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Samstag, 7. Juni 2014

Stop an Go



Pfingstsamstag, wieder mal ein wunderbar sonniger Morgen. Es sind Rekord-Temperaturen von über 30 Grad  angesagt und wo sitze ich. - An meinem PC in einem schattigen Zimmer auf der Westseite. Na toll. 

Mein Auge zugekniffen und tropfend. Wenn ich mich jetzt nicht bewußt fragen würde ... na, wie geht's deinem Auge? ... würde ich es nicht bemerken. Der Mensch ist einfach ein Gewohnheitstier und schafft einiges zu verdrängen, um noch zu funktionieren.

Auch heute habe ich mir einiges vorgenommen, außerhalb der Wohnung, ein Stück mit dem Bus und ein Stück zu Fuß. Eigentlich startet jeder Tag mit einer Liste ... was zu erledigen ist. - 

Mein Auge schmerzt nicht; es brennt nicht und die Lichtempfindlichkeit hat sich auch nicht verändert. 

Und dennoch finde ich es schwer, den Tag zu starten. Zu starten, wie ich es vor den Viechern tat. 


Gerade fiel mir "Squash" ein ... das habe ich vor gefühlten Hundert Jahren mal gespielt. Ein super Sport und noch nicht so abgehoben, wie Tennis. Squash kann einen richtig fertig machen; nach kurzer Zeit. Oder ist 30 Minuten lang? - dieses Rennen, Gas geben, Stoppen und super schnell Reagieren ... hat mich jedes mal geschafft. Diese Sportart zeigte mir meine Grenzen und das nach insgesamt 45 Minuten. Damals hätte ich nie gedacht, dass "Stop and Go" so anstrengend sein kann. Ist es aber. Ganz viel Energie wird ... sagen wir mal .... verschwendet für's super schnelle Bremsen und für's super schnelle Gas geben ... wenn der Ball angeflogen kommt.

Und genauso komme ich mir im Moment vor. Ich stehe in der Kabine, vorn über gebeugt, die Arme auf den Oberschenkeln gestützt und schnaube, weil ich geschafft bin, vom Zurückschlagen des letzten Balls. Ich hebe den Kopf und sehe den nächsten Ball kommen. Nun müsste ich Gas geben, losstürmen um die passende Stelle für einen Rückschlag zu erwischen ... und was ist? Meine Glieder sind wie Blei. Ich schaffe es kaum, mich wieder aufrecht hinzustellen ... und nun auch noch Gas geben?! Unmöglich.

Genauso, wirklich genauso komme ich mir im Moment vor. Den letzten Entzündungsschub habe ich aufgefangen und könnte, sollte, müsste eigentlich mein alltägliches Leben wieder aufnehmen; in der Reihenfolge, in dem Tempo ... das meins ist .... eher gesagt war!! - ja, ich glaube, mein altes Tempo kann ich nicht mehr bringen. Wie sich das anhört ... altes Tempo! - Als hätte ich diese Augenkrankheit schon 50 Jahre.

Noch nicht mal zwei Jahre hab ich sie ... und dennoch fühl ich mich manchmal so geschafft vom "Stop and Go". 

Vielleicht ist es an der Zeit ... die Sportart zu wechseln?!



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