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Freitag, 23. Mai 2014

Falsche Wahrnehmung

... die gar nicht falsch war.

   

Mir geht die ganze Zeit der ratlose Blick des Oberarztes durch den Kopf. Natürlich ... die Krankheit ist selten, natürlich .... ich bin die Ausnahme ... aber gibt es denn nur Routineuntersuchungen, die irgendwann mal ein Arzt oder Professor herausgefunden hat. Wo bleibt das Zuhören .... Zuhören, was der Patient selbst beobachtet hat und selbst spürt???

Eigentlich werde ich nach einer Phase der Resignation immer bockig. Ich kenn mich. Dann liege ich im Höchstfall eine Woche am Boden, heul mich aus, schreie, bin verzweifelt ... aber dann, dann stehe ich wieder auf und es geht weiter. 

So ein Gefühl habe ich auch jetzt. Gestern in der Unikliniik war absoluter Mist. Es hat mich nicht weitergebracht und eher noch zu Boden geworfen. Aber heute morgen schon denke ich an das Jahr nach der Diagnose.

Wie oft bin ich als Notfall mit Verwandten, Buss oder Bahn (und das war die Hölle) zur Uniklinik gefahren. Mein Auge brannte wie Feuer und die Lichtempfindlichkeit war so hoch, dass ich trotz Sonnenbrille und Kappe ... ein großes Handtuch über dem Kopf hatte.

In der Klinik dann .... natürlich nach stundenlangem Warten ...... "Nein ... alles ok mit ihrem Auge. Es sieht top aus." ... und ich konnte wieder fahren. In diesem vergangenen Jahr wollte ich mich schon damit abfinden, dass ich eine falsche Wahrnehmung hatte ... zu empfindlich war, aber dem war nicht so.

Am Ende meines letzten Klinikaufenthalts, der schon wieder 12 Tage dauerte ... wollte man mich Freitags entlassen. Gut und schön, war ja auch alles im grünen Bereich. Nur am Donnerstag begann wieder mein Auge zu brennen, die Lichtempfindlichkeit stieg ins Unerträgliche.

Natürlich nutzte ich die Tatsache, dass ich in der Uniklinik war, dazu ... direkt den Oberarzt zu konsultieren. "Nein, nein ... alles in Ordnung, aber der Professor will es sich noch mal anschauen." Vom Professor bekam ich dann dieselbe Diagnose. "Alles ok." - Und mein Auge brannte wie Feuer.

Nun dachte ich wirklich, also irgendwie hat meine Psyche wohl einen Schaden genommen und ich bildete mir das nur ein. nach einer schmerzfhaften Nacht, die ich nur mit einem Kühlkissen überstehen konnte und weil ich ausschließlich auf einer Seite schlief. Natürlich auf der Seite mit dem gesunden Auge. 

Und promt am anderen Tag war das Auge rot, dick angeschwollen und die Lichtempfindlichkeit noch schlimmer. Oberartzt und Professor waren beide überrascht und änderten sofort die Tropfkombination. 

Und es ist nicht zu glauben, aber nach zwei Tagen konnte ich entlassen werden. Das Auge war wieder in Ordnung.


Also doch keine falsche Wahrnehmung. Es ist einfach so, dass ich bereits ein oder zwei Tage vorher merke, wenn es schlechter wird. Und zu diesem Zeitpunkt kann kein Arzt etwas finden. 

Ohne Anweisung oder das dies überhaupt vom Oberarzt oder Professor mit einer Bemerkung gewürdiugt wurde ... erhöhe ich jetzt selbst die Tropfung, sobald ich etwas merke. - Nun ist es Mai .... und bisher habe ich alle Entzündungsspitzen auffangen können, ohne in die Klinik zu müssen.

Es ist einfach so, dass sich die Symthome, die vom Arzt bemerkt werden und meiner eigenen Wahrnehmung verschieben. 
  • Viel früher bemerke ich, wenn eine Entzündung im Anmarsch ist. - Der Arzt stellt nichts fest.
  • Die Entzündung bricht erkennbar für andere aus. (rotes, leicht geschwollenes Auge) - Arzt stellt Entzündung fest und erhöht die Tropfung.
  • Meine Beschwerden klingen ab ... aber das Auge ist noch rot und leicht geschwollen. Für mich ist es überstanden. Lichtempfindlichkeit geht zurück, Brennen lässt nach. - Arzt erkennt immer noch Symthome einer Entzündung. 
Seit ich das so für mich (anscheinend interessiert es Ärzte nicht so richtig) festgestellt habe, steigere ich die Tropfung sofort, wenn ich etwas an dem Auge spüre, obwohl noch keiner und auch keine Ärzte etwas bemerken.

Ich glaube, damit habe ich es geschafft ... seit Februar bis jetzt ... nicht mehr als Notfall in die Klinik zu kommen.

Und das ist doch auch schon ein Erfolg.

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