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Freitag, 29. August 2014

Eine kleine Besserung

14.00 Uhr - Der Tag begann mit Quälerei. Doch glücklicherweise hat es sich gebessert. 10-minütiges Tropfen und Cremen hat anscheinend geholfen.
Natürlich auch der Tee. Dieser furchtbare Tee, der so gruselig schmeckt. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wieso es sich gebessert hat. Die Schmerzen sind verschwunden, aber es tränt noch. Die Lichtempfindlichkeit ist zurück gegangen. Ein Glück. Sicherlich liegt es auch daran, dass sich das Wetter verschlechtert hat und der strahlend blaue Himmel ist einer grauen Suppe gewichen.


Um 16.00 Uhr muss ich aus dem Haus und wieder einen beruflichen Termin wahrnehmen. Nun, da es mir besser geht, glaube ich schon, dass ich es schaffen werde.  

Wieder mal ein kleiner Lichtblick.

Mal wieder eine Quälerei

Die Wirkung des Tees läßt nach.

Es ist wieder so ein Tag, an dem ich schon beim Aufstehen ... aus dem Stand kotzen könnte!! Einfach nur Scheiße!! Mein "trio infernale" war direkt beim ersten Augenaufschlag da. Sogar meine 1 Sekunde des Tages, in der ich ja immer noch hoffe, dass es ein guter Tag wird, war gestrichen.

Mein Tag startete heute erst um 10 Uhr, da ich die Nacht nicht sehr gut geschlafen hatte. Es mag daran liegen, dass der gestrige Tag sehr anstrengend war und eine Quälerei durch die strahlende Sonne zu meinem beruflichen Termin zu fahren. 

Im Gespräch saß ich so unglücklich, dass das hell erleuchtete Fenster mir direkt gegen über war. So drehte sich das Gespräch nach kurzer Zeit auch mehr um mein Auge, als um das Berufliche.

Gestern war es wirklich eine Quälerei für mich; trotz Kappe und Sonnenbrille. zusätzlich nahm ich meine Hände, um rechts oder links einfallendes Licht von meinen Augen fernzuhalten. 

Jetzt fast 1 1/2 Stunden nach dem Aufstehen, geht es langsam besser. Nun bin ich wieder bei dem Schmerzmittelcocktail angekommen. Eine Niederlage. Und der Tee, diese abscheulich schmeckende Brühe, deren Dosis ich um 50% erhöht habe ... hilft auch nicht mehr. Ganz langsam über die Tage verteilt, ließ die ... von mir hochgepriesene Wirkung ... nach. Zwar trinke ich diese Brühe noch, aber so richtig überzeugt bin ich nicht mehr. 

Aber heißt es nicht, Homöopathische Mittel helfen auch, wenn man nicht dran glaubt?! 

Mein Hühnchen steht wieder neben mir, um das 10-Minütige Tropfen zu kontrollieren. 

Ich schüttele den Kopf:"Was für eine Quälerei!" Meine Augen sind, wie so oft, mal wieder geschlossen, während ich tippe. Ich tippe in einem Tempo, als wolle ich mich von allem ablenken. Eigentlich versuche ich, die Sätze noch zu formen und leicht lesbares zu schreiben.

Aber heute Morgen ist mir das so was von egal. Mein Auge schmerzt zwar nicht mehr, aber das Licht und die Tränen ... die Zwei sind noch da und das sehr heftig sogar.

Auch das Schwitzen ... mein kompletter Oberkörper ist nass. Eigentlich war dieses Symptom nach dem Tee verschwunden, aber nun ... es ist wieder da.

"Ich wäre ein harter Brocken." sagte man mir gestern. Na ja, so hart komme ich mir heute Morgen nicht mehr vor. Eher wie ein kleines, mickriges Häufchen Elend. 

Also ist es im Moment wieder eine Talfahrt für mich, mein Auge und meine Psyche. Welches positive Resümee kann ich daraus ziehen?

Mir fällt Nietzsche ein. Von ihm ist der Spruch:"Was mich nicht umbringt, macht mich nur hart."

Mein Auge bringt mich nicht um; aber fast.

Donnerstag, 28. August 2014

Trio infernale und Apathie

Heute Morgen war es wieder soweit. Mein "trio infernale" war direkt beim Aufwachen da. Also nach meiner 1 Sekunde des Tages, in der alles gut ist. Die komplette Mannschaft war da, mit kompletter Wucht. Das Auge tränte, schmerzte und die Lichtempfindlichkeit beugte mich beim ersten Kaffee auf dem sonnigen Balkon. Sogar in der Wohnung war mir wieder alles zu hell; trotz Sonnenbrille. 

Natürlich lauschte ich auf meine Reaktion. Panik? Verzweiflung? - Nein, irgendwie war ich völlig ruhig und nahm es so hin. Sollte es Apathie sein? Eine Gleichgültigkeit, die sich schützend über meine Seele legte? Mag sein. - Die Psyche des Menschen macht so viel, um die Seele zu schützen. Da finden wir Verdrängung, Amnesie und eben auch Apathie. Sie verdrängt nicht. Sie vergisst nicht. Es ist nur ein beruhigender, weicher Mantel, der die schlimmsten Spitzen des Lebens abdeckt. Denn was würde es mir bringen, nun wieder in Panik zu geraten? Nichts, absolut nichts. Trotz allem müsste ich weitertropfen, weiter cremen und weiter meinen schrecklichen Tee trinken. 

Also ist Apathie doch eigentlich ein fantastisches Mittel der Psyche, ein wenig Ruhe in mein Leben zu bringen.

Also machte ich mir heute mal zu Beginn des Tages einen Schmerzcocktail. und schaffte es dann auch, meinen Tee frisch zu kochen. 

Es sind nun 3 Stunden seit dem Aufwachen vergangen und es geht dem Auge und mir besser. Ein wenig nur, aber auch das läßt mich entspannen und tapfer weiter meinen Tee trinken. Ich kann mein gesundes Auge ab und zu öffnen, um den Text auf Fehler abzusuchen und auch ein Kühlakku brauche ich jetzt nicht mehr. Fragt sich nur, wie lange.

In drei Stunden habe ich einen beruflichen Termin. Wichtig und ich frage mich, wie ich das schaffen soll. Draußen beginnt ein ausgesprochen sonniger Tag. Strahlend blauer Himmel, keine Wolken und Sonne satt. Auch ist es wieder ein wenig wärmer geworden und es fühlt sich wie Sommer an. 

Ich werde einfach weiter tropfen, cremen und Tee trinken. Dann ... mit meiner Bankräuber Montur, (Käppy und Sonnenbrille ... mich auf den Weg machen und hoffentlich nicht zu viele Schmerzen haben.

Ja, ja der Trigeminusnerv ist ein verflixtes Ding. Er liegt genau oberhalb des Auges, unter dem Lid ... genau da, wo sich auch der Tränenbeutel (ich nenne ihn einfach mal so) befindet. Außerdem und das ist natürlich im Moment der Auslöser für all mein Elend (nun übertreibe mal nicht so!!), liegt das 1,5 mm große Loch in der Hornhaut auch dort und reizt den Trigeminusnerv ganz schön. 

Was bleibt mir heute anderes übrig, als meine Apathie zu genießen und zu hoffen, dass ich heute Mittag den beruflichen Termin einhalten kann. 









Mittwoch, 27. August 2014

Behandlungswellen

Optimistisch bleiben, obwohl es schlechter geht


Meine Welt ist etwas verdreht. Das merke ich heute Morgen besonders nach dem Telefonat mit meiner Schwester. "Endlich ist es heute morgen sonnig und der Regen hat aufgehört." Ja, ja die liebe Sonne. Ich glaube, ich bin der einzige, der sich nicht darüber freut, dass es aufgehört hat, zu regnen.

Dabei wollte ich heute einiges erledigen und erwische mich dabei, Gründe zu suchen, die mich davon abhalten. Sonne ... ist das stärkste Argument. 

Gestern im Dauerregen, mit Sonnenbrille und Regenschirm, in den überfüllten Bussen, auf dem Weg zur Heilpraktikerin war es natürlich ungemütlich. Aber wenn ich die Wahl hätte ... so jetzt, mit meinem kranken Auge ... dann würde der Regen immer siegen. Da ich oft auch bei Regen, mit Sonnenbrille auf meinem Lieblingsbalkon, geschützt vor dem Regen sitze; die Augen geschlossen halte ... höre ich dem Regen nur zu. Für mich war es schon immer ein wunderbares Geräusch und so tröstet mich jeder Tropfen ein wenig darüber hinweg, dass ich nicht viel sehen kann.

Zurück zur Heilpraktikerin ... Ich beschrieb ihr, dass ich das Gefühl habe, dass es trotz erhöhter Teedosis von der Wirkung her ... bergab ging. Vor der Erhöhung stand ich mit meinem "trio infernale" auf. Schaffte es aber dann nach ca. 1 Stunde alle Beschwerden mit Tropfung und Tee aufzufangen. Die Wirkung hielt meist den ganzen Tag. Nun seit der Erhöhung käme es mir so vor, als ob es sich umdrehen würde. Ich stehe Beschwerdefrei auf und dann stellen sich ganz langsam "die drei Freunde" ein. Ich schaffe es kaum, die Beschwerden aufzufangen und muss den Tag damit aushalten. 

