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Sonntag, 27. Juli 2014

Durchhalten

Gestern auf dem Weg der Besserung und heute ...

Es ist Sonntag Morgen, der Himmel diesig und dennoch ist alles wieder zu hell. Seit drei Wochen verstecke ich mich in der Wohnung. Suche die dunkelsten Stellen der Wohnung und tropfe, creme, tropfe. Alles andere ist mir mittlerweile fast egal. Wie die Wohnung aussieht, wie ich aussehe ... ich sehe es ja nicht ... kleiner Scherz am Rande. 

In der letzten Woche begann es sich zu bessern. Das Auge schwoll ab, die Rötung des Augapfels ging zurück und auch die Lichtempfindlichkeit war weniger geworden. Jeden Tag ein wenig. Jeden Tag kaum zu bemerken. 

Und heute Morgen?? - Ich habe das Gefühl ... alles wieder auf Anfang. Obwohl es draußen diesig ist und eigentlich gar icth sonnig, ist mir alles zu hell und ich habe außer der Sonnenbrille wieder ein Handtuch um den Nacken gelegt, um es immer griffbereit zu haben.

Was für eine Quälerei!!!!

Zwei Schmerztabletten habe ich bereits genommen und das Brennen des Augapfels läßt nach. Nun kann ich auch wieder tropfen. Und natürlich werde ich das tapfer weiter machen und ich hoffe, dass sich eine Besserung einstellt. Wieviel Hoffnung hat ein Mensch??

Was habe ich wieder falsch gemacht? - Von welchen Sachen habe ich zu wenig getropft? Hätte ich .... und was hätte ich tun können, um das heute zu verhindern.

Eigentlich wollte ich mich heute mal wieder vor die Tür trauen. Bei der Bank Überweisungen erledigen. Aber ... dieses Aber kotzt mich einfach nur an. 

Auch wenn ich jetzt hier tippe, mache ich das ... wie so oft ... blind, mit geschlossenen Augen, denn heute ist der Bildschirm einfach zu hell. Wieder mal. Ich bin so müde, müde das Tropfen, Chremen durchzuhalten ... zu hoffen, dass es nach langer Zeit kaum merklich besser wird.  Mit Rückschlägen wie heute klar zu kommen. Dennoch den Mut nicht aufzugeben und die Behandlung fortzuführen. 

Sind es die Viecher, die heute einen neuen Schub auslösen oder sind es Bakterien, die sich um das 1,5mm große Loch in meiner Hornhaut sammeln und Pary machen? - Das wozu ich nun wirklich 3 Wochen brauchte, um es wieder hinzubekommen, war eine bakterielle Infektion, die ich.... ja, wer bin ich schon ... als Entzündungsschub der Viecher interpretierte. Aber wiegesagt es war eine bakterielle Infektion, die ... wie sagte mein Arzt so schön ..."ich gar nicht hätte bemerken können, wenn erst eine, dann zwei, vier, acht usw. Bakterien sich um das Loch sammeln. Und irgendwann ist es dann soweit, die Schmerzen sind unerträglich."

Soll ich zur Klinik oder behandle ich selbst?  - Was für eine Frage!! Natürlich tropfe ich weiter und warte ab. Was soll ich auch schon an einem Sonntag in der Klinik. Irgendein Assitenzarzt wird sich das Auge anschauen und ratlos sein. Wenn ich Glück habe, kenne ich diesen Arzt schon und er mein Auge. Dann werde ich Glück haben, dass er das Licht im Raum und am Untersuchungsapparat wird gedimmt. - Wenn es ein neuer ist ... dann volles Programm und natürlich volles Licht. Und willst ich das??? Nein, nein ... das will ich nicht. Wenn es mir helfen würde!!

Unfähr drei Stunden sind nun seit dem Aufstehen vergangen und ich habe getropft, gecremt und tapfer die Zeitabstände eingehalten. 10 Minuten ... solange braucht ein Medikament, um über die Augenschleimhaut aufgenommen zu werden. 

Um irgendetwas produktives zu machen widmete ich mich gerade der Küche. Natürlich hätte ich mich lieber in der dunklen Ecke unserer Wohnung verkrochen, aber ich hoffte, so schwer es mir auch fiel, dass es mich ablenkt. - und siehe da ... es hat mich abgelenkt. Meine Aufmerksamkeit vom Auge auf das Geschirr gelenkt, auf das Ausräumen der Geschirrspülmaschine, das Stapeln und Sortieren des schmutzigen Geschirrs. Langsam und ohne Druck habe ich die Arbeit erledigt und komme mir schon ein wenig bekloppt vor, wenn das ... was das Normalste der Welt ist und zu jedem Alltag dazugehört, immer ganz nebenbei erledigt wird, für mich schon eine Leistung ist. 

Ich könnte kotzen, so habe ich die Schnauze voll vom Aushalten. 

 

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