden.

Heute Nachmittag habe ich meinen Kontrolltermin in der Uniklinik. Auch hier hoffe ich, auf neue Infos, die positiv klingen. Ich darf nur nicht vergessen, mir alle Medikamente zu notieren, die mir ausgegangen sind und Fragen, die ich noch habe. 

Glücklicherweise bin ich nicht allein. Meine Tochter wird wieder an meiner Seite sein. 


Dann will ich mal den Tag mit neuer Hoffnung beginnen. 
Irgendwann muss doch Schluss sein.

Montag, 29. September 2014

Heute besser als gestern?

Montag - 07.52 Uhr
Ein neuer Morgen, ein neuer Versuch meine Normalität wiederzubekommen. Mein Tag startete heute um 06.30 Uhr, ohne durch den Wecker wach geschreckt zu werden. Draußen dämmerte es. Also für mein Auge ein angenehmes Licht. Nur am Horizont erahnte man den Sonnenaufgang. Ansonsten war der Himmel noch dunkel. Wie angenehm!!

Dennoch ist morgens immer mein erster Griff zur Sonnenbrille. Auch jetzt sitze ich wieder mit geschlossenen Augen vor dem Computer und tippe. Zwei Ibuprofen sind geschluckt und die ersten, Pupillenerweiternde Tropfen im Auge. Ich hoffe, der Tag kann kommen. 

Gestern war der Terminfreie Sonntag eine richtige Quälerei für mich. Irgendwie habe ich mein "trio infernale" nicht unter Kontrolle gebracht. Erst am späten Abend bemerkte ich eine leichte Besserung. 

Was beklage ich mich eigentlich?? - Meine Nächte sind ruhig und ohne Schmerzen. Und auch morgens werde ich nicht durch Schmerzen geweckt. Das ist schon wirklich gut.

Gestern hatte ich die Menge meines chinesischen Tees auf zwei Tassen Wasser um 50 Prozent erhöht. Etwas anderes würde die Heilpraktikerin auch nicht machen. War bei der anderen Teemischung auch so. Darum ... diesmal habe ich es selbst gemacht. Natürlich bin ich ungeduldig und habe mir das noch nicht abgewöhnt. Also hoffe ich heute, dass mein 10minütiges Tropfen und Cremen gestern und das Erhöhen meiner Teemischung ... direkt heute seine Wirkung zeigt. - Was bin ich doch für ein Traumtänzer!!

Na ja, der Tag scheint sonnig zu werden und auf meiner Erledigungsliste steht einiges außer Haus. 

Keine Ahnung wie ich das schaffen soll. Aber ich "schubse" mich heute aus der Tür, halte die Luft an und hoffe, dass ich den Tag schaffe und nicht er mich!!

Sonntag, 28. September 2014

Ibuprofen hilft nicht

Sonntag - 13.11 Uhr
Fast jeden Morgen ... nein, eigentlich jeden Morgen ... bin ich so zuversichtlich. "Horche" gespannt auf den Zustand meines Auges. Nach der ersten Sekunde des Tages, in der ich noch hoffe, alles ist wieder ok mit dem Auge, bemerke ich den wirklichen Zustand meines Auges. 

Heute Morgen war es genauso. Die Zuversicht war heute Morgen noch größer als sonst. Keine Ahnung wieso. Ob es vielleicht der gute Schlaf war, der Traum ... der wirklich schön war ... obwohl ich schon nicht mehr weiß, worum es geht. Aber die gute Emotion, die bleibt, auch wenn man sich nicht mehr an einen Traum erinnern kann, war heute Morgen wirklich schön. 

Meine Wirklichkeit sah ganz anders aus. Sehr heftig wartete mein "trio infernale" auf mich. Draußen ist ein traumhaftes Spätsommerwetter; Sonne und strahlend blauer Himmel. Also die Hölle für mich!

Schon gestern hatte ich mich mit meiner Wettervorhersage geirrt. Aus dem diesigen Morgen entwickelte sich ein wunderbar sonniger Tag. Viele Menschen waren auf der Straße. Die einen zu Fuß, fröhlich lachend und die anderen mit dem Fahrrad. Gestern wollte ich am liebsten nur noch in der Wohnung bleiben und gar nicht ab und zu auf einen meiner Balkone. Ich war so neidisch. 
 
Wie gerne hätte ich mir mein Zeichenmaterial genommen und wäre zum nahegelegenen Park gefahren. So gerne würde ich solche Tage auch genießen. Aber ich muss mich verstecken. Verstecken vor diesen wunderbar sonnigen Tage. Sicherlich wäre der Park voll mit Menschen gewesen. Und auch das mag ich. Diese Vielfalt von Alt und Jung, von behäbig und quirlig übermütig. 