Sie meinte dazu, dass es in der Heilpraxis nicht kontinuierlich nach oben ginge, sondern oft auch in Wellen. Na prost Mahlzeit ... da soll man dann optimistisch bleiben. 

Genau danach habe ich mich heute morgen auch gefragt. "Bin ich noch optimistisch eingestellt, was Auge und Beruf betrifft? Ja, bin ich. So komisch es klingen mag. Mit dem Auge ... na ja, da lass ich es einfach laufen, nehme alle Medikamente und versuche ansonsten nicht weiter dranzudenken. Mit dem Beruf? Ich weiß, was ich kann. Habe viel Erfahrung und bin überzeugt, dass es für mich überhaupt kein Problem ist ... wenn das Auge erst einmal in Ordnung ist oder wenigstens Ruhe gibt. Schon allein das würde mich beflügeln, alle meine beruflichen Konzepte umzusetzen. 

Resümee: Zwar geht's mit dem Auge im Moment wieder etwas bergab ... aber mein Optimismus ist noch da. 

Ich glaube, schlimmer wäre es umgekehrt.

Dienstag, 26. August 2014

Es regnet

08.45 Uhr: Ein regnerischer und kühler Tag beginnt. Draußen regenet, regnet und regnet es. Und dennoch begleitet mich meine Sonnenbrille. Meine Augen sind mal wieder geschlossen und ich konzentriere mich auf den Text. Was ist mir wichtig? Was muss ich unbegingt loswerden?

An zwei Tagen hatte ich das klitzekleine Gefühl von Normalität, wenn ich morgens die Augen öffnete. Dieses Gefühl ist verschwunden und zu der ersten Sekunde des Tages, in der ich hoffe, glaube, dass es besser geht, zurückgeschrumpft. 

Mein Auge brennt. Es tränt und die Lichtempfindlichkeit ist trotz stark bewölktem Himmel wieder da. 

Gerade habe ich zwei Iboprofen genommen und trinke schlückchenweise meinen "schrecklichen" Tee. Mal sehen, wie lange ich heute auf eine Wirkung warten muss. Gibt es überhaupt noch eine Wirkung?

Gleich muss ich mich fertig machen und aus dem Haus. Um 10.00 Uhr ist mein Termin, auf den ich mich eigentlich freuen wollte; ein Friseurtermin. Meine haare sind einfach zu lang. Nicht dass es mich stören würde. Wenn man Morgens mit Lichtempfindlichkeit, Tränen und Schmerzen beginnt, sind Äußerlichkeiten sowas von nebensächlich. - Aber ich wollte ungedingt etwas haben, auf das ich mich freuen kann ... und das war eben der Friseur. ich habe noch keine Ahnung, wie ich diesen Termin durchstehen soll, aber ich stehe ihn durch.  

12.53 Uhr: Friseurtermin erledigt. Dort habe ich fast nur die Sonnenbrille aufgehabt und wenn es nicht anders ging, mit geschlossenen Augen vor dem Spiegel gesessen.

Kurz habe ich besprochen, was ich wollte ... einfach nur 10 cm kürzer und gestuft. "Macht nichts, wenn es nicht so wird. Die Haare wachsen schnell nach." Die Frisuerin war angenehm überrascht und legte dann auch schon los. Ich hörte ihre Schere klappern und das Haar leicht knirschen, wenn sie schnitt. Aber gesehen habe ich nicht was sie für eine Frisur schnitt. - Nach einer halben Stunde ... fertig und mit einem Auge schaute ich in den Spiegel. Ganz ok, gefiel mir. 

Schon auf dem Weg zum Salon merkte ich, wie tief die Angst vor Licht sitzt. Zu gerne wäre ich Zuhause geblieben, in meinem Halbdunkeln. Aber ... wie soll ich mir mein Leben zurückholen, wenn allein die Gedanken an Licht oder dass ich vor die Tür muss ... mir Angst einjagt. 

Daran muss ich noch arbeiten!!!

So, der nächste Termin wartet schon. Heilpraktikerin und Akupunktur. Natürlich auch der Weg zum Bus und zu ihrer Praxis. Wieder eine Hürde zu nehmen. 


Montag, 25. August 2014

Etwas bergab

Nun würde man doch annehmen, dass es ab sofort bergauf geht, da es seit ein paar Tagen jeden Tag etwas besser ging. Bei jeder anderen Krankheit wäre das vielleicht so. Aber nicht bei Akanthamöbenkeratitis. Jeder Tag ist eine Überraschung. Wenn es gestern noch sehr gut ging, kann es morgen schon wieder mit Schmerzen bergab gehen.

Die richtige Patentlösung, Behandlung hat noch keiner gefunden. Auch ich mit meinem Tee, voller Optimismus sitze ich heute morgen wieder mit geschlossenen Augen und Sonnenbrille auf der Nase vor dem Computer und warte darauf, dass die Schmerzmittel helfen. 

Das Aufwachen und die ersten Minuten waren ähnlich schön, wie gestern. ich erwischte mich bei dem Gedanken. Der Mensch ist wirklich ein komisches Tier!! Kaum wird etwas besser und schon hat er sich daran gewöhnt; will mehr. Genau das dachte ich heute morgen und gleichzeitig, wie undankbar ich doch bin. Nur um etwas milde mit mir zu sein ... ich glaube, das liegt im Menschen. Dafür und meine Gedanken kann ich nichts. Sicherlich sind es Gedanken, die ähnlich wie der Instinkt zuschlagen. 

Lange Rede, kurzer Sinn ... es geht heute morgen nicht so gut. Mein Auge brennt, tränt und Schmerzmittel habe ich auch schon genommen. Und nun ist Warten angesagt. Warten darauf, dass die Schmerzmittel helfen. Wieder mal so ein Morgen, an dem ich aus dem Stand kotzen könnte.

Ich sitze mal wieder mit geschlossenen Augen vor dem Computer, auf meinem Lieblingsbalkon und sogar wenn ich durch die Wohnung laufe, öffne ich mein gesundes Auge nur, um zu sehen, welche Strecke ich gehen muss. Ansonsten geschlossene Augen und Sonnenbrille.

Ich kann noch nicht einmal sagen, ob es sonnig oder bewölkt draußen ist. ... Es ist sonnig! War ja auch nicht anders zu erwarten. Dennoch will ich mich nicht geschlagen geben und trinke meinen Morgenkaffee auf meinem Lieblingsbalkon, von dessen weißen Wänden jeder Lichtstrahl fast unerträglich reflektiert wird.  

Eigentlich würde ich gern auf dem Balkon wieder ein Handtuch über den Kopf legen, um alles Licht von meinen Augen fernzuhalten, aber das will ich einfach nicht. Ich hätte das Gefühl von "geschlagen sein". Nein, das komt nicht in Frage. So viele Rückschritte lass ich heute Morgen nicht zu!!! Punkt!

Nun steht mein "schrecklicher" Tee vor mir und ich warte, dass er Trinktemperatur erreicht. Die Zunge verbrühen muss ja jetzt nicht auch noch passieren. 

Heute Morgen komme ich mir wie ein Kleinkind vor, dass nach den ersten erfolgreichen Schritten, mal wieder auf dem Po gelandet ist. Genauso komme ich mir vor. Gerade noch glücklich, dass man ein paar Schritte allein gehen kann und dann ... bums und ich sitze auf dem Po. 

Das ist nun mal so bei Akanthamöbenkeratitis. Nichts ist sicher. Erst wenn ich drei Monate Beschwerdefrei bin, kann ich hoffen, dass die Viecher verschwunden sind. 

Also ... werde ich mich irgendwo hochziehen und versuchen weitere "Schritte" zu machen, ohne auf dem Po zu landen.

Sonntag, 24. August 2014

Kleines Glück

Wie so oft in diesem Sommer beginnt der Tag strahlend sonnig. Zwar ist es kühl, sehr kühl sogar für einen August zu mindestens. Aber wiegesagt, es startet ein sonniger Tag. 

Ich liebe die Sonntage, wenn ich schon früh auf dem Balkon sitzen und die Ruhe einer Großstadt genießen kann. Heute zwar mit Sonnenbrille, aber nicht gebeugt und auch kein Handtuch über dem Kopf, das zusätzliche Sonne abhalten könnte. Natürlich ist mein Sonnenschirm immer aufgestellt; ob es sonnig ist oder regnet. Mir ist einfach der Himmel immer zu hell.

Der Tag begann für mich heute mit einem Glücksgefühl. Wie gestern schon kurz, wachte ich heute morgen auf und spürte nichts! Kein Brennen, kein Tränen, keine Lichtempfindlichkeit. Es war ein ganz normaler Morgen, wie er für mich schon fast vergessen war. Und dieses Gefühl, direkt nach dem Aufwachen hat heute morgen mindestens eine halbe Stunde angehalten. Ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen und dachte:"Ja, so muss sich Glück an fühlen." Endlich, wieder!!!

Nun sitze ich vor dem Computer und meine Gedanken versuchen den gestrigen Tag in Worte zu fassen. Der Tag begann für mich, ähnlich wie der heutige ... das kleine Glücksgefühl hielt nur nicht lange an.

Nach ca. 1 Stunde stellten sich Tränen und leichtes Brennen wieder ein. Darum gehörten Schmerztabletten, Tropfen, Creme und der schreckliche Tee genau zu meinem Tagesablauf. Nach dem Aufstehen und meiner Freude über dieses "leichte, unbeschwerte Erwachen" stellte sich ein Tief, wenn auch ein kleines, ein. 

