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Samstag, 31. Januar 2015

Transplantatabstoßung???

Samstag - 31.01.2015

Wieder mal ein Samstag Morgen. Nicht ganz so früh, wie sonst. Aber ruhig, sehr ruhig im Haus und auch draußen vor der Tür. In der Zeit, in der ich morgens wach werde liebe ich diese Ruhe. Aus Gewohnheit, wirklich nur aus Gewohnheit schließe ich meine Augen, um die Sätze einzufangen und in die Tastatur zu tippen. 

Genauso bin ich ganz bei dem, was ich erzählen will und nicht bei meinem Computer, der leise neben mir rauscht, dem Wetter oder den Aufgaben des Tages, die noch auf mich warten.

Lange habe ich einen Bogen um meinen Blog gemacht. Zum einen ging es gut mit meinem Auge und ich wollte einfach mal nichts mehr von Akanthamöben sehen oder hören, sondern einfach nur meinen kleinen Alltag, den ich mir gerade zurück erobere genießen.

Zum anderen waren wieder ein paar kleine und ein großes Abs. Wie ich das hasse!! Mein größtes Ab war am Donnerstag dieser Woche. Eigentlich und wirklich eigentlich wollte ich nur zur Uniklinik, um meine Krankschreibung verlängern zu lassen, denn so richtig voll arbeitsfähig bin ich noch lange nicht. Davon bin ich noch Meilen entfernt. Also gut. Ich machte mich auf den Weg zur Uniklinik und überlegte, dass ich ja dennoch fragen könnte, was das wäre in meinem Auge, dass mir seit ein paar Tagen aufgefallen war.

Ich kenne mein Auge mittlerweile so gut und bin empfindlich für jede kleinste Veränderung, dass es mich manchmal einfach aus dem zurückkehrenden Alltäglichen reißt. Mir war aufgefallen, dass die klarer werdenen Konturen von Gegenständen wieder difuser wurden. Es wurden wieder nur helle oder dunkle Flecken. 

Und ich hatte das Gefühl, dass sich wieder eine "Michlchglasscheibe" bilden würde ... in meinem Auge.

Nun gut, das erwähnte ich dann auch bei meiner Untersuchung in der Universitätsklinik. Eigentlich dachte ich an eine Kleinigkeit, denn Schmerzen hatte ich ja nicht. 

Weit gefehlt, die Zellen meines Hornhauttranplantates würden nicht gut arbeiten und der Professor könnte schon eine leichte Hornhauttrübung erkennen. Das wäre etwas in Richtung beginnender Abstoßung des Transplantates. 

Es war wie der Schlag mit dem Hammer, der mich auf dem Untersuchungsstuhl traf. Meine Tränen konnte ich einfach nicht zurückhalten. Immer wenn ich in der Uniklinik bin, ist es als würden sich alle Emotionen der letzten Jahre auf mich stürzten und ich muss mich immer sehr ablenken, um nicht zu weinen. Auf dem Untersuchungsstuhl konnte ich es dann doch nicht mehr zurückhalten.

Ja nun muss ich stündlich Sterioide tropfen neben den anderen Tropfen und Cremes und hoffen, dass die Zellen des Transplantates wieder besser arbeiten.

Ach, ich bin so müde durchzuhalten. Aber es gibt keine andere Alternative.

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