Ja, gestern viel es mir wirklich schwer, nicht daran zu denken, was ich wieder mal verpasse. 

Heute ist es von Anfang an ein sonniger Tag. Ich bin nicht draußen, sondern sitze ... wie so oft ... in meinem abgedunkelten Zimmer, habe die Augen geschlossen und katalogisiere meine Gedanken. Ich hasse das!!!

Vielleicht liegt es auch daran, dass die zwei Ibus heute Morgen nicht so wirken. Das "Trio" ist immer noch komplett. Also keine Wirkung von Ibuprofen. Für heute habe ich mir vorgenommen, mal wieder alle 10 Minuten zu tropfen und zu cremen. im Moment bringt Isopto-Max ein wenig Linderung und mein Auge brennt nicht mehr so. 

Ich seufze tief und würde mich am liebsten wieder ins Bett hauen. Aber nein, auch solche Tage, an denen die Verzweiflung über einen anscheinenden Rückschritt der Behandlung näher kommt, ist es viel zu schade, ein Leben im Bett zu verbringen. 

Zwar ist Sonntag, aber E-Mails beantworten, Prospektentwürfe ausarbeiten und Briefe entwerfen steht auf meiner Liste. - Ich freue mich drauf, aber wiegesagt mein Auge bremst mich zum x-mal aus. Wie ich das hasse.

Am Donnerstag habe ich wieder einen Kontrolltermin in der Uniklinik. Ich darf nicht vergessen, eine Medikamentenliste zu machen. Ansonsten vergesse ich es wieder, mir fehlende verschreiben zu lassen, weil die Untersuchung unangenehm ist. 

Ja und am Donnerstag werde ich genau wissen, ob mein Besserungsgefühl, was das Loch in der Hornhaut betrifft, nur Einbildung war oder nicht. 

Das ist erst Donnerstag. Heute ist Sonntag und ich will mich einfach darauf konzentrieren, wie ich diesen Tag hinter mich bringe, ohne ständig an Spaziergänger im Park zu denken. 

Ich bin heute einfach richtig neidisch!!!


Samstag, 27. September 2014

Stillstand der Heilung?

Samstag 09.11 Uhr - Ich liebe die Samstage. Gerade wenn mein Tag beginnt, ist der Verkehr an Samstagen vor der Tür noch ruhig. Alles schläft. 

Kein Termin wartet auf mich und ich kann selbst bestimmen, was und wann ich es mache. Also soll das nun nicht heißen, dass ich dem Nichtstun fröne, nein ganz im Gegenteil, da sind schon einige Sachen, die auf meiner Erledigungsliste stehen. Es ist nur so, dass ich das alles selbst bestimmen kann, ohne die Uhr ständig im Auge zu haben, um unbedingt Richtung soundso zu fahren. 

Natürlich erlaube ich mir, an solchen Morgen meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Sie dürfen spazieren gehen und sich mit dem neuen Bild beschäftigen, das im Atelier wartet oder überlegen, wie ich es am schnellsten und effektivsten schaffe, die Wohnung durchzuputzen; sie dürfen sich mit Prospektentwürfen beschäftigen und ... und ... und. 

Diese Samstag Morgen sind so leicht und unbeschwert. Oft habe ich zu dieser Zeit immer die besten Ideen. 

Nun gut, das ist das ... was meine Gedanken im Moment machen ... spazieren gehen. Was mein Auge macht, ist nun eine ganz andere Sache. 

Zwei Ibuprofen sind schon geschluckt und ich warte, dass mein "trio infernale" sich verzieht. Also ist schon klar, dass die drei heute Morgen beim Aufstehen da waren. So ein Mist aber auch!! Ich hatte leichte Kopfschmerzen und an meinem Auge war nicht nur das Brennen des Augapfels zu spüren, sondern auch ein Druck, der sich im hinteren Teil des Auges sammelte. Leider bildete ich mir heute Morgen auch ein, dass ich die Stelle auf der Hornhaut, an der das Loch war/ist spüren konnte. 

Im Moment, glaube ich, ist ein Stillstand der Heilung eingetreten; wieder einmal. Ich hoffe, das es nicht bedeutet ... dass es nicht der Anfang eines "Bergabs" ist.

Natürlich sitze ich im Moment mit geschlossenen Augen vor dem Computer und fange meine Gedanken ein, um sie in die Tastatur zu tippen. Es ist nicht immer einfach, sich selbst zu beobachten, zu analysieren und das noch in ansprechende Worte zu verwandeln. 