Wie immer tapfer und dem Versuch, meine Gefühle zu unterdrücken und nur positiv zu denken, brachte ich den Tag hinter mich. Glücklicherweise hatte ich nichts auf meinem Erledigungzettel stehen. Und so war der Samstag nur ich und mein Auge oder mein Auge und ich. Vielleicht nicht das richtige, denn dann beobachte ich jede Veränderung im Auge. Zwar hoffe ich immer, aber eigentlich spüre ich jedes Picken, jeden Tropfen der Tränen und meine Lichtempfindlichkeit wird mir sehr bewusst. Resümee: Solche Tage sind zwar für mich und mein Auge sehr erholsam, aber für meine Psyche nicht sehr gut. Punkt!!

Aber das war gestern und nun ist heute. "Ein neuer Tag, ein neues Glück" ... so heißt es doch. Und dieses Glück hatte ich eben nach dem Aufstehen für eine längere Zeit. Es macht mich froh und ist ein Ersatz für die fehlenden Spaziergänge, die ich so vermisse. Aber irgendwann ....!!

Nach Aussagen meines Oberarztes in der Universitätsklinik hat sich am Auge, dem kleinen Loch und der Erweichung drumherum, nichts verändert ... aber dennoch habe ich das Gefühl es geht bergauf. Und das sogar mit großen Schritten. 

Vielleicht sollte ich diesen schrecklichen Tee einmal rauchen und nicht trinken.
Wer weiß ... vielleicht kann ich dann sogar fliegen?!



Samstag, 23. August 2014

Ein guter Morgen

Heute Morgen war seit gefühlten 100 Jahren das erste mal, dass ich wach wurde, aufstand und mir erst nach einigen Sekunden klar wurde:"Wowow ... das Auge! Es macht sich nicht bemerkbar. Keine Tränen, keine Schmerzen.!!" 

Ich wachte auf und dachte:"Ja, ein neuer Tag, um vieles zu erledigen." Ein Satz und ein Gefühl, das ich beinahe schon vergessen hatte. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten 23 Monaten so glücklich aufgewacht bin. 

Ich genieße es und muss lächeln. Niemand, der Akanthamöben Keratitis nicht selbst hat oder hatte, kann sich mein Glücksgefühl in den ersten Sekunden des Morgens und auch jetzt noch, vorstellen. Es gibt Hoffnung. Und wieder kommt der Gedanke auf:"Alles wird gut." Was für ein Geschenk!!

Draußen beginnt ein kühler, sehr kühler und Wolkenreicher Tag. Trotz der Wolken ist der Himmel hell, aber meinen ersten Morgenkaffee habe ich dennoch auf meinem Lieblingsbalkon, dem sonnigen, hellen, genossen.

Natürlich mit Sonnenbrille. Die Angst vor Licht wird mich sicherlich noch lange begleiten. Auch wenn ich irgendwann mal AK hinter mir gelassen habe. Aber dieses kleine Glück, den Morgen auf meinem Lieblingsbalkon zu genießen, läßt mein Herz springen.

Gestern Nachmittag sah es ein wenig (natürlich untertrieben) anders aus.
Ich musste beruflich aus der Wohnung, um ein paar Sachen einzukaufen und dann zu einem beruflichen Termin. 

Im Laufe dieses Termin und dem intensiven Informationsgespräch begann sich mein Auge zu melden. Es tränte, brannte und die Lichtempfindlichkeit wurde wieder unerträglich. 

Am späten Nachmittag Zuhause nahm ich direkt wieder 2 Iboprofen .... und trank eine große Tasse von diesem "fantastischen" Tee. Natürlich tropfte und cremte ich mein Auge auch. Und so besserte sich der Zustand des Auges bis zum Schlafen gehen. 

Erst heute Morgen wurde mir bewusst, dass ich ja gestern die Dosis des Tees erhöht hatte. Sollte der Tee nun wirklich so rasch wirken, dass ich Morgens nicht mehr mit diesen Beschwerden (Dreiergestrirn) aufstehen musste? Sollte der Oberarzt der Uniklinik recht haben, dass der chinesische Tee den Trigeminusnerv beruhigt?

Nach Antworten suchen kann ich einfach nicht lassen.  

Nun, gerade jetzt, wenn ich schreibe, beginnt sich mein Auge wieder zu melden. Es beginnt zu tränen. Aber nur das. Brennen, Schmerzen  bemerke ich noch nicht. Na klar ist die Lichtempfindlichkeit noch da. Aber nicht mehr schmerzhaft und Angst einjagend.

Es wird sich zeigen, ob es ein guter Tag wird; ein guter Tag ohne Schmerzen, Tränen und Lichtempfindlichkeit. Heute ist der zweite Tag, an dem ich die erhöhte Teedosis trinke.

Es lebe "Hühnersuppe mit Lakritze"



Freitag, 22. August 2014

Heilpraktikerin und Uniklinik

Ganz kleine Schritte zur Heilung


Wieder mal ein Morgen, an dem mein Dreiergestirn (Brennen, Lichtempfindlichkeit und Tränen) nicht verschwunden ist. Obwohl ich noch nicht gewagt habe, mir den Himmel anzuschauen, weiß ich, dass es sonnig ist; sehr sonnig. Alles reflektiert und sogar diese Reflexionen sind am frühen Morgen zu viel für mich.

Meine erste Tasse Kaffee auf dem vorderen Balkon mit Sonnenbrille, Handtuch über dem Kopf und natürlich vorne über gebeugt ... war kein Genuss. Zwar ist es der Westbalkon, der am frühen Morgen im Schatten liegt. Aber andererseits ist er eben laut dort. Und heute Morgen kann ich diese Krach-Symphonie nicht ertragen. 

Es mag daran liegen, dass ich meine Augen geschlossen hatte und sich mein Verstand dachte:"Aha, Augen zu, dann muss ich mal die anderen Sinne schärfen." Bitte nicht schärfen!!! Besonders nicht direkt nach dem Aufstehen. Es ist kein Genuss. 

Wieder einmal waren 2 Iboprofen mein Frühstück und jetzt, nach 1 Stunde schaffe ich es, meinen Tee zu kochen. Eine große halbe Tasse steht vor mir, zwischen Bildschirm und Tastatur, während ich selbst mit geschlossenen Augen nach Gedanken fische, die erwähnenswert sind.

Gestern war mein Untersuchungstag. Vormittags bei der Heilpraktikerin und Nachmittags in der Uniklinik. Der Heilpraktikerin berichtete ich von meinen Erfahrungen, kleinen Verbesserungen, die ich glaube, zu spüren und sie meinte:"Nun können wir die Dosis des Tees erhöhen." Das bedeutet ... statt 10g ... 15g für zwei Tassen Tee. 

Nun gut. Die erste Tasse von diesem "schmackhaften" Tee steht nun vor mir. Es wird sich zeigen, ob er wieder hilft. Ich sehe die Tasse  nicht, denn wie so oft, halte ich meine Augen geschlossen, während ich Tippe. Es verwundert mich immer wieder. So vieles geht doch, obwohl man glaubt, es geht nicht.

AK bringt mich wirklich an meine Grenzen; körperlich und auch psychisch. Manchmal versuche ich, mich selbst zu beobachten und dann zu analysieren. Versuche mit meiner Wahrnehmung von Schwächen ehrlich zu sein. Nicht so einfach. Wie viele Menschen, so neige auch ich dazu, Dinge im nachhinein zu verdrehen, zu beschneiden, zu verschönern. Einfach um als Mensch vor mir selbst besser dastehen zu können.

Ich schweife ab. 

Gestern Nachmittag war ich dann mit meiner Tochter in der Uniklinik verabredet. Wir hatten uns eigentlich schon auf Stunden von Warten eingerichtet, aber manchmal gibt es in der Uniklinik auch positive Überraschungen. 

Nach einer Dreiviertelstunde waren wir fertig, bzw. ich war fertig. Der Arzt meinte, die offene Stelle von 1,5mm sei noch offen und immer noch aufgeweicht. Dafür sei aber die Pupille aber schön geweitet. Boooah super.
Es hatte sich also nichts geändert. 

Glücklichweise fielen meiner Tochter die richtigen Fragen ein. Sie wollte unbedingt etwas Positives mit aus dieser Untersuchung nehmen und meinte:"Das sind nun aber keine Entzündungsschübe, die durch Akanthamöben ausgelöst wurden ... oder?" - Nein, das wären sie nicht. Es wäre immer noch die Trigeminusreizung an der besagten, offenen Stelle auf der Hornhaut.

"Also ist es doch eigentlich positiv, wenn es die Akanthamöben nicht sind?! Dann sind sie entweder weg oder sie haben sich eingekapselt." Für meine Tochter ... die positivste Mitteilung an diesem Untersuchungstermin. 

Natürlich berichtete ich dem Arzt noch von meinen Besuchen bei der Heilpraktikerin, der Akupunktur und dem Tee. Und vorallem erwähnte ich, dass ich das Gefühl hatte, er hilft. "Dann muss dieser Tee den Trigeminusnerv beruhigen oder beeinflussen." Mit keinem Wort wertete er ab, dass ich mir einen zweiten, zusätzlichen Heilungsweg gesucht hatte.

