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Sonntag, 5. Oktober 2014

Heute nur noch zwei des "Trio Infernales"

Es geht besser, aber ich bin sehr dünnhäutig

 

Sonntag - 05.10.2014 - 10.00 Uhr:
Diesig beginnt dieser Sonntag. Eine hellgraue, geschlossene Wolkendecke bedeckt den Himmel und .... es ist immer noch zu hell für mich. - Es klingt wie eine endlose Leier ... immer noch zu hell, immer noch zu hell. Kann denn ein Morgen nicht mal beginnen mit ... die Helligkeit macht meinem Auge nichts aus?!!!!! Ach, unwichtig. 

Es ist ein diesiger Sonntag, meine Augen sind im Moment natürlich ... wie fast immer vor dem Computer ... geschlossen. Die Fenster sind zum Lüften geöffnet und ich höre das Vorbeirauschen der vereinzelten Autos draußen vor der Tür. Ansonsten ist da nur das Dröhnen des Computers. Ja, ich empfinde es als Dröhnen. Obwohl es sicherlich kein Dröhnen ist. Es ist ein gleichmäßig lauter Ton, der vom Ventilator des Computers erzeugt wird. 

Wie bescheuert ist das denn?! Ich beschreibe das Ventilatorengeräusch meines Computers. Vielleicht ist es mein Versuch, mich an banalen, sehr banalen Gedanken festzuhalten, um meinen Verstand davon abzuhalten, weiter zu denken. Vielleicht sogar daran zu denken, was der Oberarzt am Donnerstag in der Uniklinik noch zu mir sagte. 

Vorhin wurde mir bewusst, dass ich das gar nicht erwähnt habe. Vielleicht weil es mir große Angst macht, ich mir noch hilfloser vorkomme, als schon die letzten zwei Jahre. Mag sein. Der Mensch ist einfach ein komisches Tier. Sein Verstand verdrängt. Na super!! Ich also auch ... nur ein winziger Mensch, der verdrängt. 

Mein Arzt untersuchte, auf meinen Wunsch hin, mein gesundes Auge. Mir war in letzter Zeit aufgefallen, dass ich, wenn ich am Bildschirm etwas genauer betrachten wollte, genau auf dem Mittelpunkt etwas war, dass mir die Sicht erschwerte. Es war, als würde ein kleiner Staubpartikel die Sicht erschweren. Also deshalb bat ich den Arzt, sich mein gesundes Auge mal anzuschauen. "Diese Stelle im Auge, die sie stört, ist nicht fest, sondern beweglich?" "Ja, wie etwas, dass ich im Auge habe. Und nach ein paar mal Wischen geht es wieder." Er schaute sich das Auge an und meinte dann beschwichtigend (So sollte es wohl klingen, tat es aber nicht. Eher wie eine Explosion in meinen Ohren.) - "Ja das ist eine Altersbedingte Trübung der Linse, die beginnt." - Na super. Warum habe ich bloß gefragt?!! Ehrliche Frage, ehrliche Antwort. 

Natürlich schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Werde ich jetzt auf beiden Augen blind?  Wie soll ich das schaffen, mir meine Existenz weiter aufzubauen? So als blinde Malerin? Ich will einen Kotzeimer  und zwar sofort! 

Im Moment meine Lieblingszeit und mein Lieblingsort- Nachts 01.00 Uhr auf meinem vorderen Balkon.
Ich glaube, diese Information, die ich so sicherlich nicht haben wollte. Oder anders gesagt, ich wollte eine andere, eine leicht verdauliche, hat wohl dazu beigetragen, dass ich mich selbst in den letzten Tagen als dünnhäutig empfinde. Belastbarkeit = Null. Geduld = erzwungen. Müdigkeit = hoch, Optimismus = sucht sich gerade einen Weg.

Also das war eigentlich der zweite Nackenschlag am Donnerstag. Aber nun ist Sonntag und ich kenne mich nur zu gut. Ich weiß, dass ich ein paar Tage brauche, um ein Knockout zu verarbeiten, schön mit Blümchenpapier zu verpacken, es in die Ecke zu stellen, mich aufzuraffe, mit schleppendem Schritt beginne und spätestens nach einer Woche mit leichtem Schritt und dank Verdrängung wieder auf mein Ziel zumaschiere. Wie gut, dass der Mensch ein komisches Tier ist!! Und ich bin eins dieser komischen Tiere. 

Abschließend eine kurze Zustandsbeschreibung: Mein Auge fühlt sich besser an. Das "Trio infernale" ist heute morgen nicht komplett. Lichtempfindlichkeit vorhanden, Tränen = ab und zu. Schmerzen? ... nein, keine da. Und dieser eigentlich ganz positive Zustand, obwohl ich gestern kaum getropft oder gecremt und auch den chinesischen Tee ... nicht gekocht und ... getrunken habe. 


Aber gleich, gleich starte ich wieder mit all den Prozeduren, die helfen sollen.

Wie sagt man ... 
Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Mal sehen, wann sie bei mir abkratzt.




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