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Mittwoch, 10. Dezember 2014

Eine Wimper im Auge

10.12.20124 - 05.00 Uhr einfach viel zu früh

Ganz, ganz ... einfach ganz früh startet heute mein Tag. Draußen ist noch alles Dunkel und der Verkehr beginnt mit seinem ansteigenden Vorbeirauschen. Ich habe schlecht geschlafen. Nicht ausschließlich wegen meinem Auge sondern weil ich mir Sorgen mache. Sorgen um meine Tochter un ihren Freund. 

Beide fliegen heute für zwei Wochen in die USA, um Urlaub zu machen, um auszuspannen ... einfach, weil sie beide so viel gearbeitet haben und Amerika ihr Traum ist. Ja, darum fliegen sie heute in die USA. - Natürlich bin ich wie jede Mutter und mache mir Sorgen. Aber die Sorgen multiplizieren sich um ein Vielfaches, weil ich weiß, dass meine Tochter Flugangst hat. - Weil ich absolut nichts machen kann, um ihr diese Angst zu nehmen, brennen nun bereits zwei Kerzen für sie und ihren Freund.

Ich habe ihr versprochen, sie solange brennen zu lassen, bis sie in den USA gelandet sind. Tja, das sind nun die Sorgen einer Mutter und die spüre ich im Auge.

Bereits vor der zweiten Transplantation machte sich emotionaler Stress im Auge bemerkbar. Nun, jetzt nach der zweiten OP die Ende Oktober vorgenommen wurde, hatte ich bisher nicht das Problem, großartig emotionalen Stress zu spüren. 

Aber seit gestern spielen sich alle Gefühle im Auge ab. Es zwickt, es brennt, es tränt und wie so oft sitze ich mit Sonnenbrille und geschlossenen Augen vor dem Computer, um zu tippen, um meine Gefühlen Worte zu geben.

Gestern war sowieso ein langer Tag. Meine Schwester und ich fuhren seit einer gefühlten Ewigkeit mit dem Bus in die Uniklinik. Nicht weil ich einen Termin hatte, sondern weil ich das Gefühl hatte, es ist etwas im Auge. Es zwickte links unten, es tränte wieder schlimm und die Lichtempfindlichkeit steigerte sich.

Es wäre auszuhalten gewesen, aber wie sagte der Oberarzt:"Sobald sie etwas verspüren, kommen sie bitte vorbei." Tja und das tat ich dann gestern auch. Natürlich auch, um mir eine Liste von Medikamenten verschreiben zu lassen.

Eigentlich war ich ja der Meinung nicht genügend Clorhisterin, Isopto-Max und dieses neue Mittel Co soundso zu haben. Nur in meinem Haufen Medikamente der letzten zwei Jahre ging wohl unter, dass genau diese Mittel nicht mehr ausreichend vorhanden waren. 

Meine Tochter hatte sie in der letzten Woche sortiert, abgelaufene Medikamente weggeschmissen und ebenso ältere, halb leere .... und da sah es mit meinem Vorrat dann nicht mehr so gut aus. Das einzige, dass ich in ausreichender Menge noch hatte oder habe ist Brolene, eins der wichtigsten Medikamente überhaupt. 

Na ja, also das erledigten wir dann gestern auch in der Uniklinik.

Diesmal waren wir nach 4 Stunden fertig, hatten das Rezept für die Medikament und die Untersuchung war auch hinter mir.

Natürlich wusste ich, dass mein Oberarzt für zwei Monate in Urlaub ist und mich nicht untersuchen konnte. ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich nur noch ihn an mein Auge lasse. nach all den Assistenzärzten, den Augenärzten die keine Ahnung von Akanthamöben Keratitis haben, sehe ich es nicht mehr ein, einen unwissenden Arzt an mein Auge und mich durch das aufgedrehte Untersuchungslicht quälen zu lassen.

Nun gut, der Oberarzt ist in Urlaub ... so bis Februar 2015. Der Assistenzart, der in meiner Akte eingetragen war, falls ein Notall eintritt .... war gestern auch ..... in Urlaub.

Aber beide Assistenzärzte, die mich untersuchten, kannten mich .... und waren freundlich vorsichtig mit dem Auge. Einfach eine angenehme Überraschung.

Resultat der Untersuchung war eine Wimper, die ich im Auge hatte. Mal etwas neues. In den letzten zwei Jahren hatte ich so oft und manchmal ständig das Gefühl eine Wimper oder etwas anderes im Auge zu habe. Nur es war nichts im Auge! Bis auf gestern und so nahm ich einfach an, das wieder mal ein Faden gerissen war, der mich dann quälte. Dem war nicht so. Zwar ist da ein Faden, der sich etwas gelockert hat, aber es konnte kein Infiltrat oder eine Entzündung entdeckt werden. Mir wurde empfohlen, dass man den Faden zwar beobachtet, aber ihn nicht entfernt. Schließlich wäre das dann eine neue kleine Wunde, die das Risiko einer Infektion birgt. 

Also gut ... eine Wimper im Auge. - die war natürlich ruckzuck entfernt. 

leider musste ich dann noch ins Fotolabor. Auge wird aufgehalten und dann ein heller Blitz und das einige male. Wir mussten zwischendurch eine kurze Pause machen, weil es so tränte, dass die Lichtreflektionen so stark waren, dass nichts auf dem Foto zu erkennen war. 

Danach war ich fix und fertig. Am liebsten hätte ich mich kurz in eine Ecke gestellt, um mal alles rauszuheulen. Da in der Uniklinik wieder mal die Hölle los war, die Flure mit sitzenden und stehenden Menschen überfüllt war, habe ich mir das natürlich verkniffen. 

Tja und heute Morgen ... das Auge brennt, tränt und ist stark Lichtempfindlich. 

Ich schiebe es einfach mal auf den gestrigen, anstrengenden Tag und wiegesagt auf meine Emotionen.

Eine Mutter bleibt einfach eine Mutter. Egal, ob sie gesund oder selbst krank ist. 

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