Nur einen zusätzlichen Weg natürlich, denn das Tropfen und Cremen geht weiter.

Erst Anfang Oktober habe ich in der Uniklinik wieder einen Termin zur Kontrolluntersuchung. Bei der Heilpraktikerin nächste Woche. 

Mal sehen, ob mein Auge und ich es schaffen, nicht zwischenzeitlich als Notfall wieder in die Klinik zu müssen. 

Mittwoch, 20. August 2014

Die Sehnsucht nach Normalität

Noch vier Wochen bis zum Jahrestag. In vier Wochen sind die zwei Jahre seit der Diagnose AK voll. Kann man so etwas als Jahrestag bezeichnen? Sind es nicht eher Tage, an denen man Schönes erlebt hat? Nur welches Wort nehme ich für einen Tag, der einen langen, schlimmen Zeitabschnitt beschreibt?

Egal ... ich nenne ihn Jahrestag. Irgendwann wird er durch einen Jahrestag abgelöst werden, der das Ende von AK anzeigt. Und den werde ich dann feiern ... jedes Jahr mit einem langen Spaziergang durch einen sonnigen Park. 

Na ja, bis dahin werde ich weiter kämpfen, um mir mein Leben zurück zu holen.

Mir war nie klar, wie belastbar ein Mensch ist. Jetzt lasse ich mal meine Tochter aus. Ihre Belastungen durch mich, bringen sie das eine oder andere mal sicherlich auch an ihre Grenzen. Genauso, wie AK mich ebenfalls an meine Grenzen gebracht hat. Ich entdecke neue Fähigkeiten, baue vorhandene Fähigkeiten aus, muss anderes fallen lassen, weil es nicht mehr geht und entdecke Eigenschaften an mir, die mir überhaupt nicht gefallen.

Ich habe gelernt zu warten, geduldig zu sein. Eine Eigenschaft, die so gar nicht zu mir passt. Meist arbeite ich Ideen aus und werde dann aktiv. Dieses aktiv sein ... hat sich auf ein Minimum reduziert. Da ist nichts mehr von ... ich fahre dann mal schnell zum Baumarkt und hole das und das .... Nein, da ist die Bitte an jemand anderen, mir das bei Gelegenheit mitzubringen. 

Also Warten und geduldig sein ... sind Dinge, an die ich mich gar nicht gewöhnen kann.

Im Moment verspüre ich auch eine Sehnsucht nach Normalität. Der Normalität die Wohnung durchzuputzen, Bilder aufzuhängen, in meinen Unterlagen Ordnung zu schaffen. Alles Dinge, die das Normalste von der Welt sind ... nur für mich eben nicht. 

Der ganze Tag dreht sich um mein Auge ... Schaffe ich es heute mit dem Bus zu fahren? Halte ich es lang genug in den hellen Räumlichkeiten aus? Ich würde so gerne mal wieder einen Großeinkauf machen. Aber gleichzeitig bin ich froh, dass das meine Tochter im Moment erledigt, denn im jetzigen Zustand ist selbst das eine Quälerei. 

Irgendwie muss ich es schaffen, mich auf etwas freuen zu können. Muss mir mindestens einen Punkt schaffen, auf den ich mich freue. Gar nicht so einfach. Aber Problem erkannt ... Problem gebannt!

Vielleicht sollte ich mich auf Morgen freuen? Morgen früh habe ich einen Termin bei der Heilpraktikerin zur Akupunktur und am Nachmittag einen Termin in der Uniklinik. Vielleicht bringen beide Termine positive Ergebnisse?

Denn beide, das wurde mir erst diese Woche bewusst, machen dasselbe.

Beide wollen das Milieu für die Akanthamöben so schlecht wie möglich gestalten. In der Uniklinik durch Verschreiben der Tropfen und Cremes.... also von außen. 

Die Heilpraktikerin mit dem chinesischen Tee von innen.  

Also ungemütlicher kann ich es den Viechern nun wirklich nicht machen.

Dann wird's aber auch Zeit ..... dass sie verschwinden !!!!




Das Gefühl von Stillstand

Mittwoch Morgen. Draußen startet der Tag mit einem klaren Himmel und das bedeutet? ... Richtig, Sonne. Zwar ist es erst Mitte August, aber seit gestern ist es draußen richtig kalt geworden. So ungefähr 10 Grad sind auf dem Balkon. Das liegt wohl an der Polaren Kaltluftfront, die im Moment über uns hinwegzieht. 

Wieder einmal beginne ich meinen Morgen mit gebeugtem Kopf, Sonnenbrille, geschlossenen Augen und einer Tasse Kaffee in der Hand auf dem lauten, aber dafür dunkleren Balkon. 

An Wochentagen muss ich nicht nach Geräuschen der Straße lauschen. Sie prasseln aus allen Richtungen auf mich ein. Laute Fußgängergruppen gehen vorbei. Autos und Lkws brausen heran und entfernen sich wieder. Die Busse quietschen, Mopeds knattern unentwegt. Alles ergibt eine Geräuschmischung, die ähnlich wie mein chinesischer Tee ist... einfach nicht lange zu ertragen. 

Aber wenn ich mich so fühle, wie heute ... ist der laute Balkon mein Startpunkt für den Tag. Und mein Auge kann das Licht unter der Sonnenbrille ertragen. Man kann im Leben einfach nicht alles haben. 

Die letzten Tage bemerke ich keine Verbesserung meines Auges. Morgens startet es mit Schmerzen (Brennen), Tränen und der gewohnten Lichtempfindlichkeit. Erst Schmerzmittel und dazu meinen schrecklichen Tee bringen ganz langsam Erleichterung. Nach ca. 1 Stunde kann ich dann mit dem Tropfen und Cremen beginnen. Erst dann ist mein Auge bereit dazu. 

Am Montag begann mein Auge so um 17 Uhr aus dem Nichts heraus zu schmerzen, die Lichtempfindlichkeit wurde unerträglich und ich musst mir einen Schmerzcocktail (eine Stufe mehr , als meine Schmerztabletten) mixen. Ein Kühlakku war bis zum Schlafen gehen mein Begleiter. Kurz vor dem Schlafen gehen, verschwanden die Beschwerden wieder ... aber sehr langsam. Was wieder schief gelaufen war?? Was ich dann wieder richtig gemacht hatte?? ... keine Ahnung!!!

Psychisch glaube ich, bin ich im Moment ziemlich unten und sehe nur Negatives. Selbst fällt mir das gar nicht so auf, aber meine Tochter hat mich darauf aufmerksam gemacht. Nun versuche ich natürlich mit aller Gewalt dagegen zu steuern. Wäre mein Auge nicht, würde ich laufen, laufen, laufen ... das hilft mir bei depressiven Stimmungen. Ist übrigens auch nachgewiesen. So nebenbei bemerkt. Aber ich kann ja leider nicht so, wie ich will. 

Und gerade dann nicht, wenn die Sonne einen wunderbaren Tag verspricht. 

Dann müssen heute mal wieder die Primzahlen herhalten. Vielleicht auch Texte für die Fortbildung, die ich vorbereite. 

Mal sehen, welcher von beiden gewinnt. 



Sonntag, 17. August 2014

Sonntag früh

Sonntag Morgen ganz früh. Eigentlich viel zu früh, denn ich hätte ausschlafen können. Aber mein Auge weckte mich mal wieder. Es war nicht so schlimm, dass ich nicht hätte weiterschlafen können, aber es machte sich bemerkbar. 

Mit Sonnenbrille auf der Nase kochte ich mir meinen ersten Kaffee und entschied direkt, nicht auf meinen Lieblingsbalkon zu gehen. Zu viel Licht. Es wurde wieder der auf der schattigeren Seite des Hauses. Diese Seite ist durch den Verkehr normalerweise viel zu laut, aber um 06.30 Uhr am Sonntag Morgen schläft noch die ganze Stadt und es ist dann sogar auf diesem Balkon zu genießen. 

Draußen war es so früh noch diesig, bewölkt und dennoch für mein Auge viel, viel zu hell. Mit gebeugtem Kopf und Oberkörper, Sonnenbrille auf der Nase und zusätzlich geschlossenen Augen, saß ich dort, lauschte den vorbeikommenden Fußgängern, die wohl auf dem Heimweg von einem gestrigen Fest waren. Ab und zu huschte ein Auto vorbei  und ansonsten störte nichts die Ruhe. 

Heute Morgen hat es fast zwei Stunden gedauert, bevor ich mit dem Tropfen beginnen konnte. Alles viel zu hell, sogar in der Wohnung, deren Räume ja fast alle abgedunkelt sind und ich alles nur schemenhaft erkennen kann. 

Nun wirken die Schmerzmittel und mein schrecklicher Tee. Glaube ich jedenfalls, dass es die Kombination ist. Aber wer weiß das schon??!

Wenn die Wirkung einsetzt, entspannt sich nicht nur mein Auge, sondern mein ganzer Körper, ich atme ruhiger und einfach entspannter. Die Lichtempfindlichkeit läßt etwas nach und nur ab und zu läuft eine Träne meine Wange herunter. Ja, ja das Dreiergestirn mal wieder erfolgreich zurückgeschlagen. 

Heute habe ich Zeit, genau auf meine Tropfzeiten zu achten. Ich werde meinem Auge viel Gutes tun und mein Kopf wird seine eigenen Wege gehen. 

