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Montag, 4. August 2014

Von Lichtblitzen und guten Ratschlägen

Ein neues Symptom taucht auf


Endlich, endlich ein Morgen, der nicht sonnig beginnt. Gestern Abend zogen Unwetter über die Stadt und anscheinend gab es in der Nacht auch noch ein paar. Heute Morgen ist der Himmel bedeckt und an verschiedenen Stellen erkennt man Regenwolken, die noch dunkler sind. - Was für ein Glück! Gerade heute muss ich vor die Tür. 

Nicht viel muss ich erledigen, aber ich sehe es als meine Mutprobe, raus ins Helle zu gehen, um Alltägliches zu erledigen. Wie bescheuert klingt das denn?! - Aber so ist es.

Gestern bemerkte ich bewusst zum ersten mal die Lichtblitze im linken Auge. Die habe ich nun schon ein paar Tage. Nicht lange, aber mindestens drei Tage. Obwohl ich das kranke Auge schon fast 4 Wochen konstant geschlossen halte, sehe ich kleine Lichtblitze im Auge. Sie treten immer auf, wenn ich mit geschlossenen Augen erst nach rechts und dann nach links "schaue". Es sind kleine Lichtpunkte, Halbmondförmig an der linken Seite meines kranken Auges angeordnet. - Mehr Schmerzen oder andere zusätzliche Beschwerden habe ich nicht. Eigentlich dachte ich schon, es sind die Augenmuskeln, die die Lichtblitze produzieren, aber es muss der Sehnerv sein. 

Heute Mittag will meine Tochter kurz vorbeikommen, um den Oberarzt anzurufen. Eben kurz hören, dass es nichts schlimmes ist. Das vermute ich jedenfalls, denn wiegesagt Schmerzen ... außer dem üblichen Brennen habe ich nicht. 

Komischerweise bin ich auch nicht übermäßig beunruhigt. Ich habe gerade sozusagen 4 Wochen "Einzelhaft" in der abgedunkelten Wohnung hinter mir. Was kann jetzt noch kommen? 

Mitte vergangener Woche waren Freunde zu Besuch und wieder begann die Diskussion über mein Auge. Wie so oft hatten sie gutgemeinte Ratschläge im Gepäck. Nur ich konnte und kann sie nicht mehr hören. 

Der Mensch ist einfach so. Für ihn ist es kaum zu ertragen, neben jemandem zu stehen und hilflos mit ansehen zu müssen, wie er sich quält. Und das Menschlichste sind dann Ratschläge, um wenigstens etwas tun zu können. Aber mehr als tun, ist es nicht, denn auf der kompletten Welt gibt es keine eindeutig Erfolg versprechende Behandlung für diese AK. 

Es ist auch für meine Tochter und mich langsam ermüdend, es jedes mal zu erklären. Wie sagte sie:"Ratschläge sind wie Schläge." - Die ... wenn man sie nicht annimmt und umsetzt beim Gegenüber das Gefühl hervorrufen."Also jetzt habe ich was dagegen getan und wenn sie es nicht umsetzen, sind sie selbst Schuld." - Denn die meisten sind beleidigt, wenn man ihre Ratschläge nicht annimmt.

An alle, die in solchen Situationen Ratschläge geben. - Lasst es sein! - Seid einfach da und helft in kleinen praktischen Dingen. Vom Einkaufen gehen, bis hin zur Begleitung in die Klinik. All das hilft, entlastet. 

Aber bitte, bitte ... keine Ratschläge mehr. 




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