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Montag, 25. August 2014

Etwas bergab

Nun würde man doch annehmen, dass es ab sofort bergauf geht, da es seit ein paar Tagen jeden Tag etwas besser ging. Bei jeder anderen Krankheit wäre das vielleicht so. Aber nicht bei Akanthamöbenkeratitis. Jeder Tag ist eine Überraschung. Wenn es gestern noch sehr gut ging, kann es morgen schon wieder mit Schmerzen bergab gehen.

Die richtige Patentlösung, Behandlung hat noch keiner gefunden. Auch ich mit meinem Tee, voller Optimismus sitze ich heute morgen wieder mit geschlossenen Augen und Sonnenbrille auf der Nase vor dem Computer und warte darauf, dass die Schmerzmittel helfen. 

Das Aufwachen und die ersten Minuten waren ähnlich schön, wie gestern. ich erwischte mich bei dem Gedanken. Der Mensch ist wirklich ein komisches Tier!! Kaum wird etwas besser und schon hat er sich daran gewöhnt; will mehr. Genau das dachte ich heute morgen und gleichzeitig, wie undankbar ich doch bin. Nur um etwas milde mit mir zu sein ... ich glaube, das liegt im Menschen. Dafür und meine Gedanken kann ich nichts. Sicherlich sind es Gedanken, die ähnlich wie der Instinkt zuschlagen. 

Lange Rede, kurzer Sinn ... es geht heute morgen nicht so gut. Mein Auge brennt, tränt und Schmerzmittel habe ich auch schon genommen. Und nun ist Warten angesagt. Warten darauf, dass die Schmerzmittel helfen. Wieder mal so ein Morgen, an dem ich aus dem Stand kotzen könnte.

Ich sitze mal wieder mit geschlossenen Augen vor dem Computer, auf meinem Lieblingsbalkon und sogar wenn ich durch die Wohnung laufe, öffne ich mein gesundes Auge nur, um zu sehen, welche Strecke ich gehen muss. Ansonsten geschlossene Augen und Sonnenbrille.

Ich kann noch nicht einmal sagen, ob es sonnig oder bewölkt draußen ist. ... Es ist sonnig! War ja auch nicht anders zu erwarten. Dennoch will ich mich nicht geschlagen geben und trinke meinen Morgenkaffee auf meinem Lieblingsbalkon, von dessen weißen Wänden jeder Lichtstrahl fast unerträglich reflektiert wird.  

Eigentlich würde ich gern auf dem Balkon wieder ein Handtuch über den Kopf legen, um alles Licht von meinen Augen fernzuhalten, aber das will ich einfach nicht. Ich hätte das Gefühl von "geschlagen sein". Nein, das komt nicht in Frage. So viele Rückschritte lass ich heute Morgen nicht zu!!! Punkt!

Nun steht mein "schrecklicher" Tee vor mir und ich warte, dass er Trinktemperatur erreicht. Die Zunge verbrühen muss ja jetzt nicht auch noch passieren. 

Heute Morgen komme ich mir wie ein Kleinkind vor, dass nach den ersten erfolgreichen Schritten, mal wieder auf dem Po gelandet ist. Genauso komme ich mir vor. Gerade noch glücklich, dass man ein paar Schritte allein gehen kann und dann ... bums und ich sitze auf dem Po. 

Das ist nun mal so bei Akanthamöbenkeratitis. Nichts ist sicher. Erst wenn ich drei Monate Beschwerdefrei bin, kann ich hoffen, dass die Viecher verschwunden sind. 

Also ... werde ich mich irgendwo hochziehen und versuchen weitere "Schritte" zu machen, ohne auf dem Po zu landen.

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