Ich bin ein Praktiker. Natürlich liebe ich es auch, meinen Kopf zu benutzen, aber irgendwann wollen auch die Hände und der Körper bewegt werden. Und genau das kommt einfach zu kurz. In meinem Kopf bilden sich Gedanken, kreisen, strudeln, verdichten sich, blähen sich auf ... aber die Praxis würde erst zeigen, ob sie richtig sind, diese Gedanken. 

Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, mit meinen Gedanken allein zu sein. Sie fast täglich einzufangen, zu Sätzen zu formen und in die Tastatur zu tippen. Schon überlege ich, wie es wäre, wenn ich meine berufliche Arbeit, die zu 50% aus praktischer Arbeit besteht ... ganz in die Theorie verlege. Das ich beginne, zu schreiben. 

Besonders nach dem gestrigen Tag, der der letzte einer Arbeitswoche war, kommen mir solche Gedanken. Es war eine Quälerei. Das Auge tränte, schmerzte. Lichtempfindlichkeit ließ mich kaum meine Auge öffnen und dann noch agieren, erklären und zeigen. Es war eine Quälerei!! 

Aber ich habe durchgehalten; es geschafft. 

Und nun werde ich diesen Sonntag nur einfach genießen; in meiner abgedunkelten Wohnung, in der ich alles kenne und weiß, wo es ist. 






Samstag, 16. August 2014

Der Morgen und mein Dreiergestirn

Der letzte Tag einer langen Arbeitswoche beginnt. Wechselhaftes Wetter startet seit Tagen den Morgen. Heute ist es bedeckt, kühl und windig. Trotzdem sitze ich mit Sonnenbrille auf dem Balkon, um meinen ersten Kaffee zu trinken. 

Ich sitze auf dem vorderen Balkon, da der hintere, mein Lieblingsbalkon, einfach zu hell ist. Das difuse Licht reflektiert sich an allen weiß gestrichenen Wänden und so direkt nach dem Aufstehen, ist mir das einfach zu viel Licht.

Drum ist es die letzten Tage der vordere Balkon. Nach jedem Aufstehen tränt das Auge: Es brennt und ich bin lichtempfindlich.  Jeden Morgen versuche ich nicht in Panik zu verfallen, denn normalerweise würde ich mich mit so einem Auge wieder verkriechen. Aber das geht in dieser Woche nicht. Ich muss raus aus der Wohnung, muss Geld verdienen. Muss endlich um Normalität in meinem Leben kämpfen.

Für mich sehe ich es auch als kleine oder große Bewährungsprobe. Wie belastbar bin ich noch? Schaffst Du das durchzuhalten? Hilft der Tee wirklich=
All diese Fragen, die mir im Kopf rumschießen und nicht zulassen, dass ich mich geschlagen gebe. 

Glücklicherweise stehe ich verhältnismäßig früh auf, um dem Auge Gelegenheit zu geben, sich zu beruhigen. Zu bessern wäre zu viel gesagt, aber beruhigen ist schon ok. 

Nun nehme ich mir heute morgen mal wieder die Zeit, um mit geschlossenen Augen vor dem Computer zu sitezn und meine Gedanken mit der Tastatur einzufangen. 

Vor einer Stunde nahm ich zwei Schmerztabletten, aber eine Wirkung setzt erst jetzt ein, nach dem ich mir wieder diesen "köstlichen" Tee gekocht habe und ihn schlückchenweise trinke. Ekelhaft ist der, einfach nur ekelhaft. Aber er hilft. Glaube ich zumindestens. Ist mir auch egal, ob er wirkt oder ich mir nur einbilde, dass er wirkt und er deshalb wirkt. Super Satz!

Hauptsache, das Dreiergestirn verschwindet (Tränen, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit). Und dann liegt ein anstrengender Arbeitstag vor mir auf dessen Feierabend ich mich schon jetzt freue!

Montag, 11. August 2014

Ein sonniger Morgen und der Tee

Ein Versuch, ein Test ob der Tee wirklich wirkt.


Das vergangene Wochenende war so verregnet, dass man es sich, ohne schlechtes Gewissen zu haben, Zuhause gemütlich machen konnte. Seit Samstag habe ich auch noch einen zweiten Vorhang im Schlafzimmer.
Nun ist es dämmerich dunkel dort; ob morgens oder am Nachmittag, wenn die Sonne von dieser Seite scheint.

Darum habe ich heute morgen vielleicht auch beim Aufstehen gedacht ... schön, schlechtes Wetter. Dem ist aber überhaupt nicht so. Es ist so ein strahlend sonniger Morgen,dass es mich an meine schlimmsten Zeiten erinnert. An das Hoftor, dass alles beschattete und durch dessen Schlitze ich die Sonne ahnen konnte.  Wenn ich dieses Tor öffnete war es, als würde flüssiges Licht über mich geschüttet. Ich konnte mich nicht bewegen, musste mich abwenden und konnte kaum mein gesundes Auge öffnen, um den Weg zu sehen. 

Also genauso ein strahlender Morgen ist heute. Gerade heute morgen bin ich auf Beobachtungsposten, was mein Auge betrifft. Das Auge tränte heute morgen nach dem Aufstehen sehr stark, aber ich versuchte die Panik unter Kontrolle zu bekommen. 

"Erst mal den Tee abwarten." - Tja und den hat mir gerade mein Sohn gekocht. Ich habe heute noch nicht getropft und gecremt, weil ich die ausschließliche Wirkung des Tees beobachten will. Es ist nicht schlimm, dass ich noch nicht getropft habe, weil ich ansonsten an anderen Morgen auch erst abwarte, bis die Schmerzmittel wirken und ich das Auge etwas öffnen kann.

Nun gut ... heute ist es der Tee, auf dessen Wirkung ich warten möchte. 

14.15 Uhr ... Es ist einfach nicht zu fassen. Nach dem Tee trinken hat das
Auge aufgehört zu tränen und die Lichtempfindlichkeit ist zurückgegangen.
Wirklich ... unfassbar!!!!

Ursache und Wirkung

Es ist schon spät und dennoch möchte ich noch etwas schreiben. Eigentlich traue ich mich es gar nicht zu denken. Noch mehr fürchte ich mich davor, es zu schreiben. Aber ich werde es dennoch machen.

Wie ich bereits einmal schrieb, liebe ich die Analyse ... ich liebe es zu beobachten und dann Ursache und Wirkung zu analysieren.

also ist es nichts außergewöhnliches, wenn ich mich selbst und auch das was ich mache beobachte, um dann eine eventuelle Wirkung zu erkennen. 

Heute war für mich Ursache und Wirkung noch nie so deutlich. Der Morgen begann mit dem Dreiergestirn Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und Tränen ... nach dem Trinken dieses furchtbaren Tees, ging es zurück, war verschwunden.

Nach einigen Stunden trat das Dreiergestirn wieder auf. Kurz gesagt ... nach dem Trinken des Tees verschwanden die Symptome wieder.

Und nun ... einige Stunden später. Sind sie wieder da. 

Sollte es da wirklich einen Zusammenhang geben???

Sonntag, 10. August 2014

2 1/2 Stunden und es geht besser

Irgendwie ist es fast unfassbar für mich. Um 09.00 Uhr bin ich aufgestanden, mit Schmerzen, mit Tränen und mit starker Lichtempfindlichkeit. War auf einen Tag eingestellt, der mich vor dem Licht fliehen läßt.

Und nun??? - Es geht besser. Das Auge hat aufgehört zu tränen, die Schmerzen lassen nach, mein Auge ist entspannt und ich öffne es. Was habe ich anders gemacht? Eine so schnelle Besserung kenne ich gar nicht. 

Ich habe Atropin getropft und begonnen, den grässlichen Tee zu trinken. Das war es!! Und nun ... geht es mir besser. Was für ein Tag.

Jeder Tag ist anders

Und schon wieder ein strahlend sonniger Morgen. Es ist etwas windig  und mein großer Sonnenschirm knarrt und knackt in seiner Verankerung. Soll ich ihn zusammenklappen und diesen sonnigen Platz dann den Tag über meiden? 

Mein Auge schmerzt da wo die obere Lidfalte ist. Die Lichtempfindlichkeit ist wieder schlimm. Der Trigeminusnerv muss gereizt sein, denn auch meine Nase und der Knochen oberhalb des Auges schmerzt. Es kotzt mich einfach so an, wenn ich mit meiner "Achterbahn" wieder mal auf einer Schussfahrt nach unten bin. 

im Moment geht gar nichts!! - Aber meine innere Stimme versucht mich zu beruhigen:"Hör mal, dass hattest Du schon öfter, dass es morgens sehr schlimm war und es sich dann normalisierte." Klar hatte ich das schon. Aber ich darf doch wohl mal sagen, wie sehr mich das ankotzt?! - Ich tropfe und creme jeden Tag, trinke diesen furchtbaren Tee, lasse mir Nadeln in die Füße bis in den Kopf stechen. Da darf ich doch etwas hoffen ... oder nicht?

Und wenn dann ein Morgen so startet, wie dieser, möchte ich mich nur in die Ecke stellen, schreien, weinen und mich einfach verkriechen. 

