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Samstag, 13. September 2014

Erhöhte Dosis Schmerztropfen

Tagesstart: 30 Tropfen Tramal & Novalgin


Ein neuer Morgen mit Hoffnung, mit Schmerzen und Verzweiflung. Ich kann nicht sagen, ob es draußen bedeckt oder wolkenlos sonnig ist. Es hat mehr als eine Stunde gedauert, bevor die Schmerzmittel begannen zu helfen. Und das Licht ist, wie könnte es anders sein, zu hell, zu schmerzhaft. 

Der Versuch auf meinem Lieblingsbalkon den ersten Kaffee zu trinken, misslang. So saß ich, wie so oft, auf dem schattigeren Balkon, vornüber gebeugt, mit Sonnenbrille auf der Nase und geschlossenen Augen. 

Der Verkehr rauschte vorbei und ich hatte das Gefühl an einem reißenden Fluß zu sitzen. Jedes Auto, jedes Fahrrad, jeder Bus, jeder plaudernde Fußgänger wurde zu einer dröhnenden Wassermasse, die an meinen Ohren vorbeizog. 

Was für eine Erleichterung, die Schmerzen lassen nach. Ich spüre, wie mein Körper sich entspannt und ich jeden Atemzug registriere. Was für eine Quälerei. - Jetzt werde ich es auch schaffen, die ersten Tropfen zu nehmen. Sicherlich werden es die Pupillen erweiternden sein. Vielleicht ist die Pupille einfach nicht weit genug und nicht gelähmt genug?! Es kotzt mich einfach an, dass ich alles durchdenke, dass es keinen geraden Weg zur Heilung gibt. 

Und wieder einmal habe ich das Gefühl, am Boden zu sein. Aber das habe ich so oft am Morgen und dennoch schaffe ich es dann doch, mich wieder aufzurappeln und sogar zu arbeiten. 

So war es gestern auch. Am Nachmittag war ich für zwei Stunden im Atelier und diese zwei Stunden waren toll. Fast 1 1/2 Stunden dachte ich nicht ein einziges mal an mein Auge und dann meldete es sich doch massiv.

Alles wurde wieder zu hell, zu grell und ich konnte kaum noch beide Augen aufhalten. Glücklicherweise stellt sich im September die Dämmerung schon früher ein und es wurde erträglicher.

Noch ein Gespräch mit meiner Vermieterin und ein kurzer Besuch bei meiner Tochter, um den Einkaufszettel vorbeizubringen. Sie erledigt mir am Samstag immer den großen Wocheneinkauf und dafür bin ich ihr mehr als dankbar. So kann ich mich heute eigentlich wieder mal in der Wohnung verstecken. Mails und PR (Werbung) für meine Arbeit kann ich auch Zuhause am PC erledigen. So wie ich jetzt auch am PC sitze und "blind" meine Gedanken in die Tastatur tippe. 

Der Besuch bei meiner Tochter war eigentlich gar nicht so kurz. Ihr Freund war auch da. Vorab muss ich erwähnen, dass ich Gespräche mit ihrem Freund liebe. Er ist wie ich, ein Querdenker. - Wir können beide über Physik, Philosophie eine Unterhaltung beginnen und dann bei Psychologie enden, wenn wir dann ein Ende finden. Ja und so war es auch gestern. 

Ich saß mit tränenden Augen, um die eine Kopfhälfte meinen Schal (als Schutz vor dem Licht) gebunden und redete mit ihm über Magnetismus und Energieerhaltung. 

Sicherlich gebe ich ein komisches Bild ab, wenn ich da so mit meinem Schal sitze ... aber weder ihn, noch mich stört es. Wir genießen beide einfach nur die Unterhaltung. 

Früher konnte ich solche Gespräche mit meinem Vater führen; am Küchentisch. Leider ist er vor 7 Jahren gestorben. Mir war vorher nie bewusst, wie sehr ich die Gespräche mit ihm geliebt habe, obwohl er immer mehr, genauer und exakter Bescheid wusste. 

Leider gibt es nur wenige Menschen, mit denen man solche "breiten" Gespräche führen kann; die sich für so viele Gebiete interessieren. Das ist der Grund, warum ich die Unterhaltungen mit dem Freund meiner Tochter so liebe. 

Wie gut, dass mein Kopf in Ordnung ist und ich ihn auch mit geschlossenen Augen nutzen kann. 




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