Gestern hatte ich im Atelier zu tun; ein beruflicher Termin. Der ist so super gelaufen, dass ich mein Auge völlig vergessen habe. Nur ... ich kann doch nicht konstant aktiv sein, damit ich mein Auge vergesse?! Außerdem, wenn ich dann so einen Termin habe ... vergesse ich auch ... zu tropfen! Also mal wieder eine Zwickmühle. 

Vielleicht ist deshalb die Lichtempfindlichkeit heute Morgen auch wieder höher, als die Tage vorher?! 

Lieblingsbalkon mit Sonnenschirm
Mein Lieblingsbalkon mit Sonnenschirm .... immer mit Sonnenschirm,


Auf meinem Lieblingsbalkon, der an sonnigen Tagen Lichtüberflutet ist und trotz Sonnenschirm einfach zu hell für mein Auge, konnte ich meinen ersten Kaffee wieder mal nur mit Sonnenbrille und geschlossenen Augen genießen. 

Dabei ist es heute ein sehr diesiger Tag. Und eher diffuses Licht verbreitet sich. Also ganz weit weg von einem sonnigen Tag. Aber wiegesagt ... für mich heute Morgen mal wieder zu hell.

Ibuprofen wirkt und die ersten Tropfen sind im Auge. Mein chinesischer Tee ist gekocht und die erste Tasse steht vor dem Computerbildschirm. Mittlerweile schmecke ich gar nicht mehr .... wie furchtbar er schmeckt. 

Er soll ja auch nicht schmecken, sondern helfen! Punk.

Na dann will ich mal den Tag beginnen und das in meinem Tempo. Vielleicht gönne ich mir sogar einen Mittagsschlaf. Wer weiß? 

Manche meiner Tage sind einfach wie Wundertüten. Das ist schon ok, denn eine Wundertüte ist immer noch besser, als die "Dose der Pandora".




Donnerstag, 25. September 2014

Meine Farben sind noch da.

08.50 Uhr Die Nacht war viel zu kurz. Um 01.00 Uhr zu Bett, schlecht eingeschlafen und heute Morgen um 07.30 Uhr (ist eigentlich eine super Zeit zum Aufstehen ... aber nicht, wenn man erst um 4 Uhr eingeschlafen konnte).

Der Morgen beginnt mit leichtem Brennen und dem Rest meines Trios. Ibus sind schon geschluckt und nun warte ich vor dem Computer mit geschlossenen Augen, während ich mal wieder alles an Gedanken tippe, die auftauchen. Draußen ist es richtig frisch, sehr diesig und mit Sicherheit wird es heute nicht sonnig. Ein Glück.

Mit dem Wetter ist es für mich immer eine Zwickmühle. Einerseits fällt es mir bei so einem Wetter, mit bedecktem Himmel und wenig Helligkeit leichter aus dem Haus zu gehen, aber andererseits ... liebe ich die sonnige Tage. Nur sind diese sonnigen Tage manchmal die Hölle für mich. Und das immer noch, nach so langer Zeit. 

Was nun? - Ich selbst kann es ja nicht beeinflussen, was für ein Wetter mich erwartet. Also ... Augen zu und durch! Egal welches Wetter ist.

Gestern hatte ich um die Mittagszeit einen Termin bei meiner Heilpraktikerin, zur Akupunktur.Immer wenn ich mit dem Bus zu ihr fahre, überlege ich mir, ob und was sich vielleicht seit dem letzten Besuch verändert, verschlechtert oder gleich geblieben ist.

So auch gestern. Also, da es schon zwei Wochen her ist, dass ich bei ihr war, hat sich sicherlich einiges getan. Wie war es eigentlich vor zwei Wochen, beim letzten Besuch?

Ach ja, schlecht, sogar sehr schlecht. Mit Schmerzen, tränenden Augen und  meiner großen schwarzen Sonnenbrille saß ich in ihrem überhaupt nicht hellen Besprechungsraum. Die neue Teemischung hatte ich bereits vier Tage getrunken, aber leider keine Veränderung bemerkt. - Die Schmerzen des Auges mit starkem Schweißausbruch am Hals und am Kopf und meine zwei anderen "Lieblinge" waren stark vertreten. Ja, das war der Stand vor zwei Wochen; beim letzten Besuch.

Eine Woche Tee trinken hat es gedauert, bevor ich eine Wirkung bemerkte. Nun schwitze ich überhaupt nicht mehr, wenn ich Schmerzen habe und ich kann den Schmerz mit zur 2 Ibuprofen super ausbremsen. Vor zwei Wochen nahm ich mindestens 2 x am Tag einen Schmerzcocktail (30 Tropfen Tramal & 30 Tropfen Novalgin).