Gerade saß mein Sohn mit mir auf dem Balkon und er frug, wie es mir geht. - Als er hörte, dass ich mit geschlossenen Augen unter der Sonnenbrille neben ihm saß meinte er nur, "Warum gehst Du dann nicht in die schattige Wohnung?" - "Ganz einfach ... weil ich der Angst vor Licht einfach keinen Zentimeter Raum geben will."

In der letzten Woche war es für mich schon schwer, aus der Wohnung zu gehen, Bus zu fahren und meine Arbeit wieder zu beginnen. ... aber das habe ich ihm nicht gesagt. Das ist neben der Sorge um mein Auge die größte Angst. Dass ich es vielleicht irgendwann nicht mehr schaffe, aus der Wohnung zu kommen. Nicht weil ich es körperlich nicht schaffe ... sondern weil mich die Angst vor Licht in ihren Klauen hat. 

Es hilft mir, ein wenig Normalität in mein Leben zu lassen; den Müll runterzubringen, auf dem Balkon zu rauchen, die Küche aufzuräumen ... und und und. Es hilft einfach.

Manchmal, gerade in letzter Zeit, komm ich mir vor, als wäre ich Zaungast meines eigenen Lebens. Dieses Zuschauen, dieses Warten auf Besserung, der Anlauf, wieder ins Leben zu starten und das Scheitern zum x-ten mal... kostet so viel Kraft. 

Und noch größere Kraft kostet das Wiederaufstehen. - Aber liegen bleiben kommt nicht in Frage!!!

Die Schmerzmittel helfen. Gott sei dank. Das Tränen ist weniger geworden. Der schreckliche Tee steht vor mir und ich kann jetzt auch wieder mit dem Tropfen starten. 

Auf geht's. Wie rufen die Karusellbesitzer auf der Kirmes immer:"Kommen sie, kommen sie. Neue Fahrt, neues Glück."

Dann werde ich mal wieder einsteigen und auf mein Glück hoffen. 


Samstag, 9. August 2014

Licht am Ende des Tunnels

Seit einer Ewigkeit wieder ein Gefühl von Hoffnung


Der Morgen startet, wie der Wetterbericht ihn angekündigt hat. Grau, kühl, mit bedecktem Himmel ... einfach nur fantastisch!!! Und dennoch ist er mir mal wieder zu hell. Die Sonnenbrille auf der Nase, mit geschlossenen Augen versuche ich die Gedanken in meinem Kopf einzufangen und in der Tastatur festzuhalten. Gar nicht so einfach. 

Heute Morgen, kurz nach dem Aufwachen in der ersten wunderbaren Sekunde des Tages, in der ich immer hoffe, nun ist es besser ... hatte ich das Gefühl von "Ja, alles wird wieder gut." Einfach das Gefühl, das Licht am Ende des Tunnels zu spüren. 

Zu sehen wäre übertrieben, denn wie so oft nach dem Aufwachen, ist mir das Licht und sogar der Bildschirm des Computers mal wieder zu hell. Meine Augen halte ich geschlossen und warte auf die Wirkung der Schmerzmittel. So ganz ohne geht es einfach doch noch nicht. 

Gestern war mein zweiter Arbeitstag. Natürlich spüre ich morgens nach dem Aufstehen noch immer großen Respekt vor dem Tag und ein wenig Panik steigt immer noch in mir auf. Aber der gestrige Tag verlief ganz gut. Bis vielleicht auf die Tatsache, dass ich gestern beinahe überfahren wurde.

Mit meinem kranken Auge kann ich nichts erkennen; bin ich sozusagen blind. An jeder Fußgängerampel warte ich, bis es grün ist. So auch gestern. Es war mindestens zwei Sekunden grün bevor ich die Straße überqueren wollte. Da schoss erst ein Fahrrad und dann ein Auto von links an mir vorbei. 

Da ich wirklich auf die Ampel vertraue, weil ich ja ansonsten nichts sehen kann, bin ich natürlich ganz schön erschrocken. Sicherlich sind beide, sowohl Fahrradfahrer, als auch Auto bei rot über die Ampel geschossen. Anders kann ich mir das nicht erklären.  Nun überlege ich schon, wie ich solche Situationen verhindern kann. Mal "sehen" was ich demnächst mache.

Heute morgen ist es noch ruhig draußen. Noch ruhiger, als an normalen Arbeitstagen. Ganz dumpf höre ich vereinzelt Autos vorbeifahren. Das lauteste was ich wahrnehme ist natürlich mein Computer. Er brummt gleichmäßig und knistert in mein Ohr. Meine Vögel ... also eher nur das Weibchen unterhält sich leise vor sich hin und ansonsten ist Ruhe.

Wenn ich etwas wacher bin, die Schmerzmittel geholfen haben, werde ich mit dem Tropfen, Cremen und Hühnersuppen-Lakritzetee trinken beginnen. 

Das Tee trinken gehört wieder zu meinem Tag. Warum es mir die letzten Tage ... jeden Tag einen Hauch besser ging, kann ich nicht sagen. Sind es die Medikamente der Uniklinik oder/und die Akupunktur und der grässliche Tee. 

Ich kann es nicht sagen und wage es einfach nicht, zu riskieren, eins von beiden zu vernachlässigen. 

Es soll bergauf gehen; mit dem Auge und mit mir.



Freitag, 8. August 2014

Endlich mal das Gefühl, es geht besser

Der chinesische Tee und Akupunktur hilft

Gestern war mein erster Arbeitstag nach gefühlten 100 Jahren in der verdunkelten Wohnung. Nein, es waren nur 4 Wochen. Aber wenn man auf etwas wartet ... und ich habe auf eine Besserung gewartet ... dann ziehen sich Minuten zu Stunden und Stunden zu Tagen. 

Da die Besserungen am Auge immer so minimal sind, kann ich es oft nicht sagen, ob es von gestern auf heute besser geworden ist. Also hatte ich vorgestern eigentlich nicht das Gefühl, es wäre wieder alles gut. Das Schlimmste fand ich, dass ich Angst verspürte, vor die Tür zu gehen. Immer wenn ich an den gestrigen Tag dachte, wurde mein Atem schwer, die Angst kroch hoch und ich überlegte, alle Termine wieder abzusagen. 
 
Das habe ich nicht gemacht, sondern den "Stier bei den Hörnern" gepackt. Ich bin vorgestern Abend schon mal rausgegangen, habe Einkäufe erledigt und mir so die Angst vor dem ersten Arbeitstag genommen. 

Somit war die schlimmste, erste Hürde genommen und ich begann meinen gestrigen Tag um 09.30 Uhr. Es war leichter als es sich in meinem Kopf im Vorfeld angefühlt hatte. Na klar war der Tag lang ... erst so um 20.30 Uhr war ich wieder Zu hause, aber auch sehr zufrieden. 

Nach der Arbeit hatte ich noch einen Termin bei der Heilpraktikerin zur Akupunktur. Leider bin ich immer noch ... ein ungeduldiger Patient; auch bei Heilpraktikern, dachte ich schon daran, nicht mehr dorthin zu gehen.

Aber so sanft, wie sich durch Tropfung und das Cremen jeden Tag eine Besserung einstellt, so langsam und kaum zu bemerken hilft mir auch die Akupunktur und die chinesische Teemischung.

Meine Lieblingstageszeit beginnt ab 23.00 Uhr. So saß ich gestern um diese Uhrzeit auch auf dem vorderen Balkon und beobachtete die vorbeigehenden Menschen, sah Paare im Lokal gegenüber sitzen und plaudern. 
Entspannt ließ ich im Kopf den Tag Revue passieren und erst da viel mir auf, dass ich ohne große Anstrengung, mein krankes Auge öffnen konnte. Ich hatte keine Schmerzen und das Tränen hatte auch gestoppt. 

Es war ein Glücksgefühl, dass ich schon lange nicht mehr hatte. Es ging mir wirklich richtig gut. Sollte es ab nun wirklich bergauf gehen?!

Ich weiß, dass jeder Tag anders sein kann. Dass ich mich nicht darauf verlassen kann, dass es morgen auch wieder gut ist. Es ist ein ständiges auf und ab. Es ist, als würde ich in einer Achterbahn mit geschlossenen Augen sitzen und nicht wissen, ob es nach der nächsten Kurve bergauf oder bergab geht. 

Und trotz dieser Achterbahnfahrt muss ich mein Leben noch unter Kontrolle halten. Nicht einfach und manchmal könnte ich kotzen, so beschissen ist die Fahrt, aber ich muss.

Mittwoch, 6. August 2014

Ein guter Morgen

Ich spüre eine Besserung


Der Morgen beginnt mit dem Gefühl, das es geholfen hat. Die erste Sekunde des Tages, in der ich hoffe und in meinen Körper lausche, ob es sich gebessert hat, ist heute  der zweite Morgen, an dem sich die erste Sekunde zu Minuten ausweitet. Gestern war es auch schon so und hat mich völlig überrascht.

Natürlich hoffe ich das jeden Morgen, aber gestern eben nicht. Der vorherige Abend war eine Katastrophe ... Schmerzen, Lichtempflindlichkeit und ein konstantes Tränen. Ibuprofen half nicht mehr und ich nahm den Schmerzmittel-Cocktail. Ich musste das Auge kühlen. Also wiegesagt, dieser Abend war schlimm. Die Beschwerden traten am späten Nachmittag ohne Vorwarnung auf und begleiteten mich bis ins Bett.

