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Donnerstag, 25. September 2014

Meine Farben sind noch da.

08.50 Uhr Die Nacht war viel zu kurz. Um 01.00 Uhr zu Bett, schlecht eingeschlafen und heute Morgen um 07.30 Uhr (ist eigentlich eine super Zeit zum Aufstehen ... aber nicht, wenn man erst um 4 Uhr eingeschlafen konnte).

Der Morgen beginnt mit leichtem Brennen und dem Rest meines Trios. Ibus sind schon geschluckt und nun warte ich vor dem Computer mit geschlossenen Augen, während ich mal wieder alles an Gedanken tippe, die auftauchen. Draußen ist es richtig frisch, sehr diesig und mit Sicherheit wird es heute nicht sonnig. Ein Glück.

Mit dem Wetter ist es für mich immer eine Zwickmühle. Einerseits fällt es mir bei so einem Wetter, mit bedecktem Himmel und wenig Helligkeit leichter aus dem Haus zu gehen, aber andererseits ... liebe ich die sonnige Tage. Nur sind diese sonnigen Tage manchmal die Hölle für mich. Und das immer noch, nach so langer Zeit. 

Was nun? - Ich selbst kann es ja nicht beeinflussen, was für ein Wetter mich erwartet. Also ... Augen zu und durch! Egal welches Wetter ist.

Gestern hatte ich um die Mittagszeit einen Termin bei meiner Heilpraktikerin, zur Akupunktur.Immer wenn ich mit dem Bus zu ihr fahre, überlege ich mir, ob und was sich vielleicht seit dem letzten Besuch verändert, verschlechtert oder gleich geblieben ist.

So auch gestern. Also, da es schon zwei Wochen her ist, dass ich bei ihr war, hat sich sicherlich einiges getan. Wie war es eigentlich vor zwei Wochen, beim letzten Besuch?

Ach ja, schlecht, sogar sehr schlecht. Mit Schmerzen, tränenden Augen und  meiner großen schwarzen Sonnenbrille saß ich in ihrem überhaupt nicht hellen Besprechungsraum. Die neue Teemischung hatte ich bereits vier Tage getrunken, aber leider keine Veränderung bemerkt. - Die Schmerzen des Auges mit starkem Schweißausbruch am Hals und am Kopf und meine zwei anderen "Lieblinge" waren stark vertreten. Ja, das war der Stand vor zwei Wochen; beim letzten Besuch.

Eine Woche Tee trinken hat es gedauert, bevor ich eine Wirkung bemerkte. Nun schwitze ich überhaupt nicht mehr, wenn ich Schmerzen habe und ich kann den Schmerz mit zur 2 Ibuprofen super ausbremsen. Vor zwei Wochen nahm ich mindestens 2 x am Tag einen Schmerzcocktail (30 Tropfen Tramal & 30 Tropfen Novalgin).

Natürlich nahm und nehme ich die Medikamente aus der Uniklinik auch. Zwar bilde ich mir ein, dass der Tee und die Akupunktur hilft, aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen. 

Ach ja, das Loch in der Hornhaut spüre ich überhaupt nicht mehr. Ist es schon zugewachsen? Wenn ich Schmerzen habe, dann ist es ein Brennen des kompletten Augapfels, aber so klar, wie ich es Anfang Juli benennen konnte ... an dieser Stelle schmerzt es besonders ... ist nun nicht mehr. Ach ja, und ich schaffe es, die Schmerzen und Beschwerden viel schneller aufzufangen ... also schneller in den Griff zu kriegen. Auch ein Fortschritt ... für mich allemal. - Zu mindestens bis es vielleicht wieder schlechter geht.

Meine Heilpraktikerin war sehr zufrieden mit dem neuen Befund und ich soll den Tee in gleicher Dosierung weitertrinken .... bis nächste Woche, zum nächsten Termin bei ihr.


17.16 Uhr - Mein beruflicher Termin im Atelier verlief gut. Eigentlich dachte ich, den Termin mit Sonnenbrille wahrnehmen zu müssen, aber die Unterhaltung war so interessant, dass  es mir gar nicht auffiel, dass ich die ganze Zeit ohne Sonnenbrille am Tisch saß. - Die Psyche ist einfach nicht zu unterschätzen. Meine auf jeden Fall nicht. 

Nun habe ich mir einen längeren Mittagsschlaf gegönnt und mein Auge brennt wieder. War ja zu erwarten. Die Pupillenerweiternde Tropfen sind schon im Auge und gleich folgt noch Chlorhexidin und Brolene, bevor ich dann mit Isopto-Max creme. - Ich bin mir sicher, dass ich es dann ganz leicht schaffe noch mit dem Bus zum Atelier zu fahren.

Ein paar Kleinigkeiten an dem fast fertigen Bild und ein neues wartet schon ungeduldig, dass es angefangen wird. Ich freue mich drauf. 

Farben, besonders die Grundfarben sind meine Farben. Auf meinen Bildern explodieren sie immer. Und ich liebe Kontraste. Ohne Kontraste könnten wir gar nichts erkennen auf dieser Welt. Also bringe ich in meine Bilder alles an Kontrasten, die in der Malerei möglich sind. Von zufällig verlaufenden lasierenden Farben, bis hin zu korrekt mit dem Pinsel geführten, deckenden  Farben, von Pastellkreide, Tusche, Acrylfarbe ... finden einfach alle Maltechniken ihren Platz in meinen Bildern. - Meine Bilder sind wie ich. Ich bin breit denkend, an fast allem interessiert und dennoch klar und einfach. 

Farben brauchen Licht. Ohne Licht, ab einer bestimmten Dämmerung kann niemand, auch nicht ich .... Farben erkennen. Nun lebe ich schon so lange in einem Halbdunkel, in dem Farben nur an vereinzelten Stellen zu erkennen sind, wenn mal ein Lichtstrahl darauf fällt. Ansonsten lebe ich in einer grauen Welt. 

Vor einem Jahr habe ich nach einem Jahr Malpause, meine ersten zwei Bilder wieder gemalt. .. auf schwarzem Grund. Zwei große Bäume, die fast wie im Nebel wirken. Stoisch füllen sie mit ihrem Stamm und der Krone das komplette Bild. In nur drei Farbtönen habe ich diese Bilder gemalt. Weiss, Braun und Rot ... ein abgetöntes Rot ... nicht das klare, hervorspringende, reine Rot. 

Dadurch wirken meine beiden Bäume fast wie aus einer Märchenwelt. Die Bilder gefallen mir sehr, weil sie mein Lieblingsmotiv zeigen. Bäume. 

Bäume habe ich schon so oft gemalt, als Ausgleich zu meiner abstrakten Malerei, als Meditation, wenn ich in der Natur bin oder einfach so, um Schülern eine Maltechnik zu zeigen. - Dieses Motiv könnte ich ohne etwas zu sehen, malen.

Aber ich weiche ab. eigentlich wollte ich nur sagen, dass es mich überrascht, dass meine neuen Bilder ... ähnlich, wie die Bilder vor AK .... wieder vor Farbe platzen. Sie sind hell, strahlen, abstrakt und tun mir gut. 

Resümee: 

Ich kann nur noch mit einem Auge sehen. 
Ich verbringe die meiste Zeit im Halbdunkeln. 
Manchmal bringt mich mein "Trio infernale" an den Rand der Verzweiflung.

Und dennoch ... sie sind noch da 
... meine Farben und die Lust, 
sie auf die Leinwand zu bringen.


Und das ist ein großes Geschenk.




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