Natürlich nahm und nehme ich die Medikamente aus der Uniklinik auch. Zwar bilde ich mir ein, dass der Tee und die Akupunktur hilft, aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen. 

Ach ja, das Loch in der Hornhaut spüre ich überhaupt nicht mehr. Ist es schon zugewachsen? Wenn ich Schmerzen habe, dann ist es ein Brennen des kompletten Augapfels, aber so klar, wie ich es Anfang Juli benennen konnte ... an dieser Stelle schmerzt es besonders ... ist nun nicht mehr. Ach ja, und ich schaffe es, die Schmerzen und Beschwerden viel schneller aufzufangen ... also schneller in den Griff zu kriegen. Auch ein Fortschritt ... für mich allemal. - Zu mindestens bis es vielleicht wieder schlechter geht.

Meine Heilpraktikerin war sehr zufrieden mit dem neuen Befund und ich soll den Tee in gleicher Dosierung weitertrinken .... bis nächste Woche, zum nächsten Termin bei ihr.


17.16 Uhr - Mein beruflicher Termin im Atelier verlief gut. Eigentlich dachte ich, den Termin mit Sonnenbrille wahrnehmen zu müssen, aber die Unterhaltung war so interessant, dass  es mir gar nicht auffiel, dass ich die ganze Zeit ohne Sonnenbrille am Tisch saß. - Die Psyche ist einfach nicht zu unterschätzen. Meine auf jeden Fall nicht. 

Nun habe ich mir einen längeren Mittagsschlaf gegönnt und mein Auge brennt wieder. War ja zu erwarten. Die Pupillenerweiternde Tropfen sind schon im Auge und gleich folgt noch Chlorhexidin und Brolene, bevor ich dann mit Isopto-Max creme. - Ich bin mir sicher, dass ich es dann ganz leicht schaffe noch mit dem Bus zum Atelier zu fahren.

Ein paar Kleinigkeiten an dem fast fertigen Bild und ein neues wartet schon ungeduldig, dass es angefangen wird. Ich freue mich drauf. 

Farben, besonders die Grundfarben sind meine Farben. Auf meinen Bildern explodieren sie immer. Und ich liebe Kontraste. Ohne Kontraste könnten wir gar nichts erkennen auf dieser Welt. Also bringe ich in meine Bilder alles an Kontrasten, die in der Malerei möglich sind. Von zufällig verlaufenden lasierenden Farben, bis hin zu korrekt mit dem Pinsel geführten, deckenden  Farben, von Pastellkreide, Tusche, Acrylfarbe ... finden einfach alle Maltechniken ihren Platz in meinen Bildern. - Meine Bilder sind wie ich. Ich bin breit denkend, an fast allem interessiert und dennoch klar und einfach. 

Farben brauchen Licht. Ohne Licht, ab einer bestimmten Dämmerung kann niemand, auch nicht ich .... Farben erkennen. Nun lebe ich schon so lange in einem Halbdunkel, in dem Farben nur an vereinzelten Stellen zu erkennen sind, wenn mal ein Lichtstrahl darauf fällt. Ansonsten lebe ich in einer grauen Welt. 

Vor einem Jahr habe ich nach einem Jahr Malpause, meine ersten zwei Bilder wieder gemalt. .. auf schwarzem Grund. Zwei große Bäume, die fast wie im Nebel wirken. Stoisch füllen sie mit ihrem Stamm und der Krone das komplette Bild. In nur drei Farbtönen habe ich diese Bilder gemalt. Weiss, Braun und Rot ... ein abgetöntes Rot ... nicht das klare, hervorspringende, reine Rot. 

Dadurch wirken meine beiden Bäume fast wie aus einer Märchenwelt. Die Bilder gefallen mir sehr, weil sie mein Lieblingsmotiv zeigen. Bäume. 

Bäume habe ich schon so oft gemalt, als Ausgleich zu meiner abstrakten Malerei, als Meditation, wenn ich in der Natur bin oder einfach so, um Schülern eine Maltechnik zu zeigen. - Dieses Motiv könnte ich ohne etwas zu sehen, malen.

Aber ich weiche ab. eigentlich wollte ich nur sagen, dass es mich überrascht, dass meine neuen Bilder ... ähnlich, wie die Bilder vor AK .... wieder vor Farbe platzen. Sie sind hell, strahlen, abstrakt und tun mir gut. 

Resümee: 

Ich kann nur noch mit einem Auge sehen. 
Ich verbringe die meiste Zeit im Halbdunkeln. 
Manchmal bringt mich mein "Trio infernale" an den Rand der Verzweiflung.

Und dennoch ... sie sind noch da 
... meine Farben und die Lust, 
sie auf die Leinwand zu bringen.


Und das ist ein großes Geschenk.