Obwohl es schwierig war, das Auge zu öffnen, tropfte und cremte ich weiter ... mehrfach ISOPTO-MAX (Creme) .... wie der Oberarzt es mir empfohlen hatte.

Und vor dem zu Bett gehen nahm ich noch einmal die Creme in der grünen Tube.

Also wiegesagt, ich ging mit Schmerzen und einem Kühlakku zu Bett.

Um so mehr überraschte es mich gestern Morgen, als ich die Augen öffnete und sich aus der ersten Sekunde des Tages, in der ich immer voller Hoffnung bin, Minuten und dann sogar Stunden formten. Keine Schmerzen, das Auge tränte kaum und na ja ... Lichtempfindlichkeit war immer noch vorhanden.

Heute Morgen war es ähnlich, nur ein leichtes Brennen, natürlich das Tränen und die Lichtempfindlichkeit waren auch da. - Aber es war fast so ein guter Morgen, wie gestern. 

Also werde ich heute mal probieren, die beiden Cremes ... öfter aufzutragen. 

Heute ist wieder einer dieser sonnigen Morgen, an dem ich mit Sonnenbrille und geschlossenen Augen unter dem Sonnenschirm sitze und meinen ersten Kaffee genieße. Dieser Morgen ist nur kühler. 

Ich erwische mich dabei zu denken:"Also wird es doch schon Herbst."  

Daran hatte ich schon gestern gedacht, als ich am späten Nachmittag mit geschlossenen Augen auf dem Balkon saß und mich auf alle Geräusche der Umgebung konzentrierte. Da war ein weit entferntes Rauschen des Verkehrs, in der Nachbarschaft weinte ein Baby und ... die Meisen meldeten sich. 

Diese "Unterhaltung" erinnerte mich sehr an das Frühjahr, denn das kenne ich nur von den Monaten März und April, und an dem "Geplaudere" der Meisen kündigt sich der Frühling an. Wiegesagt gestern ... dachte ich, es klingt wie der sich ankündigende Herbst. 


Es ist der 6. August. Normalerweise ist es Hochsommer, mit Hitze, Schwüle, praller Sonne und dem Verstecken vor der Hitze. Der Sommer hat in diesem Jahr sehr früh begonnen, so mein Gefühl. Mal sehen, ob er schon zu Ende geht ... dieser "verregnete Sommer". 


Natürlich fände ich es schade für die Kinder, die noch Ferien haben und alle anderen, die unbeschwert dieses sonnige Wetter genießen können. Für mich, als "Zaungast" des Sommers hingegen ist es die Vorfreude auf die dunkle Jahreszeit.

Einer Jahreszeit, in der ich mich hoffentlich nicht so vor dem Licht verstecken müsste.



Montag, 4. August 2014

Von Lichtblitzen und guten Ratschlägen

Ein neues Symptom taucht auf


Endlich, endlich ein Morgen, der nicht sonnig beginnt. Gestern Abend zogen Unwetter über die Stadt und anscheinend gab es in der Nacht auch noch ein paar. Heute Morgen ist der Himmel bedeckt und an verschiedenen Stellen erkennt man Regenwolken, die noch dunkler sind. - Was für ein Glück! Gerade heute muss ich vor die Tür. 

Nicht viel muss ich erledigen, aber ich sehe es als meine Mutprobe, raus ins Helle zu gehen, um Alltägliches zu erledigen. Wie bescheuert klingt das denn?! - Aber so ist es.

Gestern bemerkte ich bewusst zum ersten mal die Lichtblitze im linken Auge. Die habe ich nun schon ein paar Tage. Nicht lange, aber mindestens drei Tage. Obwohl ich das kranke Auge schon fast 4 Wochen konstant geschlossen halte, sehe ich kleine Lichtblitze im Auge. Sie treten immer auf, wenn ich mit geschlossenen Augen erst nach rechts und dann nach links "schaue". Es sind kleine Lichtpunkte, Halbmondförmig an der linken Seite meines kranken Auges angeordnet. - Mehr Schmerzen oder andere zusätzliche Beschwerden habe ich nicht. Eigentlich dachte ich schon, es sind die Augenmuskeln, die die Lichtblitze produzieren, aber es muss der Sehnerv sein. 

Heute Mittag will meine Tochter kurz vorbeikommen, um den Oberarzt anzurufen. Eben kurz hören, dass es nichts schlimmes ist. Das vermute ich jedenfalls, denn wiegesagt Schmerzen ... außer dem üblichen Brennen habe ich nicht. 

Komischerweise bin ich auch nicht übermäßig beunruhigt. Ich habe gerade sozusagen 4 Wochen "Einzelhaft" in der abgedunkelten Wohnung hinter mir. Was kann jetzt noch kommen? 

Mitte vergangener Woche waren Freunde zu Besuch und wieder begann die Diskussion über mein Auge. Wie so oft hatten sie gutgemeinte Ratschläge im Gepäck. Nur ich konnte und kann sie nicht mehr hören. 

Der Mensch ist einfach so. Für ihn ist es kaum zu ertragen, neben jemandem zu stehen und hilflos mit ansehen zu müssen, wie er sich quält. Und das Menschlichste sind dann Ratschläge, um wenigstens etwas tun zu können. Aber mehr als tun, ist es nicht, denn auf der kompletten Welt gibt es keine eindeutig Erfolg versprechende Behandlung für diese AK. 

Es ist auch für meine Tochter und mich langsam ermüdend, es jedes mal zu erklären. Wie sagte sie:"Ratschläge sind wie Schläge." - Die ... wenn man sie nicht annimmt und umsetzt beim Gegenüber das Gefühl hervorrufen."Also jetzt habe ich was dagegen getan und wenn sie es nicht umsetzen, sind sie selbst Schuld." - Denn die meisten sind beleidigt, wenn man ihre Ratschläge nicht annimmt.

An alle, die in solchen Situationen Ratschläge geben. - Lasst es sein! - Seid einfach da und helft in kleinen praktischen Dingen. Vom Einkaufen gehen, bis hin zur Begleitung in die Klinik. All das hilft, entlastet. 

Aber bitte, bitte ... keine Ratschläge mehr. 




Sonntag, 3. August 2014

Ein Hühnchentag mit Primzahlen

Ein sonniger Morgen. Wie kann es auch anders. Bei diesem Sommer. Ich empfinde ihn wirklich als gelungen. Und müsste ich mich nicht ständig vor Sonne verstecken, würde ich ihn genießen. In meiner freien Zeit würde ich die vielen Grünflächen dieser Stadt genießen. Es gibt hier so wunderbar viele alte Bäume. Sie spenden Schatten und geben mir manchmal das Gefühl, mit der Natur ist alles in Ordnung.

Nun habe ich so oft schon blind getippt, dass ich mich daran gewöhnt habe und auch heute morgen blind meine Gedanken in die Tastatur drücke. Überlegt, nachdenklich und heute mit weniger Frust. Es mag daran liegen, dass Sonntag ist und dieser Tag ist völlig ohne Verpflichtungen. in mir ist nicht dieses Gefühl ... du mußt, aber kannst nicht. Sondern einfach die Ruhe eines Sonntags Morgen. Wie immer, wenn ich blind am Computer sitze, ist mein Gehör um so geschärfter. 

Geräusche von draußen sind so gedämpft, dass zwischen einem vorbeifahrenden Auto einfach Ruhe ist. Ich höre nichts. Wie immer surrt der Computer an meiner Seite und die Finger machen beim Tippen das lauteste Geräusch.
   
Tja, so sieht .... hört sich ... mein Sonntag Morgen an. 

Ich überlege, soll ich Schmerzmittel nehmen oder nicht? - Ja, ich werde sie nehmen.  - Nun sind es nur noch ein paar Minuten und das Brennen wird verschwinden. Ich atme durch und lausche meinem "Hühnchen". Tick, tack, tick, tack ... in schneller Folge; ganz leise  Dieser Takt wird heute mal wieder mein Begleiter sein. Der Tag wird zum x-ten mal in 10 Minuten Schritte aufgeteilt, um nach Zeitplan zu tropfen, zu cremen. 

Und immer noch ist die Hoffnung dabei, dass es sich bessert. So bessert, dass ich mich nicht mehr in der Wohnung vor den sonnigen Tagen verstecken muss. Die Tränen laufen die Wange herunter und bilden einen kleinen Bach der mein Gesicht naß macht. Unter dem Auge ist die Haut schon wund, von den vielen Tränen und dem vielen Wegputzen. Nach einer gewissen Zeit beginnt die Haut zu jucken. Am Oberlid ist es am schlimmsten und mit einem Tusch kratze ich vorsichtig hin und her, damit der Juckreiz nachlässt.

Seit gestern bemerke ich Lichtblitze im kranken, schon seit Wochen geschlossenen Auge. Immer wenn ich das gesunde Auge bewege; irgendwohin schauen möchte, macht das kranke die Bewegung mit und genau das ist der Moment, in dem die Lichtblitze auftauchen. Sie sind wie ein Halbmond angeordnet. Eine klein, schmale Reihe von Lichtblitzsternen. Augenmuskel? Will ich wissen warum? Eigentlich nicht. Und ich muß seufzen. Echt eine gequirlte Scheiße ist das. 

