Translate

Sonntag, 12. Oktober 2014

Ein neuer Schub durch Akanthamöben

Sonntag, 12.10.2014 - 14,29

So schlimm, wie es mir heute geht, so schlimm war es schon lange nicht mehr. Sonnenbrille auf, das Handtuch griffbereit um den Hals gelegt, der Eisbeutel liegt links von mir und meine Auge sind geschlossen. Trotzdem ist das Licht des Bildschirms einfach zu hell. Also tippe ich vornübergebeugt. Der Kopf neigt sich zur Tastatur. So geht es etwas; so kann ich tippen.

Gestern war ich in der Uniklinik. Die Schmerzen waren einfach nicht mehr zu ertragen. Glücklicherweise bekam ich direkt die wunderbaen Schmerztropfen von einer Schwester. So konnte ich die Wartezeit im Flur überstehen. Diese Tropfen sind ja einfach wunderbar. Sehr toxisch, aber auch eine tolle Wirkung.
Leider musste ich ziemlich lange warten, bevor ich an die Reihe kam und eine Assitenzärztin sich mein Auge anschaute. 

Glücklicherweise kannte sie mich und drehte direkt das helle Deckenlicht aus. Auch die Untersuchung hat sie so vorsichtig wie möglich vorgenommen. Und dennoch war es schmerzhaft, dieses helle Licht der Untersuchungslampe zu ertragen.

Ihre Diagnose. Alles in Ordnung, sogar das Loch war zu. Nur die Oberfläche des Transplantates war sehr aufgeraut und sie meinte, das würde die Schmerzen hervorrufen. Sie würde dann aber noch mal mit meinem Oberarzt telefonieren und mir dann Bescheid sagen.

Nur kurz mußte ich draussen warten, dann rief sie mich herein. Sie hätte zwei alternativen für mich. Sie würde mir eine Schmerzkapsel geben, die ich bisher noch nicht hatte und wenn die half, sollte ich mich am Montag wieder vorstellen. Würde sie nicht helfen, sollte ich morgen, also heute um 09.00 Uhr wieder in der Klinik einfinden. Mein Oberarzt hätte dann Dienst.

Die zweite Alternative wäre ... in der Uniklinik stationär aufgenommen werden. - Ich wählte Alternative Nr. 1

Nahm Abends die Schmerzkapsel und wartete länger als eine Stunde auf eine Wirkung. Nichts, absolut keine Wirkung.

Also bin ich heute Morgen um 08.00 Uhr aufgestanden und mit dem Bus in die Klinik gefahren. Die Fahrt und der Weg dorthin war für mich die Hölle. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Trotz Kappe und Sonnenbrille war alles einfach zu hell. Also schützte ich mit einer Hand an der Kappe mein Aug vor einfallendem Licht.
Ungefähr so bin ich dann zur Klinik gekommen.

Es ist Sonntag und eigentlich hätte ich einen leeren Flur erwartet. Aber dem war nicht so. Der Flur war fast so voll, wie an normalen Wochenentagen. Weinend vor Schmerzen wollte ich mich in Zimmer 21 bei der Schwester anmelden, aber da warteten schon einige andere. Als ich dann vor Schmerzen an der Wand runterrutschte und in der Hocke gekauernd wimmerte, meinte ein junger Mann. "Sie haben große Schmerzen, dann gehen sie einfach mal vor. So viel Zeit muß sein." - Nach der Anmeldung dauerte es kaum 2 Minuten und ich wurde aufgerufen. Gott sei es gedankt.

Mein Oberarzt schaute sich das Auge an und kurz bevor ich vor dem hellen Licht zurückschreckte, sage sie noch "Scheiße, unten ist eine Eintrübung. Sie sind wieder da." Ja, die Akanthamöben sind wieder da und das womit ich seit Mittwoch zu kämpfen habe und was immer schlimmer wurde, ist ein neuer Schub.

Ich hätte in der Klinik bleiben können, aber ich wollte nicht. Sie tropfen auch nur und ich werde Zuhause probieren, das mit dem Tropfen hinzubekommen.

Morgen ist ein neuer Termin in der Klinik. Diesmal geht meine Tochter mit.

Ist wirklich echt Scheiße ... dass es ein neuer Schub ist.  


P.S: Nachtrag 07.01.2015 - Am nächsten Tag wurde ich in der Uniklinik stationär aufgenommen (Aufenthalt: 3 Wochen) und bekam direkt Morphium. Die Schmerzen waren nicht mehr zu ertragen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen