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Sonntag, 17. August 2014

Sonntag früh

Sonntag Morgen ganz früh. Eigentlich viel zu früh, denn ich hätte ausschlafen können. Aber mein Auge weckte mich mal wieder. Es war nicht so schlimm, dass ich nicht hätte weiterschlafen können, aber es machte sich bemerkbar. 

Mit Sonnenbrille auf der Nase kochte ich mir meinen ersten Kaffee und entschied direkt, nicht auf meinen Lieblingsbalkon zu gehen. Zu viel Licht. Es wurde wieder der auf der schattigeren Seite des Hauses. Diese Seite ist durch den Verkehr normalerweise viel zu laut, aber um 06.30 Uhr am Sonntag Morgen schläft noch die ganze Stadt und es ist dann sogar auf diesem Balkon zu genießen. 

Draußen war es so früh noch diesig, bewölkt und dennoch für mein Auge viel, viel zu hell. Mit gebeugtem Kopf und Oberkörper, Sonnenbrille auf der Nase und zusätzlich geschlossenen Augen, saß ich dort, lauschte den vorbeikommenden Fußgängern, die wohl auf dem Heimweg von einem gestrigen Fest waren. Ab und zu huschte ein Auto vorbei  und ansonsten störte nichts die Ruhe. 

Heute Morgen hat es fast zwei Stunden gedauert, bevor ich mit dem Tropfen beginnen konnte. Alles viel zu hell, sogar in der Wohnung, deren Räume ja fast alle abgedunkelt sind und ich alles nur schemenhaft erkennen kann. 

Nun wirken die Schmerzmittel und mein schrecklicher Tee. Glaube ich jedenfalls, dass es die Kombination ist. Aber wer weiß das schon??!

Wenn die Wirkung einsetzt, entspannt sich nicht nur mein Auge, sondern mein ganzer Körper, ich atme ruhiger und einfach entspannter. Die Lichtempfindlichkeit läßt etwas nach und nur ab und zu läuft eine Träne meine Wange herunter. Ja, ja das Dreiergestirn mal wieder erfolgreich zurückgeschlagen. 

Heute habe ich Zeit, genau auf meine Tropfzeiten zu achten. Ich werde meinem Auge viel Gutes tun und mein Kopf wird seine eigenen Wege gehen. 

Ich bin ein Praktiker. Natürlich liebe ich es auch, meinen Kopf zu benutzen, aber irgendwann wollen auch die Hände und der Körper bewegt werden. Und genau das kommt einfach zu kurz. In meinem Kopf bilden sich Gedanken, kreisen, strudeln, verdichten sich, blähen sich auf ... aber die Praxis würde erst zeigen, ob sie richtig sind, diese Gedanken. 

Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, mit meinen Gedanken allein zu sein. Sie fast täglich einzufangen, zu Sätzen zu formen und in die Tastatur zu tippen. Schon überlege ich, wie es wäre, wenn ich meine berufliche Arbeit, die zu 50% aus praktischer Arbeit besteht ... ganz in die Theorie verlege. Das ich beginne, zu schreiben. 

Besonders nach dem gestrigen Tag, der der letzte einer Arbeitswoche war, kommen mir solche Gedanken. Es war eine Quälerei. Das Auge tränte, schmerzte. Lichtempfindlichkeit ließ mich kaum meine Auge öffnen und dann noch agieren, erklären und zeigen. Es war eine Quälerei!! 

Aber ich habe durchgehalten; es geschafft. 

Und nun werde ich diesen Sonntag nur einfach genießen; in meiner abgedunkelten Wohnung, in der ich alles kenne und weiß, wo es ist. 






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