Ich bin jemand ... oder war ich das? ..., der Probleme löst. Ich bin ein Macher. Doch im Moment ist da nur noch die Erinnerung an diese Person. Und mich beschleicht die Angst, dass es einen Morgen geben könnte, an dem ich nicht mehr aufstehen, mich nicht mehr quälen will. Und dann werde ich im Schlaf darauf warten, dass alles vorbei ist. Nur leider funktioniert Leben einfach nicht so. 

So bleibt mir im Moment nur die Hoffnung auf ein Ende dieser Krankheit und meine restlichen Sinne. Riechen, Hören, Fühlen, Schmecken. Und natürlich mein Verstand. 

Den werde ich dann gleich mal wieder auf Primzahlen hetzen, ablenken, beruhigen. Dann werde ich mir diesen äußerst köstlichen chinesischen Tee, der wie Hühnersuppe mit Lakritze schmeckt kochen, ihn auch trinken und ich werde versuchen nicht an morgen zu denken. Ich werde versuchen mit meinen Gedanken nur im jetzt und hier zu bleiben. 

Alles andere mache ich ja im Schlaf.





Samstag, 2. August 2014

Und abwärts geht's

Schon wieder ein sonniger Morgen mit strahlender Sonne. Was kotzt mich das an!!! 

Es ist weniger das Wetter, als meine Lichtempfindlichkeit, die mir soooo zum Hals raushängt. Heute Morgen trage ich sogar in der schattigen Wohnung Sonnenbrille. Das Auge brennt wieder und die Tränen laufen, laufen, laufen. Ich muss tief durchatmen, bevor ich auf den Balkon trete. Mit gesenktem Kopf, die freie Hand zum Schutz seitlich an der Sonnenbrille. Wie kotzt mich das an!

Gestern noch dachte ich:" Ja, super. Morgen kannst Du mal wieder vor die Tür. Fühlt sich ganz gut an, das Auge. Und wenn es morgen noch besser ist, dann wagst Du es." Alles wieder für die Katz. Schei .... benkleister!!!!

Zum x-ten mal wieder ein Morgen, der anders verläuft, als ich dachte, zu hoffen gewagt hatte und ein Morgen, an dem ich wieder mal "blind" in die Tastatur haue ... um meinen Frust loszuwerden.

Die Wohnung ist noch ruhig und von draußen kommen nur gedämpfte Geräusche. Der Computer surrt neben meinem Ohr und ich versuche meine Gedanken, die wie Pingpong-Bälle in meinem Kopf von einer Seite zur anderen schleudern ... irgendwie auf die Reihe zu bekommen. 

Womit habe ich das bloß verdient?? Ich muss wirklich ein schlechter Mensch sein, wenn ich so leiden muss. 

Habe ich gestern zu wenig Brolen oder von den anderen Medikamenten getropft? Warum passiert dass jetzt schon wieder? Fragen ... auf die ich sowieso keine Antwort bekomme. Also heißt es heute, wie an so vielen Tagen, Kopf hoch, Tränen aus dem Gesicht putzen und weitermachen. Was für eine Quälerei!!!

Das Auge brennt und innen drin an meinem Nasenrücken auch. Schitt ... schon wieder eine Trigenimusreizung. 

So ... jetzt beruhigst du dich erst mal. Morgens, nach einer Nacht ohne Tropfen, ist das Auge meist geschwollen und nicht so gut in Schuss. Also was willst Du? Warte doch erst mal ein paar Stunden ab! - Ja, genau das werde ich auch machen. Tropfen, cremen und abwarten.

In der Zwischenzeit probiere ich, mich mit Primzahlen abzulenken. Gestern hat es tatsächlich für zwei Stunden geklappt, mich abzulenken. Einer meiner Schwäche sind einfach Primzahlen. In der Mathematik werfen sie noch so viel Fragen auf, dass ich ganz frei und ohne Vorgaben mich mit diesen Zahlen beschäftigen kann. Und das finde ich herrlich. 

Gestern halfen sie. Vielleicht helfen sie heute ja auch.





Freitag, 1. August 2014

Es geht endlich besser

Alle reden von einem verregneten Sommer. Doch irgendwie scheint es, dass ich einen ganz anderen Sommer erlebe. Meiner ist warm und sonnig ... mit einfach zu viel Sonne, vor der ich mich verstecken muss.

Mittlerweile hat sich bei mir eine Angst vor Licht und besonders vor Sonnenlicht manifestiert. Obwohl es unmerklich ... fast nicht zu spüren ist, verbessert sich mein Auge. Und dennoch halte ich es geschlossen.
Die Schmerzen, eigentlich ist es ja seit ein paar Tagen nur noch ein Brennen, verschwindet ganz langsam. 

Trotzdem oder gerade weil das so ist, nehme ich dennoch jeden Morgen zwei Ibuprophen 400 ... im Vergleich zu meinen anderen Schmerzmittel, sind es harmlose Tabletten, die ich ohne Rezept eines Arztes in der Apotheke bekomme. 

Meine Angst vor Sonnenlicht sitzt richtig tief und verschwindet im Moment noch nicht. Heute am frühen Morgen mit einem Kaffeebecher in der Hand, der Sonnenbrille auf der Nase ... muss ich Schlucken, bevor ich auf den sonnigen Balkon gehe. - Sonnig ist er eigentlich gar nicht, denn mein riesiger Sonnenschirm in Schrägstellung, der aufgegenenden Sonne entgegen, sorgt für Schatten auf dem Balkon. Nur sind die Wände alle strahlend Weiß angestrichen und gerade das ist es ... Durch jede Schattenlücke, die mein riesiger Sonnenschirm lässt, scheint Sonne auf die hellen, weißen Wänden. Dort explodiert das Licht, strahlt in alle Richtungen und ist fast ebenso unerträglich, wie direktes Sonnenlicht. 

Gestern war wieder ein Kontrolltermin in der Uniklinik. Es war so ein heller Tag, dass ich den Weg zur Klinik nicht allein geschafft hätte. Glücklicherweise war meine Schwester mal wieder für zwei Tage zu Besuch, so dass sie mich begleiten und führen konnte. Mit Sonnenbrille und einem hässlichen Käppy (Cap) und wiegesagt meiner Schwester brachte ich den Termin gut hinter mich.

In der Uniklinik kennen mich schon fast alle Angestellten. An der Information ... es ist die erste Anlaufstelle in der Klinik, werde ich meinst mit:"Ach, schon wieder ein Termin?!" begrüßt und mit einem "Alles Gute." vor die Warteschlange ins Schwesternzimmer weitergeleitet. Dort wird eigentlich der Augendruck mit so einer komischen Pistole und Kügelchen vorne gemessen. - Nur meinen nicht ... denn ich kann keinerlei Berührung an dem kranken Auge ertragen. Und dennoch wurde ich nach kurzem Warten ins Schwesternzimmer gerufen. 

Glücklicherweise war da mein Lieblingspfleger, der sofort reagierte und meinte:" Ach, stimmt ja. Bei ihnen machen wir das ja nicht. Sorry, habe ich nicht dran gedacht. Aber soll ich ihnen schon mal Betäubungstropfen geben?!" Was für eine Frage! Von diesem Zeug würde ich Literweise in mein Auge schütten, denn nach noch keiner Minute verschwinden die Schmerzen, die Lichtempfindlichkeit und ich kann mein Auge öffnen. Es ist ein kurzes, herrliches Gefühl von Normalität.- Aber leider bekomme ich höchstens zwei mal Tropfen in der Klinik, weil es so toxisch wäre. 

Na ja, zumindest fast eine Stunde ohne Lichtempfindlichkeit. Der Mensch kann so bescheiden werden.

Im Untersuchungszimmer dann der obligatorische Sehtest. "Schließen sie das gesunde Auge und schauen sie in meine Richtung. --- Wieviel Finger erkennen sie?" Finger? .... Welche Hand? Bei der letzten Untersuchung hielt mir ein neuer Assistenzarzt wohl die Sehtesttafel mit Zahlenreihen vor und meinte:"Lesen Sie bitte mal die oberste Reihe hier auf dem Schild." ---- Welches Schild? - Also meine Sehkraft ist im Moment futsch. Bis auf ein Huschen, wenn er seine Hand vor meinem Auge bewegt, nehme ich nichts mehr war. Alles ist ein grauer Matsch. 

Und dennoch muss und wird dieser Sehtest jedesmal gemacht. 

Der untersuchende Oberarzt erklärte mir gestern ... ich glaube, es war erst das zweite mal ... geduldig und in verständlichen Worten meinen derzeitigen Stand.


Er könne keinerlei Anzeichen mehr für eine Infektion im Auge erkennen. Das Brennen und die Lichtempfindlichkeit hätte ich deshalb, weil die vorher entzündete Stelle noch eine sehr raue Oberfläche hat und dadurch gereizt wird ... bei jedem Wimpernschlag. Ich sollte mehr IsoptoMax-Creme ins Auge geben und auch mehr Chlorhexidin ... eigentlich ist es ja Poly soundso.


Genau das habe ich dann gestern auch sofort umgesetzt und habe heute Morgen das Gefühl es geht besser. Schmerzen haben mich heute nicht geweckt. Und ich spüre ... mein Optimismus ist wieder erwacht. 

Na, dann heißt es ab sofort .... wieder aufstehen, Tränen abputzen und weiter geht es. 

Die Frage ist nur .... wie lange?