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Montag, 15. September 2014

Etwas besser als gestern

Montag. Mein Tag beginnt später als an anderen Tagen und ich hoffe, das sind nicht Anzeichen einer Depression. Gestern hatte ich mir fest vorgenommen, früher als 2 Uhr ins Bett zu gehen. Aber es gelang nicht. Darum bin ich heute erst um 10.30 Uhr aufgestanden. Schade, wieder ein Sieg des inneren Schweinehundes.

Ich probiere es heute einfach noch einmal. Ich probiere es solange, bis ich wieder meinen normalen Rhythmus habe. Wie ist das Wetter? - Bedeckt und diesig ... aber natürlich wieder zu hell. Und nun sitze ich hier vor dem Computer und tippe, mehr aus Gewohnheit, mit geschlossenen Augen. 

Der Tag begann, wie kann es anders, mit Schmerzen und starker Lichtempfindlichkeit. Glücklicherweise kann ich mich einfach auf meinen Schmerzmittelcocktail verlassen. Ich donnere die Schmerzen mit 30 Tropfen Tramal und 30 Tropfen Novalgin einfach weg. Wenn ich Glück habe, kann ich sie ... wie gestern ... dann mit 2 Ibuprofen tagsüber im Zaun halten. Mal sehen, ob es klappt. 

Vorhin habe ich im Internet nach einer neuen Kappe gesucht. Ich glaube, eine Anglermütze, die eine große Krempe rundrum hat, wäre ganz gut. Leider habe ich nichts passendes gefunden. Ebenso wenig fand ich eine Augenklappe für mein linkes Auge, die ich trotz Brille (schließlich habe ich ja noch ein gesundes Auge, das sehen will) tragen kann. - Es gibt nichts!!! 

In Gedanken nähe ich mir schon selbst eine. Überlege, wie ich den Schnitt machen kann, wie befestigen oder doch lieber mit Bändern um den Kopf binden. Und wie verziere ich sie? Lasse ich sie doch lieber schlicht? Oder gestalte ich sie bunt und schillernd. Mal sehen, wann ich mich an das Projekt Augenklappe mache. 

Bis vor einigen Monaten war ich noch der Meinung, dass eine Augenklappe ein absolutes "no go" ist. Aber in dem Forum habe ich einige Bilder von AK-Patienten gesehen, die Augenklappe trugen. Außerdem hatte mein Oberarzt ja schon mal angeordnet, dass ich das Auge nach dem Cremen mit einem Wattepad abdecken soll.

Also Augenklappe doch kein "no go". Vielleicht wird es dann für mich auch leichter, das andere Auge zu öffnen.

Mein "leckerer" Tee steht vor mir und ich habe mir heute fest vorgenommen, alle 10 Minuten zu tropfen und zu cremen. Irgendwie steigt heute Wut in mir auf:"Wäre doch gelacht, wenn ich das mit den Augenbeschwerden nicht hinbekomme!!!" - Also brav und tapfer alle 10 Minuten Tropfen. Von Isopto-Max soll ich mehr cremen. Es hilft wohl bei der Heilung des Lochs in der Hornhaut.

Ursache und direkte Wirkung kann ich bei den Medikamenten schon lange nicht mehr feststellen. Trotzdem versuche ich mich an die Anweisungen des Arztes zu halten, Obwohl es mir manchmal schon fast sinnlos vorkommt. Nur ... habe ich auch festgestellt .... dass alles am Auge so langsam heilt und sich bessert, dass man nur über mehrere Tage etwas bemerkt. Es ist so ein schleichender Prozess, dass man sich einfach angewöhnen muss in längeren Zeitabschnitten einmal zurück zu schauen. 

Wenn ich's mal wieder vergesse und mich in ein weinerliches Etwas verwandle, sorgt meine Tochter dafür, dass ich nicht abrutsche. 
"Ach Mama, erinnere Dich an die Zeit nach der OP. Das war doch viel, viel schlimmer."

Resümee: Um mich in diesen schlimmen Tagen zu trösten, muss ich an noch schlimmere Tage zurückdenken.

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